CSM2211
Hallo, ich brauche dringend einen Rat und Hilfe. Mein Junge ist nun 9 Wochen alt (Frühchen, wurde in der 35. SSW geboren) und ist seit ein paar Tagen (immer ab Nachmittag) sehr unruhig an der Brust. Wenn ich ihn ansetze, dann saugt er erst ganz normal und trinkt 5 Min lang ohne Probleme. Nach diesen 5 Min (während er an der Brust ist) jammert er plötzlich, dann lässt er los und fängt an zu weinen. Ich lasse ihn dann auch aufstossen bzw probiere es aber meistens kreischt er dann noch umso mehr. Da er mit seinem Mund weiterhin sucht und auch sein Händchen in den Mund steckt und saugt, lege ich ihn wieder an. Das gleiche Spiel wiederholt sich dann immer wieder. Irgendwann, wenn man ihn hin und her schuckelt wird er ruhig und schläft ein. Vorher hatten wir nie Probleme beim stillen. Wenn ich an der Brustwarze ein wenig drücke, dann spritz die Milch raus und läuft - also Milch sollte ich haben. Meine Hebamme sagte auch , dass mit dem Anlegen alles okay sei. Allerdings stillen wir nur mit Stillhütchen weil er nix anderes mehr akzeptiert, probiere es aber immer wieder ohne, was dann auch 2 min gut klappt. Dann wird er jedoch ungeduldig und schüttelt seinen Kopf hin und her. Ich lege dann den Stillhut an und alles ist gut, bisher. Will er nicht mehr gestillt werden? Oder ist er nach der kurzen Zeit bereits satt? Ist das Bauchweh was er hat oder schmeckt ihm meine Milch nicht? Hat das was mit Saugverwirrung zu tun? Vielen Dank
Liebe CSM2211, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf’s Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, „langweilige“, eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Babys in diesem Alter haben oft eine geradezu „klassische“ Unruhephase am Abend. Nicht immer ist Stillen dann die Lösung. Diese unruhige Zeit ist so verbreitet, dass es im englischen Sprachraum sogar einen Ausdruck dafür gibt: Omastunde, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für dich und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht kannst Du dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für dich tun. Bei den meisten Babys legt sich dieses Verhalten Gott sei Dank, wenn sie etwa drei Monate alt sind. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer : ). Wenn Du das Gefühl hast, dass dein Kind saugen möchte, aber keine Milch mehr mag, kannst Du entweder über einen längeren Zeitraum immer die gleiche Brust anbieten (aus der die Milch dann nicht so stark fließen wird) oder aber Du bietest ihm einen Finger (das muss nicht unbedingt dein Finger sein, Väter haben auch Finger und können Babys tragen) zum Saugen an. Am besten wendest Du dich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen deine Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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