Schattenkind86
Hallo liebe Stillberaterinnen, ich habe eine Frage zu m Trinkverhalten meines Süßen. Er ist jetzt knapp Wochen (korigiert 20) alt. Er bekommt 2mal am Tag Beikost, je 120 g (er würde auch mehr essen, aber da er sich mehrfach so vollgefuttert hat das er sich 2h danach erbrochen hat (alles!) haben wir beschlossen diese langsam zu steigern). Sonst Stille ich. Seit einiger ZEit ist er sehr unruhig an meiner Brust, zappelt und schreit, schon wenn er merkt das es an die Brust geht beginnt er zu weinen, Dockt ständig an und ab, jammert und wimmert beim Trinken, Gestern hat dann auch der Arzt mit uns geschimpft da er in 5 Wochen nur 300g zugenommen hat. Er wiegt jetzt 6250g (Geburtsgewicht 2585g). Sollten wir etwas ändern? Ggf Flasche nach dem trinken an der Brust oder mehr Beikost? Möchte ja nicht das er hungern muß nur weil ich stillen will... =( Sonst ist er sehr Lebhaft, lacht und bewegt sich viel, schöft tagsüber nicht übermäßig aber ist ja ok, ist sehr neugierig... Danke vorab
Kristina Wrede
Liebe Schattenkind86, mit 26 Wochen ist es wirklich noch etwas früh für viel Beikost insofern machst du nichts verkehrt, wenn du ihn wirklich vor allem stillst. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte ja die Milch die Grundlage der Ernährung eines Babys sein. Deine Milch hat prinzipiell auch mehr Kalorien als die Beikost, hinzu kommt, dass ein Baby nie linear zunimmt. Darum würde ich jetzt erst einmal seine weitere Entwicklung beobachten, wenn er weniger isst und mehr stillt. Hat er die Flasche bekommen so kann das dazu geführt haben, dass er an der Brust unruhiger geworden ist. Das hängt damit zusammen, dass die Trinktechniken ganz verschieden sind, und das Fließverhalten der Milch auch total unterschiedlich. An der Brust werden Babys, die die Flasche bekommen, oft sehr unruhig, weil da die Milch nicht sofort und nicht so gleichmäßig fließt. Hier hilft, die Flasche wegzulassen und beim Stillen die Brustkompression anzuwenden (s. unten). Lieben Gruß, Kristina Bruskompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
Schattenkind86
Er ist 26 Wochen.
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