Frage: Immunsystem Mutter, Kind

Liebes Experten-Team, Mein Sohn ist 5 Monate alt, ich stille ihn (bis auf ein paar beikost löffelchen) noch voll. Seit er 6 Wochen alt ist habe ich ständig mit grippalen Infekten zu tun und stecke ihn leider auch regelmäßig an. Ich bin am Überlegen, ob es besser wäre, abzustillen. Ich habe bei einer Nebenhöhlenentzündung 1 Woche lang ibuprofen nehmen müssen, dazu nasivin nasenspray, nehme manchmal aufgrund von Kopfschmerzen mexalen 500 (1 Tablette) und habe jedes Mal ein extrem Schlechtes Gewissen deshalb... Habe derzeit extreme Halsschmerzen und befürchte Antibiotika einnehmen zu müssen... Ist Ihre Empfehlung dennoch weiterzustillen? Ich freue mich über ihren Rat. Lg

von Doneia am 23.07.2018, 09:51



Antwort auf: Immunsystem Mutter, Kind

Liebe Doneia, leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Ich kann dir nur allgemeine Tipps geben, da ich kein Arzt bin und keine medizinische Beratung geben kann und darf. Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Nicht jedem Arzt ist bewusst, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf, obwohl es doch möglich ist. Darum kann und sollte sich dein behandelnder Arzt bei der Embryotox in Berlin gezielt beraten lassen!! Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 23.07.2018



Antwort auf: Immunsystem Mutter, Kind

Wenn du krank bist gibst du deinem Kind die Antikörper die du bildest um gesund zu werden über die Milch mit. Wenn sich dein Kind also auch ansteckt, verläuft seine Erkrankung tendentiell milder. Die Ansteckung erfolgt nicht über die Milch sondern durch die Nähe zu deinem Kind. Vorbeugen kannst du nur durch häufiges Händewaschen, Kind nicht anhusten und küssen etc. Ich war beim ersten Kind auch ständig krank (allerdings umgekehrt - Kind hat mich immer angesteckt). Wir haben angefangen täglich Nasenspray (Salzwasser) zu benutzen, auch für das Kind, seither ist es etwas besser. Es wird besser wenn das Kind grösser wird aber die Krankheitsphasen sind für mich das anstrengendste überhaupt.

von Flowermama am 23.07.2018, 21:00



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