Sonne-32
Hallo liebe Stillberaterinnen, Ich habe bereits bzgl. der langsamen Gewichtsabnahme Sie vor 3 Wochen angeschrieben. Damals haben Sie mich beruhigt dass alles noch im grünen Bereich liegt. Nun ist mein Sohn (voll gestillt) weiterhin recht schlank und nimmt nur langsam zu. Bei dem letzten Wiegen war es nur 70g in einer Woche. Kurze Eckdaten: Heute ist er 5,5 Wochen alt, kam mit 3830g zur Welt und niedrigstes Gewicht am 2 Tag war 3590. Mit 2 Wochen hat er sein Geburtsgewicht wieder erreicht. Beim letzten Wiegen mit 4 Wo und 5 Tagen wog er 4090g. Was eine durchschnittliche Zunahme von nur circa 110g ausmacht. Bei U3 mit 4 Wochen meinte der Kinderarzt, dass der Kleine so ein langer "drahtiger" ist und auch wenn andere Babys in der Zeit 100g pro Woche mehr zunehmen ist er ja sonst gesund. Ich sollte nur das Gewicht im Auge behalten. Die Hebamme kommt einmal die Woche zu wiegen und ist bis jetzt entspannt, weil die Urinausscheidung und Verdauung gut funktionieren und er sich gut entwickelt. Sie sagt dass es wahrscheinlich sein Stoffwechsel ist und selbst wenn ich zufüttern würde, hätte er nicht viel mehr zugenommen. Aber wenn ich sie nach Tipps frage was ich machen kann, dass das Stillen effektiver wird konnte sie mir nicht viel helfen. Ich sollte nur etwas längere Pause anlegen ( icv Stille nach Bedarf, meist 12-20 mal am tag) damit er etwas ausdauernd trinken kann und nicht länger als 30 bis 45min am Stück stillen. Sonst habe ich ihn teilweise 1-2h mit mehrfachen Seitenwechsel gestillt. Sie sagt wenn ich mir sonst Sorgen mache soll ich ihm Flasche geben. Ich will aber vollstillen und Flasche ist für mich letzte Option. Ich weiss echt nicht mehr wie ich das Stillen verbessern kann damit er mehr trinkt. Er trinkt mal 15-20munuten an einer Seite und ist kurz zufrieden, mal wechseln wir alle 5-10 Minuten die Seite, weil er nach paar Minuten unruhigt wird, andockt, weint, loslässt, nimmt brustwarze im Mund, weint und ist unzufrieden. Das geht dann meist 1 Stunde bis er einschläft. Also wie Wechselstillen. Ich bin echt besorgt, will unbedingt dass es mit stillen funktioniert. Dazu kommt dass der kleine nur auf dem Arm schläft, so dass ich seit seiner Geburt nur im halbsitzen für 1-2h zum Schlafen komme, geschweige davon dass ich noch 3,5j. Zwillinge habe , die in dieser Lage auch noch ganzen Tag beschäftigt werden müssen. Ist das mit Gewicht noch akzeptabel bzw. wie kann ich es verbessern?
Liebe Sonne-32, leider muss ich dir sagen, dass bei mir die Alarmglocken schrillen, wenn ein Baby in diesem Alter nicht ausreichend zunimmt. In Absprache mit der Kinderärztin/arzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und Du mit geeigneten Maßnahmen deine Milchproduktion ankurbeln kannst. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit der Kinderärztin/arzt, ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Außerdem solltest Du unbedingt Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Gerne kannst Du auch mich anrufen, im Moment werden kaum Hausbesuche gemacht. Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, Deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen. Probier es mal aus! LLLiebe Grüße Biggi
Sonne-32
Eine Stillberaterin habe ich schon kontaktiert,. Sie war vor 3 Wochen da und meinte dass man von der anlegetechnik oder saugen nicht viel verbessern kann, ich sollte lediglich asymmetrisches anlegen versuchen oder nach dem stillen die brust noch von der Hand ausstreichen damit es richtig leer wird. Da kommen aber meist nur noch max 5-10ml oder gar nichts. Ich könnte auch zum Osteopathen gehen, dieser hat aber nach 2 Behandlungen gesagt dass er keinen Grund für die geringe Gewichtsabnahme finden kann. Ich solle ihr alle gewichtsdaten mailen und sie würde sich das anschauen. Leider kam keine Antwort mehr. Und der eine Hausbesuch hat über 60euro gekostet, so dass ich weitere Besuche mir finanziell auf Dauer nicht leisten kann. Eine ehrenamtliche Stillberaterin habe ich leider nicht gefunden, nur 2 weitere, die ähnlich abrechnen. Eine elektrische Doppelpumpe habe ich daheim, allerdings sind wir keine gute Freunde. Erstens habe ich schlechte Erfahrungen, da ich damals auch abpumpen musste und es kam nie viel. Zweitens weiss ich gar nicht wann ich pumpen soll. Ich stille schon so oft, dazu kann ich kaum den kleinen ablegen sonst brüllt er. Und die zwei älteren kinder gewähren mir auch keine ruhe dafür. Es sollte nicht als ausrede klingeln, aber die Situation mit der Coronakrise führt dazu dass ich 24h lang keine Pause habe. Das Wechselstillen habe ich versucht, wahrscheinlich nicht ganz so konsequent wie Sie beschrieben haben. Das könnte ich noch mal versuchen. Ich mache mir auch langsam Sorgen, die entspannte Einstellung der Hebamme und des Kinderarztes hat mich wenig beruhigt.
Liebe Sonne-32, es tut mir leid, dass ich aus der Ferne nicht mehr helfen kann, aber wir können gerne miteinander telefonieren, vielleicht finden wir eine Lösung! Biggi
Sonne-32
Liebe Biggi, I v nehme gerne jede Hilfe an, wir können sehr gerne miteinander telefonieren, vlt. gibt es noch was was ich nicht ausprobiert habe. Wie kann ich Sie erreichen? Oder Ihnen meine Nummer zukommen lassen? Was Ihnen lieber ist. VG
Liebe Sonne-32, schreibe mir Deine Nummer an biggi@die-welters.de, dann melde ich mich :-). Biggi
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