Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Flasche statt Stillen

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Frage: Flasche statt Stillen

Bonita111

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Liebe Frau Welter, ich bin langsam am Verzweifeln. Mein Sohn, 3 Monate alt, wird von Anfang an voll gestillt. Er hat Dreimonatskoliken, schreit sehr viel und steigert so in das Schreien rein, dass er manchmal sogar nicht Brust verweigern. Seit Silvester gebe ich ihm Abends, auf dem Höhepunkt des Schreiens, eine Flasche Premilch, weil ich einfach keine Kraft mehr durch das ständige Weinen. Seitdem will es aber immer nur noch die Flasche und verweigert meistens die Brust, bis ich mit eine Flasche ankomme. Ich habe schon alles versucht, um ihm meine Brust schmackhaft zu machen, von Kanülen mit Premilch an der Brust bis zum Abpumpen mit einer Milchpumpe, ausgeliehen von der Apotheke. Die Milchpumpe kann ich nur sehr schwer nutzen, weil ich nicht Abpumpen kann, ich weiß nicht wieso… Einen persönlichen Termin bei einer Stillberaterin habe ich erst Mitte Februar. Was soll ich sonst noch tun? Stillen ist doch so schön und natürlich. Es ist das dritte Kind von mir, bei den anderen war Stillen überhaupt kein Problem. Für Ihre Hilfe wäre ich sehr dankbar! Viele Grüße Bonita111


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Bonita11, das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Du kannst jetzt versuchen, diese Saugverwirrung zu überwinden oder aber Du stillst zur Flasche hin ab. Du kannst auch vermehrt abpumpen und die Milch mit der Flasche geben. Was ist DEIN Wunsch? Möchtest Du zum Vollstillen kommen? Es wäre dann sehr sinnvoll, wenn Du Dich an eine kompetente Stillberaterin vor Ort wenden könntest. Die Kollegin kann das Saugverhalten sehr viel besser beurteilen und kann Dir Tipps geben, wie es besser klappen könnte. Evtl. wäre auch eine alternative Fütterungsmethode sinnvoll, z.B. das Brusternährungsset oder aber die Becherfütterung. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Schau, dass Du schnell einen Termin bekommst! Ich hoffe, es klappt bald wieder! Lieben Gruß Biggi


Bonita111

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PS: Zum Essen gibst bei mir nicht Blähendes (z.B. Kohl, Knoblauch, Milchprodukte, in Maßen Zwiebeln), drei Mahlzeiten am Tag, wobei ich öfters das Frühstück vergesse vor Stress. Kann das am Essen liegen?


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