Guten Morgen Frau Welter,
meine Tochter ist jetzt 2 1/2 Wochen alt, wir hatten leider einen sehr holprigen start, da das anlegen nicht so recht klappen wollte, sie hat meine Brust immer angeschrien und ich habe, da ich noch so lediert von der Geburt war, immer viel zu früh aufgegeben.
Wir haben dann an Tag 5, weil sie schon 500 gr abgenommen hatte, angefangen Pre zuzufüttern und danach den Tag habe ich begonnen alle 3 Stunden mit der Medela Symphony eine halbe Stunde abzupumpen. Angelegt habe ich sie seitdem nicht mehr, weil ich mich einfach nicht mehr getraut habe.
Jetzt hab ich sie gestern nun doch 3 x angelegt, 2 x hat sie 5 minuten genuckelt und 1 x hat sie (nach heulkrampf, Brust anbrüllen, schlagen, treten) tatsächlich getrunken, da aber aus beiden Brüsten insgesamt nach 30 min pumpen auch nur ca. 40 ml kommen (sie trinkt immer insgesamt 90 ml), musste ich hinterher noch mit Pre zufüttern.
Meinen Sie, wir haben noch eine Chance voll zu stillen? Ich habe das Gefühl, dass sie einfach „zu faul“ ist an der Brust zu trinken, dabei habe ich schon Stillhütchen verwendet.
Ich freue mich sehr über eine Antwort, vielen Dank! :-)
von
miriwedi
am 11.07.2021, 10:07
Antwort auf:
Stillstart nach abpumpen
Liebe miriwedi,
natürlich habt ihr die Chance noch voll zu stillen.
Hierzu wäre es auf jeden Fall wichtig, dass du Dir Hilfe vor Ort suchst und eine kompetente Stillberaterin sich das Saugverhalten Deines Babys ansieht und euch gegebenenfalls beim Anlegen hilft. Nimmt Dein Kind die gesamte Brustwarze mit Vorhof in den Mund?
Hierzu muss Dein Baby den Mund sehr weit öffnen.
Hast du bereits Kontakt zu einer Stillberaterin?
Hilfe findest du unter folgenden Adressen. http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Wichtig ist, dass Du Dein Baby so oft wie möglich anlegst. So kleine Babys stillen sehr häufig. 8-12 mal innerhalb von 24h ist dabei völlig normal. Dass Du beim Abpumpen nicht die Menge erhältst, die Dein Kind evtl. trinken würde, heißt nicht zwangsläufig, dass Du zu wenig Milch hast. Oft wird der Milchfluss durch eine elektrische Pumpe nicht so angeregt, wie durch das natürliche Saugen Deines Kindes.
Durch das häufigere anlegen stellt sich Deine Milchmenge automatisch auf die Nachfrage Deines Kindes ein.
Dass Deine Tochter die Brust anfangs anschreit und unruhig wird kann auch daran liegen, dass es an der Brust etwas dauert, bis der Milchspendereflex einsetzt und die Milch zu fließen beginnt. Das ist eben ganz anders als an der Flasche, bei der das Kind sofort an die Milch kommt und auch nicht so fest saugen muss.
Du solltest wenn möglich auf künstliche Sauger und Flasche verzichten. Hast du schon mal von einem Brusternährungsset oder der Becher- Fütterung gehört. Das kann in deinem Falle hilfreich sein und solltest du der Flaschenfütterung vorziehen.
Ich hoffe die Tipps helfen dir etwas.
Bewahre Ruhe und Geduld und du wirst sehen, dass es bald besser klappt.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.07.2021