Mitglied inaktiv
Hallo, ich lese sehr gerne ihre Antworten und meistens beruhigen sie auch mich, trotzdem eine Frage. Mein Sohn ist erst 4 Wochen alt und er trinkt tagsüber alle 1 - 2 Stunden manchmal macht er auch längere Pausen. Allerdings schreit er auch immer mal wieder heftig, trotz viel herumtragen im Tragetuch und dem häufigen Anlegen. Er streckt sich dann durch und man hört auch das er Blähungen hat. Allerdings beruihgt er sich meist schnell an der Brust. Nachts liegt er neben mir und meist schlafen wir beide ein, während er trinkt, das ist aber kein Problem für mich. NUn frage ich mich, hat der Kleine vielleicht Blähungen, weil ich ihn so häufig und nach Bedarf trinken lasse, oder ist das ganz normal für so ein kleines Baby? Ich habe noch einen Sohn der 7 Jahre alt ist und sehr verständnisvoll, trotzdem würde ich es angenehm finden, wenn der Kleine nicht schreien muss und nicht anz so oft gestlllt werden will. Spricht etwas dagegen mal lang ( 1 Stunde ) und dann wieder nur ein paar Minuten zu stillen. Müsssen es immer beide Brüste sein, oder lass ich dasBaby selbst entscheiden. Kann ich etwas gegen die Blähungen tun. Ich habe gehört bei Buben soll es helfen sie auch mal auf den Bauch zu legen, stimmt das. Ich freue mich auf ihre Antwort. Liebe Grüße
Liebe Stöpsellein, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht "aufdrängen". Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt "Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift "es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für ihre Tips! meine Postleitzahl ist 81675 München! Ich denke, dass ich auf jeden Fall genügend Milch habe und mein kleiner Schatz legt auch ordentlich zu! Meist ist es so dass die Milch schier aus meinen Brüsten spritzt und der Kleine erstmal eine Dusche abbekommt. Kann es sein, dass ich dann zuviel Milch habe und er deswegen manchmal Blähungen hat? Gerne nehme ich aber ihren Ratschlag mit der Stilberaterin an. Liebe Grüße
Liebe Stöpsellein, beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Sie können sich an Frau Frau Cathy Pilgram Tel. 089 6804925 wenden. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo liebe Biggi, also erstmal danke für die Tips! Ich kann sehen wie die Milch aus meiner Brust spritzt, mein Baby lässt dann meist von der Brust ab. dann trinkt es recht hastig, verschluckt sich dabei aber eher selten. Die andere Brust verliert während dessen sehr viel Milch. Nachts sind meine Stlleinlagen völlig nass. Ich werde es mal mit deinen Tips versuchen. würden sie in meinem Fall eigentlich die Lilly Padz Stelleinlagen empfehlen? Ich habe sie jetzt mal ausprobiert, aber es sammelt sich auch hier Milch unter dem Silikon und ich weiß nicht ob das schädlich ist. Zeitweise finde ich sie aber praktisch... Liebe Grüße.
Liebe Stöpsellein, so lange Sie die Lilly Padz nicht ständig tragen, spricht sicherlich nichts dagegen. Ob sie allerdings wirklich dichthalten, wenn sehr viel Milch ausläuft, kann ich nicht sagen. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Es gibt auch Stillkappen (heißen evtl. anders), das sind kleine Plastikbehälter, die man beim Stillen auf die andere Brust stülpt und so die mitlaufende Milch auffangen kann. Kann man dann prima bei wundem Po, Hautproblemen und als Badezusatz fürs Baby verwenden :-) Ist doch schade, die gute Milch in Stilleinlagen versickern zu lassen ;-) Nachts ist mein T-Shirt auch oft nass. Sobald ich das mitkriege, pack ich eine Kappe drauf - inzwischen wird mein Kleiner auch wach. Bis er dann trinkt, hab ich einen guten Schluck fürs nächste Bad zusammen :-)
Ähnliche Fragen
Unsere Tochter ist 10 Wochen alt und es ist jetzt schon öfters vorgekommen, dass sie plötzlich ganz hysterisch schreit. Sie hat die Augen dann ganz weit aufgerissen und sieht so aus als hätte sie Todesangst. Einmal kam dies in der Wiege vor, die anderen Male an der Brust, wo sie sich dann abgestoßen hat. Deshalb die Frage erstmal an die Stillberatu ...
