Mitglied inaktiv
Liebes Still-Team Meine Tochter ist 6 Wochen alt und mein erstes Kind, ich stille sie nach Bedarf. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Anlegen sind wir m. E. nach zu einem tollen Team geworden, ich finde es wunderbar sie zu stillen und mit ihr zu kuscheln. Sie nimmt auch viel zu (etwas über ein Kilo in den ersten 4 Wochen) weshalb ich beruhigt bin zu wissen das ich ihr genug Milch zu bieten habe. Meine Milch scheint sehr langsam zu fließen und so dauert jede Stillsession 45 – 75 Minuten, je nachdem wie viele Pausen sie einlegt. Tagsüber still ich sie etwa 5 – 6-mal, nachts zum gemeinsamen Einschlafen, einmal gegen 4Uhr und morgens ab 8 Uhr nuckelt sie immer mal wieder um den gröbsten Hunger zu stillen und schläft dann nach wenigen Minuten wieder ein. Leider hab ich jedes Mal Schmerzen beim und nach dem Stillen. Meine Brustwarzen sind rundherum sehr rissig und die einst braune Haut oben auf der Warze ist weggerissen. Es bleibt eine etwas harte, unebene grau-rosa Schicht, fühlt sich fast wie verhornt bzw. vernarbt an. Kann es daran liegen, dass meine Milch so langsam fließt? Außerdem haben wir einen Soor, der sie nicht stört, ich empfinde ihn jedoch den ganzen Tag lang als brennend und schmerzhaft. Gegen die Risse benutze ich schon seit Beginn Lanolin und auch der Soor wird seit einer Woche behandelt, aber es ist leider keine Besserung zu Verzeichnen. Im Gegenteil, befürchte ich es noch schlimmer gemacht zu haben, seit gestern habe ich eine elektrische Milchpumpe leihweise zu Hause, nachdem ich sie 2 mal benutzt habe sind die Risse nur noch röter und schmerzhafter als sonst. Ich wüsste gerne was ich noch unternehmen kann damit die Risse schneller heilen. Die Pumpe wandert erst einmal wieder in ihre Kiste. Aber ich hab das Gefühl das auch die langen Stillsessions der Sache nicht gerade zuträglich sind. Gibt es eine Möglichkeit, dass sie beim Stillen schneller satt wird? Reicht es während des Soors meine Stilleinlagen bei 40°C zu waschen? Oder sollt ich lieber welche zum Wegwerfen nehmen bzw. heißer waschen? Was hilft noch gegen meinen Soor? Meine Tochter verbringt jeden Tag auch mehrere Stunden im Trageschal mit ihrem Vater und mir, kann ich sie auch im Schal stillen? Ich weiß, dass es geht, aber ich hab angst sie falsch anzulegen (ich habe sehr große Brüste die sich dank der Schwerkraft nur wenige Zentimeter oberhalb meines Bauchnabels befinden :-)) und ich möchte nicht noch mehr Risse provozieren. Je länger ich schreibe, umso mehr Fragen fallen mir ein.. Schonmal vielen Dank im Voraus Liebe Grüße Janina
Liebe Janina, das Stillverhalten ist normal und richtig und Sie sollten es auch nicht einschränken. Wie ein Kind trinkt, ist vom Temperament des jeweiligen Kindes abhängig. Es gibt eifrige Pragmatiker, die zügig und effektiv trinken und nippende Genießer, bei denen eine Mahlzeit unendlich lange dauern kann. Ihre Maus scheint eher zu den langsamen Genussmenschen zu gehören, sie trinkt wohl nicht deshalb so langsam, weil zu wenig Milch da ist oder diese langsam fließt, sondern weil es ihrem persönlichen Temperament entspricht. Kein Wunder, dass der Soor nicht besser wird, wenn das Kind nicht mitbehandelt wird. Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle Ihres Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann stecken Sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Sie kommen aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Sie müssen auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere Ihnen nun noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: "Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: o häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, o an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), o den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter
MaSchie26
Wird denn deine Tochter auch behandelt gegen den Soor?
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Meine Tochter wird seit Anfang an auch mitbehandelt, das hab ich wohl nicht klar geschrieben. Aber mein Liebster noch nicht, das werden wir dann wohl als nächstes in Betracht ziehen. Die gestern abgepumpte Milch sollte ich also am besten wegschütten, oder? Oder kann ich ihr sie noch morgen anbieten? Haben sie noch einen Rat für mich wie ich mit den Rissen in den Brustwarzen umgehen kann. Bisher hab ich Lanolin benutzt, auch Muttermilch lufttrocknen lassen (was ich jetzt lassen werden nachdem ich verstanden hab das dies nur einen Nährboden für den Soor darstellt), Nocheinmal vielen Dank und schönen Abend, Janina
Liebe Janina, welches Medikament nehmen Sie denn? Ich würde die abgepumpte Milch nicht geben und auch keine Milch zum Trocknen auf die Brust geben. Im Moment ist es wichtig, dass der Soor behandelt wird, zusätzlich können Sie weiterhin Lanolin verwenden. Außerdem sollte auch die Anlegetechnik überprüft werden und auch, ob sich auf den Soor eine bakterielle Entzündung gesetzt hat. LLLiebe Grüße, Biggi
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