Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Mein Zwergi ist jetzt fast 4,5 Monate und wird bis jetzt voll gestillt. Wegen Allergiegefährdung werde ich sicher bis Ende 6.Monat so weitermachen und dann mal probieren, ob er schon was anderes dazu haben möchte. Wenn er es akzeptiert, wie mache ich denn das dann? Es heißt ja immer, man soll jede der 5 Milchmahlzeiten nach und nach durch eine Breimahlzeit ersetzen. Bei uns sind`s aber eher 8-12 Stillmahlzeiten täglich. Reduziert sich das mit dem Einführen von Beikost von selber auf 5 Mahlzeiten täglich (weil sättigender als MuMi)? Gedanken mache ich mir auch, weil der Zwergi ja alles andere als ein Leichtgewicht ist (fast 9,5kg bei 71cm). Und wenn er dann Beikost dazu kriegt, dann kann ich ihn ja theoretisch überfüttern, oder? Eine andere Stillmami hat mir geraten, hin und wieder Wasser statt Brust anzubieten um eine zu hohe Kalorienzufuhr durch Dursttrinken zu vermeiden. Ist das sinnvoll? Kann ich eigentlich schon vor dem Anlegen irgendwie erkennen, ob der Zwergi aus Hunger oder aus Durst an die Brust will? Würde etwas dagegen sprechen jetzt schon gelegentlich Wasser anzubieten, um einer weiteren übermäßigen Gewichtszunahme entgegenzuwirken? Stimmt es, daß die Fettzellen, die durch MuMi entstehen anders sind, als normale Fettzellen? Bin schon komplett verwirrt durch die ganzen Informationen, die man als Mutter von diversen Babynahrungsfirmen so zugespielt kriegt. Danke und ganz LG annelie
? Liebe Annelie, es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Beikost ist auch keineswegs automatisch „sättigender" als Muttermilch. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Es ist keine Sage, sondern wissenschaftlich belegt, dass Stillen langfristig vor Übergewicht schützt. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wieviel sie trinken. Es ist weder sinnvoll noch empfehlenswert, die Gewichtsentwicklung eines voll gestillten Kindes durch die Gabe von Wasser oder Tee oder gar das Einschränken des Stillens beeinflussen zu wollen. Stillen ist sowohl bei Hunger wie auch bei Durst das, was ein Baby braucht, vor allem, wenn es unter sechs Monate alt ist und deshalb braucht es auch keine Überlegung zur Unterscheidung von Durst oder Hunger vor dem Anlegen. Lass dich hier nicht zu sehr verwirren: Wenn Du dein Kind vor späteren Gewichtsproblemen bewahren willst, dann stille es nach Bedarf und ohne Einschränkung. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi
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