Bianca122
Hallo Biggi! Mein Anliegen ist jetzt nicht wirklich problematisch, aber es bereitet mir sehr viele Gedanken. Wir waren heute bei der Kinderärztin zur Muki Untersuchung. Die Ärtin meinte, dass mein kleiner fast zuviel Gewicht hat - bei der Geburt am 23.7 hatte er 3210g heute 4720g. Daraufhin passte ihr mein Stillverhalten nicht, ich stille nach Bedarf, also immer wenn der kleine will, Oft trinkt er gar nicht sondern beruhigt sich nur an der Brust. Sie meinte ich solle einen Ablauf hinein bekommen also fixe Stillmahlzeiten und diese gg.hinaus zögern. Mir jedoch ist es egal, ob er alle 2-4 Stunden oder so wie manchmal stündlich trinken will. Er hat bei der Untersuchung sehr geschrieen, dazu meinte sie, ob wir nicht einen Schnuller mit haben. Ich sagte ihr, dass er ihn nicht nimmt wir aber einen mit haben. Sie gab ihm den Schnuller u.er fing an zu würgen...... Wir werden immer wieder darauf angeredet, warum wir ihm keinen schnuller angewöhnen, aber ich bin der Meinung, dass wenn er keinen will, zwinge ich ihn nicht dazu. Wenn er zu Hause schreit, beruhigen wir ihn hauptsächlich mit tragen und engen Körperkontakt oder auch durch viel reden, es klappt immer wieder, mal schneller, mal nicht so schnell. Nur wenn wir beim Arzt sind und er schreit, schaffe ich es kaum ihn zu beruhigen. Mich persönlich stört das weinen nicht, denke einfach dass es immer einen Grund gibt warum ein Baby schreit und man diesen Grund eben heraus finden soll und ihn nicht einfach einen Schnuller auf zwingen sollte. Was das stillen betrift, bin ich froh darüber, dass es bei uns so gut klappt und will ihn weiterhin nach Bedarf stillen, auch wenn er nur mit der Brust kuscheln will, das ist doch in Ordnung oder? Habe schön langsam Zweifen, dass ich irgendetwas falsch mache. Dabei will ich meinem Sohn doch nur die Liebe und Zuneigung geben die er braucht. Was meinen sie zu dem ganzen?
Liebe Bianca122, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Es ist auch nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Von der Natur ist der Schnuller nicht vorgesehen und das Kind verlangt auch nicht nach dem Schnuller, sondern nach dem Original und das ist die Brust. Der Schnuller ist nichts anderes als eine Brustattrappe. Es ist nun einmal eine Sache der Einstellung, ob ich mein Kind als „Feind", der mich „drangsalieren" will ansehe und so schnell wie möglich diesem Kind klar machen will, dass ich am längeren Hebel sitze und in der Lage bin, es zu etwas zu zwingen, was dann für mich vielleicht von Vorteil ist, aber die Bedürfnisse und Persönlichkeit des Kindes in keinster Weise berücksichtigt oder ob ich das Kind und mich, ja die ganze Familie, als gleichberechtigtes „Team" sehe, in dem auf das schwächste Glied Rücksicht genommen wird und dem Kind und seinen Bedürfnissen Achtung entgegengebracht wird. Die meisten Mütter haben durchaus noch ein Gefühl dafür, was ihre Kinder brauchen und schaffen es, trotz aller Ratschläge von außen, doch ihrem Gefühl zu folgen. Einige Frauen haben zwar noch das Gefühl, dass ihr Kind Bedürfnisse hat, die gestillt (ist es nicht interessant, dass hier von „stillen" gesprochen wird) werden müssen, sind aber so verunsichert, dass sie gegen ihre innere Stimme handeln. Lass dich nicht verunsichern, in deinem Innern weißt Du, dass dein Kind nicht dein Feind ist, der bekämpft werden muss. LLLiebe Grüße Biggi
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