Nimmersatt86
Hallo liebe Stillberaterinnen, unser Sohn ist heute genau 18 Wochen alt, kam 10 Tage vor ET und liegt bzgl. seines Gewichts leicht über der Norm. Seit etwa 10 Wochen trinkt er nachts sehr häufig, aber auch extrem unregelmäßig. Etwa 8 Wochen lang habe ich ihn nachts nach einer längeren Schlafphase von etwa 2-3 Stunden nahezu stündlich gestillt, tagsüber hingegen hat er alle 3-4 Stunden getrunken. Seit etwa 2 Wochen trinkt er nachts mal nach 3,2 oder 1 Stunde - wobei die Dauer der Schlafphasen gegen den Morgen abnehmen. Tagsüber trinkt er nach wie vor alle 3-4 Stunden. Ich vermute, dass er aus verschiedenen Gründen nachts aufwacht und sich durch seine Unfähigkeit alleine einzuschlafen nur an der Brust beruhigen kann. Dass sein Trinkverhalten seit nun mehr als 10 Wochen mit Entwicklungsschüben zu erklären ist, kann ich mir nämlich nicht mehr vorstellen. Zur Schlafsituation im Allgemeinen: Seitdem er 3 Wochen alt ist, schläft er nachts auf bzw. neben mir. Tagsüber schläft er nahezu ausschließlich in der Trage. In der Babyschale (im Auto sowie als Aufsatz auf dem Kinderwagengestell) schläft er mitunter auch - dauert aber sehr viel länger und es gibt anfangs immer etwas Gemecker. Alleine Einschlafen/Schlafen kann er im Grunde nicht bzw. nicht gut. Wie bewerten Sie sein Verhalten? Kann oder soll ich am Stillmanagement oder der Schlafsituation etwas ändern? Grundsätzlich stört mich die Situation nicht allzu sehr, allerdings würde ich ihm gern helfen, sich selbst besser regulieren zu können bzw. ihm helfen, sich so sicher zu fühlen, dass er wenn er müde ist, auch allein einschläft. Haben Sie Tipps? Viele liebe Grüße Anne
Liebe Anne, es gibt keinen Grund, dass Du etwas daran ändern musst, dass Du dein Baby nach Bedarf stillst und auch in den Schlaf stillst, es sei denn DICH persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Genauso wie Du es beschreibst, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Aber das ist es gar nicht! Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Ich hoffe, ich konnte Dir mit meiner Antwort etwas helfen?! LLLiebe Grüße Biggi
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