Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter Ich stille meinen Kleinen (7 Wochen) voll. Und letzte Woche war ich zum ersten Mal bei unserem Kinderarzt. Der meinte er hätte "überdurchschnittlich" zugenommen. Ich habe ihm geantwortet, daß ich Konstantin halt nach seinen Bedürfnissen stille und das ist rund um die Uhr alle zwei Stunden, weil er in diesem Rhythmus danach verlangt. Meist trinkt er nur eine Brust und das auch nur 10 - 15 Minuten, dann löse ich das Vacuum mit dem Finger, weil ich Schmerzen habe, biete ihm die zweite Brust an, aber er will dann eh nicht mehr und ist zufrieden. Bei der Geburt hat er 3.100 g gewogen, bei der Entlassung aus dem KH 2.960g. Letzte Woche nun 4.890 - das war wie gesagt in der 6. Lebenswoche. Der Arzt meinte, das mit Angebot und Nachfrage sei grundsätzlich schon richtig, nur gibt es halt auch Kinder, die "Großmäuler" sind und zu viel essen, und hat das auch mit einem schönen lateinischen Namen benannt. Ich solle einige Mahlzeiten durch Tee ersetzen. Außerdem meinte er der Kleine könnte den Magen wahscheinlich nicht verschließen, weil er ca. 1 Std. nach dem Essen ein bißchen speibt. ist wirklich nicht viel (vielleicht ein Teelöffelchen), aber kommt eindeutig aus dem Magen und nicht aus der Mundhöhle, weil es schon bröcklig ist und auch etwas sauer riecht. Trotzdem schaut der Kleine zufrieden aus, und schreit eigentlich fast nie (Gottseidank!!) 1) ist das Gewicht wirklich zuviel 2) soll ich wirklich Tee füttern (Saugverwirrung fürchte ich keine, er nimmt auch ab und zu den Schnuller) 3) kann es sein, daß er ab und zu nur trinkt, um sein Saugbedürfnis zu befriedigen und dadurch einfach zuviel bekommt 4) 2 Stunden Rythmen sind ziemlich viel, kann man das ohne Schreien oder Tee ändern, und soll ich das überhaupt? 5) hat das bißchen Übergeben mit der Sache was zu tun? und muß ich dagegen grundsätzlich was unternehmen, oder ist das normal? Viele Fragen, trotzdem hoffe ich auf Antworten und bedanke mich im voraus dafür!! Liebe Grüße Tati
? Liebe Tati, eine solche Gewichtzunahme bei einem voll gestillten Kind ist keineswegs besonders außergewöhnlich und es ist NICHT sinnvoll, dass Sie Ihr Baby jetzt auf Diät setzen. Statistisch gesehen, nimmt ein Baby in den ersten vier Monaten im Durchschnitt pro Woche zwischen 113 und 227 g zu, manche eben auch ein wenig mehr. Babys gibt es in verschiedenen Größen und mit verschiedener Statur und es ist nun einmal so, dass es kleine, schmale Babys ebenso gibt wie große, kräftige und alle Variationen, die dazwischen liegen. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wieviel sie trinken. Es ist auch sinnvoll, vor allem in der ersten Zeit der Beikosteinführung, das Kind in Zusammenhang mit der Beikost zu stillen, weil in der Muttermilch Stoffe enthalten sind, die das Verwerten der Beikost verbessern. Ein Kind kann während der gesamten Stillzeit - gleich wie alt es ist und wie viel oder wenig Beikost es isst - nach Bedarf gestillt werden. Mindestabstände zwischen den Stillzeiten, die eingehalten werden müssten, gibt es nicht und Ihr Kind braucht keinen Tee, der nicht nur wegen einer eventuellen Saugverwirrung kritisch zu betrachten ist. Kurze Stillabstände sind gerade bei einem Baby in diesem Alter normal und es gibt keine Grund, das Stillen hinauszuzögern. Ich hänge Ihnen noch einen Artikel zum Thema „Übergewicht und Stillen" an die Antwort an. Babys sind an zwei Stellen undicht - oben und unten :-). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Sie können versuchen, Ihr Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Es ist auch günstig, alle künstlichen Sauger wegzulassen, damit Ihr Kind lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Falls Ihr Baby nämlich an der Brust mit der gleichen Technik wie an einem Flaschensauger trinkt, können Stillprobleme vorprogrammiert sein. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet „mit zunehmendem Alter" jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Was bleibt ist Geduld und „spuckfreundliche" Kleidung zu tragen. Doch bei den geringen Mengen, die Ihr Kind wohl hochbringt, ist nicht davon auszugehen, dass hier wirklich ein „Spuckproblem" vorliegt. Ich hoffe, der lange Text hat Sie nun nicht erschlagen. LLLiebe Grüße Biggi Welter LLLiebe Grüße Biggi Welter Neue Studie zum Thema Stillen und Übergewicht bei Kindern Eine kürzlich in Bayern durchgeführte Studie (die derzeit größte dieser Art) befasst sich mit dem Thema „Übergewicht bei Kindern". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden mehr al 9000 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für Gewichtsprobleme im Kindesalter haben. Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung des Stillens in den Industrienationen spielen. Bei der Durchführung der Untersuchung wurden die folgenden Faktoren berücksichtig: • Geburtsgewicht des Kindes? • Seine Essgewohnheiten? • Der Soziale Status der Familie? • Wie alt sind seine Eltern und Geschwister? • Wieviel Bewegung hat das Kind im Freien? • Hat das Kind ein eigenes Zimmer? Es ergaben sich Hinweise darauf, dass eine drei- bis viermonatige Stillzeit die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit sechs Jahren übergewichtig ist um 33 % verringert. Kinder, die sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, hatten ein um 43 % geringeres Risiko, bei einer Stillzeit von mehr als einem Jahr war das Risiko sogar um 72 % geringer. Die Wissenschaftler glauben, dass das Stillen auch eine Rolle bei der Verhütung von Übergewicht im Erwachsenenalter spielt. Bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Kindern lässt sich ein höherer Insulinspiegel im Blut nachweisen, der zu vermehrten Fettablagerungen beitragen könnte. Der Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch unterschiedet sich deutlich von dem der künstlichen Säuglingsnahrung. Muttermilch enthält genau die Eiweißmenge, die ein Baby braucht. Die Eiweiße in der Mutermilch können vom Körper leichter aufgenommen werden, als die in künstlicher Säuglingsnahrung enthalten sind. So wird bei gestillten Kindern kein Eiweiß gespeichert, das später in Fett umgewandelt wird und dadurch verringert sich das Risiko für Übergewicht. Die Verhütung von Übergewicht bei Kinder dürfte eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung gegen spätere Herzkrankheiten sein. Zudem sind Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung bei Kindern teuer und vielfach nicht erfolgreich. Nach einer Presseerklärung der La Leche League International vom 29. Juli 1999 zusammengefasst und übersetzt von Denise Both, IBCLC
Mitglied inaktiv
Hallo Tati, ich bin weder Stillberaterin noch Hebamme, aber ich bin Mutter von drei (Still)Kindern.Stillkinder nehmen sich was sie brauchen, also würde ich auch keinen Tee als Ersatzbefriedigung anbieten.Mein Sohn Philippe, ist jetzt 9 Monate und wir stillen noch immer, Tee,Säfte oder Wasser hat er noch nie bekommen. Mein Kinderarzt hat uns auch schon mit den Worten begrüsst: noch ne Mutter mit nem "Michelin-männchen". Er wog bei der Geburt 3990 g, Entlassungsgewicht 3650g,knappe vier Wochen später 5600g (U3), bei der U4 7600 und bei der U5 9000g, das ist am 25.07. gewesen. Jetzt wiegt er 10 kg und 300 g, daran kannst du sehen das diese "enorme" Gewichtszunahme nicht in dem Umfang weiter geht wie es angefangen hat. Also lass dich nicht verrückt machen, stille weiter wie bisher. Liebe Grüsse Iris
Mitglied inaktiv
Herzlichen Dank für die ausführliche und prompte Antwort. Bin nun beruhigt und mache weiter wie bisher. Liebe Grüße Tati
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