Hallo, ich habe heute gelesen, dass Babys Bauchweh uns Hunger nicht unterscheiden können. Stimmt das? Da meine Tochter zu früh und viel zu leicht auf sie Welt kam, habe ich anfangs so oft wie möglich angelegt und mache das jetzt auch noch. Sie hat in den letzten 3Wochen 1Kg zugenommen, also recht viel, was ja eigentlich gut ist. Und gestillt ...
Hallo an alle. Ich habe Zwillinge, die drei Monate alt sind. Ich Stille und gebe die Flasche. Seit ein paar Tagen schreit die eine der beiden bevor ich überhaupt in der Lage bin sie an die Brust zu legen. nachts trinkt sie ganz normal ohne Probleme aber am Tag schreit sie wie am Spieß. Ihre Schwester geht ganz normal an die Brust aber ab und ...
Hallo Biggi, meine Tochter wird in 2 Monaten 2 Jahre alt und ich stille sie noch nachts, Abends zum Einschlafen und am Wochenende wenn sie nicht in der Kita ist mittags zum Einschlafen. In der Kita schläft sie problemlos alleine. So langsam würden wir gerne das Stillen reduzieren, damit sie nicht nur auf Mama fixiert ist, sondern auch vom Papa ...
Hallo. Ich wende mich an Sie wegen meiner zweiten Tochter (geb. 15.01.2022). Sie ist ein aufgewecktes, liebes Kind und tagsüber auch relativ "entspannt". Wir haben aber seit mehreren Wochen furchtbare Nächte. Ich Stille sie noch tagsüber einmal mittags und sie isst super. Der Mittagsschlaf klappt auch super. Sie schläft dann in der Krippe bzw. Auch ...
Liebe Biggi, Ich lebe zur Zeit im Ausland und da es hier kaum Zugang zu Stillberaterinnen oder Hebammen gibt, bin ich sehr dankbar, im Forum immer wieder Antworten auf meine unzähligen Fragen zu finden. Meine Tochter ist 10 Wochen alt. Zu Beginn habe ich das Stillen sehr genossen, inzwischen wird es aber immer mehr zu einem Kampf. Seit einige ...
Schönen guten Tag Frau Welter, ich habe folgendes Problem bzw Bedenken, vielleicht können Sie mir was dazu sagen: Mein Sohn, 9 Wochen alt, wurde am Dienstag geimpft, der Tag verlief ganz "gut", er hat viel geschlafen. Jetzt weiß ich nicht, ob das Problem jetzt daher kommt oder was anderes schuld daran sein könnte. Heute will er so gar nicht ...
Hallo, ich erhoffe mir gerade wirklich viel von Ihrer Antwort, da ich langsam nervlich am Ende bin. Seit ca 2 Wochen meckert mein Sohn (6wochen) während des stillens. Er trinkt und kommt aus dem schlucken nicht mehr heraus, dann fängt das meckern an. Er verschluckt sich häufig und zieht den Kopf nach hinten oder spuckt die Brustwarze aus un ...
Liebe Frau Welter, meine Tochter ist 9 Wochen alt. Sie wird voll gestillt und gedeiht auch gut. Vor allem tagsüber gibt es Phasen in denen sie schon kurz nach dem Anlegen immer wieder ihren Kopf weg zieht und unruhig ist, schreit und dann aber wieder andockt und zwei Schlucke nimmt und dann das ganze Spiel von vorne. Manchmal trinkt sie zuvor 5 ...
Hallo! Ich bin auf der Suche nach Rat zu meiner Situation. Mein Baby ist 10 Wochen alt und war von Anfang an - trotz Problemen mit dem Zungenbändchen und einer Schiefheit durch eine schwere Geburt - eine sehr gute Esserin. Sie ist mit Größe und Gewicht auf der 90. Perzentile. Zungenbändchen wurde mittlerweile gelöst und die Schiefheit wird rege ...
Die letzten 10 Beiträge
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!
- Plötzliches Stillenende nach Krankheit?
- Schlafzyklen nicht alleine verbinden
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen