jayro
Liebe Stillberatung, meine Tochter ist nun 6 Wochen alt und ich versuche voll zu stillen. Leider stellt sich mir nach dem Stillen immer die Frage, ob sie auch wirklich satt ist. Kurz zur Vorgeschichte: ich habe gleich nach der Geburt begonnen sie an der Brust regelmäßig anzulegen. Das hat auch an sich ganz gut geklappt. Anfangs habe ich allerdings nach der Uhr angelegt (auch nachts), da sie noch leicht "gelb" war und den Hunger oft "verschlafen" hat. Leider hatte ich recht schnell wunde Brustwarzen und plötzlich auch leichtes Fieber, so dass das anlegen eine Qual wurde und ich mich ziemlich unwohl und gestresst gefühlt habe. Dies beeinflusste dann wohl auch die MIlchmenge etwas negativ. Ich habe aber trotzdem weiter angelegt weil ich nicht aufgeben wollte. Zwischenzeitlich musste ich allerdings Hütchen verwenden, da ich das Anlegen sonst nicht aushalten konnte. Ein weiteres Problem war, dass die Maus immer ziemlich schnell an der Brust einschlief. Die Kleine hat dann plötzlich wieder abgenommen (nachdem sie schon begonnen hatte wieder zuzunehemen) und ich musste zufüttern. (Teilweise abgepumpte Milch, teilweise Pre-Nahrung) und sie immer wachhalten beim Stillen (sehr anstrengend, vor allem nachts). Zum Glück hat sich meine Brust irgendwann wieder erholt und ich hatte zumindest mit dem Anlegen keine Probleme mehr. Ich hatte dann auch so was wie einen zweiten Milcheinschuss und plötzlich klappte es auch ganz gut mit dem satt werden, sprich 3 Tage lang habe ich sie angelegt, gestillt und anschließend war sie wach und glücklich und zufrieden. Daraus schloss ich, dass sie satt geworden ist. für mich war das ein tolles Gefühl und vor allem auch endlich noch mal etwas Entspannung. (Keine Sorge mehr, dass sie weiter abnimmt und kein stundenlanges Füttern mehr!) Dann kam der erste Wachstumsschub und seitdem ist wieder der Wurm drin! Sie trinkt immer ca. 5 Minuten sehr gut (Schluckgeräusche!) und fängt dann an ich zu winden (nicht gut für die Brustwarze :-)!) wenn ich sie dann abnehme um zu schauen ob sie ein Bäuerchen macht fängt sie an zu weinen (macht aber oft auch eins) und klettert unruhig auf meinem Arm rum. Danach trinkt sie weiter, aber nicht lange dann fängt sie wieder an zu quengeln. Oft pupst sie auch wenn sie sich so windet (Verdauung!?) Ich wechsel dann die Seite auch schon mal. Da dann dito. Mein größtes Problem ist aber, zu merken wann sie genug hat. Sie lässt leider fast nie von selbst die Brust los sondern schläft entweder irgendwann ein, nuckelt nur noch im Halbschlaf oder es kommt zu dem eben beschriebenen Problem... Wenn ich sie dann abnehme bin ich immer unsicher ob sie satt ist. Oft ist sie dann zunächst fröhlich u wirkt zufrieden, wenn das anhält ist auch klar, dass sie satt ist. Aber meist fängt sie kurz danach zu quengeln an und kurze Zeit später auch zu schreien. Wie weiß ich dann ob sie vielleicht noch Hunger hat? Derzeit stille ich jede Brust 20 min und geben dann anschließend noch eine kleine Menge aus der Flasche hinterher (60 mL). Einfach um dem stundenlangen rumdoktorn an der Brust ein Ende zu bereiten un den dadurch entstehenden Druck u die Anspannung rauszunehmen. Manchmal trinkt sie alles, oft aber auch nur 30-40mL. Danach ist sie aber meistens deutlich ausgeglichener und zufriedener. Heißt das sie bekommt immer zu wenig an der Brust? Wenn ich sie länger an der Brust lasse trinkt sie aber nicht mehr vernünftig und nuckelt nur... Wenn sie einschläft warte ich immer eine kurze Zeit ob sie noch trinken will, wenn nicht mache ich sie ab. Sie wird dann aber fast immer schnell wach und macht den kopf hin un her und den mund auf u zu, als ob sie brust wieder will. Gebe ich sie ihr trinkt sie kurz und wird dann wieder schläfrig. Ich hoffe auf einen Tipp woher ich weiß ob sie satt geworden ist. Mir fehlen da die Zeichen ihrerseits (oder ich überseh sie vielleicht!) Wie finde ich raus ob Quengeln und/oder schreien nach dem Stillen noch Hunger bedeutet? Trinkt sie aus der Flasche auch wenn sie schon satt ist? Schon mal vielen Dank und viele Grüße!
Liebe jayro, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Lege dein Kind einfach an, wenn es unruhig ist, egal, ob vorher drei oder eine halbe Stunde vergangen ist. Lass dich einfach auf dein Kind ein. Du wirst sehen, der Alltag mit Baby ist viel einfacher, wenn frau sich nicht in irgendwelche Schemata pressen lässt und so anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. LLLiebe Grüße Biggi
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