Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Frühchen nach Klinikaufenthalt

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Frühchen nach Klinikaufenthalt

shining120582

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Hallo, ich habe meinen Sohn am 16.08. in der 25. SSW per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht und habe dann zuerst Milch abgepumpt, allerdings kam nur ca. 2 Wochen Milch dann nichts mehr Ich konnte ohne Medikamente abstillen. vor 3 Wochen konnte ich Ihn dann anlegen, aber er war noch zu schwach zum richtig trinken, also habe ich mir wieder eine Milchpumpe zugelegt aber da kommt keine Milch (immer nur Tropfen). Wenn der kleine Saugt, kommt auch immer mehr als mit der Pumpe, aber eben nicht genug und ich kann nicht immer im Krankenhaus sein, wenn der kleine Hunger hat........Meine Frage wäre, wie ich es schaffen kann dass mein kleiner zu Hause dann nur noch an der Brust trinkt, wie kann ich da am besten vorgehen? Wiegen, anlegen, wiegen und dann Zufüttern???? Danke schon mal...............


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Liebe shining120582, du möchtest deine Brust wieder dazu bringen, Milch für dein Baby zu produzieren. Wir sprechen in diesem Fall von "Relaktation" Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation (wenn also die Brust vorher noch keine Milch gebildet hatte) besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe (mit Doppelpumpset) erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3-932022-02-5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL-Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Eine Möglichkeit ein Kind an die Brust zu bringen ist das Brusternährungsset. Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche - je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Auch für die korrekte Verwendung eines Brusternährungssets sollte wirklich die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles. Darum empfehle ich dir, dringend nach jemandem zu schauen, der dich vor Ort unterstützen kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


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