Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Frühkarotten nach 4. Monat

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Frühkarotten nach 4. Monat

Mitglied inaktiv

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Hallo, Mein Sohn 4,5 Monate hat vor 2 Tagen das erste mal 4 Löffel Frükarotten bekommen gestern auch 4 und heute wollte ich ihm auch wieder vier geben. Er isst es sehr gut dafür das es neue Nahrung ist, er hat gestern sogar geweint weil er mehr wollte wusste nicht wie ich handel sollte wollte ihm ja auch nicht zu viel zunuten also habe ich ihm anschließend dir Brust gegeben. Wie fange ich am besten an die Löffel höher zu dosieren und ab wann würde die erste Stillmalzeit am Mittag wegfallen und er bekommt ein ganzes glässchen Frühkarotten??? Muss er jetzt auch zusätzliche Flüssigkeit bekommen oder reicht das stillen noch voll aus??? Da ich auch eine sehr junge Mutter bin habe ich mir ein paar Tipps von meiner Tante geholt und sie sagte ich könne ohne Problem ihm jetztz schon eine Brotkruste geben wo er dran lutschen kann wobei ich das sehr früh finde als dies auch äuserte, meinte sie nur Sie wisse ja schließlich was gut für ein kind ist. Über eine schnelle Antwort würde ich mich freuen


Biggi Welter

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Liebe Tatjana88, die Einführung der Beikost ist anfangs keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen. Es ist am günstigsten mit jeweils nur einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Der Begriff BEI Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. Sollen oder müssen aus irgendeinem Grund Stillmahlzeiten vollständig durch Beikost ersetzt werden, sollte nach Möglichkeit ein Abstand von ca. vier Wochen zwischen zwei Mahlzeiten liegen. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Mit der Brotrinde wäre ich noch vorsichtig, obwohl gerade Stillkinder über einen sehr guten Würgereflex verfügen, so dass die Gefahr, dass sie sich verschlucken relativ gering ist. Dennoch sollte ein Kind nie beim Essen alleine gelassen werden. Sie können Ihrem Baby durchaus ein Stück Brotrinde zum Kauen geben, aber bitte bleiben Sie dabei. Stückige Kost können Sie so anbieten, wie es sich bei Ihrem Kind anbietet, da hat jedes Kind seinen eigenen Zeitplan. Zum Draufherumbeißen beim Zahnen sollten Sie nichts anbieten, was sich leicht in gröberen Stücken abbeißen lässt. Trotz des guten Würgereflexes der Kinder besteht die Gefahr, dass dann größere Teile verschluckt werden könnten. Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig helfen, sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da :-). LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Hi, da du ja ne schnelle antwort möchtest, vlt kann ich dir ja auch ein Stück weit helfen. Also Karotte kannst du ihm jeden Tag etwas mehr geben. (Ich habe damals die karotte in eiswürfelbehäter eingefroren und alle zwei Tage einen Würfel mehr aufgetaut). Ich habe ihm immer auch als er schon ca 200g gegessen habe, noch eine Flasche angeboten die er auch getrunken hat. Nachdem ich dann irgendwann noch Kartoffeln dazugemacht habe und er satter wurde hab ich dann eine Milchflache weggelassen (das hält dann so 3-3,5 Stunden an) Von der flüssigkeither reicht das Stillen noch völlig aus. Aber du kannst langsam anfangen ihm zusätzlich Wasser anzubieten. (Bei uns hat es 5 Wochen lang gedauert bis er mal einen Schluck Wasser getrunken hat). Aus diesem Grund würd ich frühzeitig anfangen, dann hast du wenn mehr Mahlzeiten ersetzt sind nicht das Problem das er evtl. nicht gleich trinkt (die Kleinen müssen erst lernen was Durst ist und das er durch wassr gelöscht wird) Ansonsten würd ich mit Brotkruiste defenitiv noch warten! Er hat noch so lange Zeit bis er was festes isst, nicht das es ihm noch zu viel wird. Wenn er irgendwann Zähnchen bekommt, kannst du ihm mal ne Brotkruste geben, das ist dann ganz angenehm zum draufrumkaufen. Aber momentan bringt das noch gar nix. Hoffe ich konnte dir auch ein wenig helfen. LG


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