Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, na, ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so schnell wieder melde, aber trotz langer Stillerfahrung mit Anton (jetzt 3 1/2 Jahre alt), gibt es nun bei Vincent (4 Wochen) doch ein paar Fragen. Doch zuerst das schöne: Obwohl Vincent nach der Geburt nicht sofort zu mir durfte (zu schwach, Sauerstoffmangel) hat er am nächsten Tag mit solch Kraft und Geschick angefangen zu saugen, dass ganz schnell Milch da war, sein Geburtsgewicht bereits nach drei Tagen wieder erreicht war und inzwischen schon ueber 1,2 Kilo zugenommen hat, davon 600g in den letzten 10 Tagen. Womit ich schon bei den Fragen bin: Wie Anton auch wird Vincent nach Bedarf gestillt. Am Anfang war dies sehr einfach, denn nach jeder ausführlichen Stillmahlzeit hat Vincent wieder 2 bis 3 Stunden geschlafen (kam mir fast schon ein wenig zu verschlafen vor). Jetzt, oder vielmehr seit zwei Wochen gibt es aber nur noch selten eine Schlafperioden von ca 2 Stunden vormittags und/oder nachmittags, den Rest der Zeit möchte er bei mir sein und am liebsten gestillt werden. Das ist dann auch die einzige Mögichkeit, ihn zu beruhigen (nachts schläft er recht gut, dh er trinkt nur 1 bis höchstens 3 mal zwischen 22.00h und 8.00h, da liegt er bei mir im Bett). Am Anfang dachte ich noch, das ist ein Wachstumsschub, aber kann der zwei Wochen dauern? Falls sich das Verhalten eines Tages wieder ändert, fände ich es auch nicht so schlimm, aber mit Haushalt und Anton ist es etwas kompliziert. Ein Tragetuch habe ich inzwischen auch schon, Vincent mag es nicht besonders, er bleibt nur, wenn er auch stillen kann (finde ich immer noch ein wenig kompliziert), aber jetzt schläft er gerade ziemlich gemütlich darin. Hilfe von meiner Mutter hatte ich bis vor einer Woche, aber jetzt sind wir auf uns allein gestellt. Deswegen möchte ich mich einfach nocheinmal vergewissern, dass es in Ordnung ist, dass er so oft stillen will (alle 30 minuten fuer 20 minuten oder so, ich weiss gar nicht wie ich zählen soll, bzw, wann eine Stillmahlzeit aufhört und die andere anfängt). Oder sollte ich irgendetwas anderes machen. Wichtig ist vielleicht noch, dass er von seinem grossen Bruder gleich mit einem Schnupfen angesteckt worden ist. Hat das Einfluss auf sein Stillverhalten? Kochsalzlösung für die Nase gebe ich ihm, der Kinderarzt meinte es wäre günstiger nicht ganz so häufig zu stillen, denn beim Trinken schluckt er Luft, und die käme dann zusammen mit etwas Milch wieder hinauf bis in die Nebenhöhlen und könnte ihn reizen. Zum Schluss noch: Weisst Du eine Stillgruppe in 3018 Bern, Schweiz? Vielen Dank für Deine Antwort im voraus und viele Grüsse, Gisela (früher Mexiko, jetzt Schweiz)
Liebe Gisela, herzlichen Gluckwunsch :-), dein kleiner Vincent gedeiht wirklich prächtig!!! Es IST in Ordnung und dein Baby benimmt sich vollkommen normal. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Du brauchst auch keine Angst zu haben, dass Muttermilch die Nebenhöhlen deines Kindes reizen könnte. Du kannst Muttermilch sogar als Nasentropfen einzusetzen, das ist eine bewährte Praxis, die gute Erfolge zeigt . Muttermilch ist eine physiologische nicht reizende Flüssigkeit mit infektionshemmenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Im Gegensatz zu vielen Nasentropfen verursacht Muttermilch auch keine Austrocknung der Schleimhäute. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen und wünsche dir ein schönes Wochenende. LLLiebe Grüße Biggi
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