Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Extrem unruhiges Trinken!

Frage: Extrem unruhiges Trinken!

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Hallo! Mein Kleiner ist es 31/2 Monate alt und war eigentlich immer ein braver Trinker, nach ungefähr 1 Monat hat er angefangen die linke Brust nicht mehr sonderlich zu mögen, hat immer wieder abgedockt und geschimpft, ich habe ihn aber trotzdem immer wieder dazugetan, weil ich nicht so empfindliche Brustwarzen habe, sodass er wenigstens ca. 3-4 Minuten trinkt. Jetzt fängt das Problem auch schon seit 2 Wochen auch auf der anderen Seite an. Nach einger Zeit ist er gar nicht mehr dranzubringen. Ist natürlich nach dem Essen unzufrieden, weil er nicht genug hatte. Ich habe anscheinend genug Milch, da beim Zusammendrücken immer genug rauskommt, Hohlwarzen etc. hab ich auch nicht. Jetzt muss ich ihn natürlich alle 1-11/2 Stunden anlegen, weil er so schnell Hunger bekommt und dass verursacht dann wieder Blähungen. Durch die kurzen Abstände ist er jetzt auch immer in der Nacht in so kurzen Abständen auf, obwohl er früher schon fast durchgeschlafen hat. Irgendwie ist das ein Kreislauf aus dem wir momentan nicht rauskommen. Bitte um Ihre Hilfe. Sorry für Lang, aber möchte echt gerne weiterstillen. lg Evelyn


Biggi Welter

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Liebe Evelyn, es kann sein, dass ihr Baby nach drei Minuten schlicht und ergreifend satt ist. Viele Babys trinken kurz, aber oft und auch Babys, die schon länger getrunken haben, ändern ihren Rhythmus wieder. Zunächst einmal gibt es keinen Grund, dass Sie zwischen zwei Stillzeiten einen Mindestabstand einhalten. Es ist ein Ammenmärchen, dass ein Mindestabstand notwendig ist, um Bauchprobleme zu vermeiden oder sie zu beseitigen. Es gibt keinen Beweis, für die "Frische Milch auf halbverdaute Milch" Theorie. Irgendjemand hat damit angefangen zu behaupten, dass dadurch Probleme entstünden und seither geistert diese Theorie durch Deutschland und im Extermfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen.. Interessanterweise sagen aber selbst die Anhänger dieser Theorie, dass bei einem Wachstumsschub selbstverständlich häufiger angelegt werden darf und muss. Alle Stillexperten propagieren das Stillen nach Bedarf und ohne irgendeinen Mindestabstand. Muttermilch ist außerdem innerhalb von längstens 60 bis 90 Minuten vollständig verdaut. Legen Sie ihr Kind an, wenn es nach der Brust verlangt, ganz gleich ob die letzte Stillzeit vier Stunden oder eine Viertelstunde her ist. (Den Abstand zwischen zwei Stillzeiten berechnet man übrigens vom Beginn des letzten Anlegens bis zum Beginn des nächsten Anlegens). Verwenden Sie einen Schnuller, um das Stillen hinauszuzögern? Wenn ja, dann kann es sein, dass wir schon die Ursache für das Stillverhalten gefunden haben. Das Saugen an einem künstlichen Sauger (und dazu gehören auch Beruhigungssauger) hat eine ganz andere Technik als das Trinken an der Brust. Versucht ein Kind an der Brust mit dieser Technik zu saugen, dann bekommt es weniger oder sogar gar keine Milch und ist verständlicherweise frustriert. Lassen Sie deshalb alle künstlichen Sauger weg, falls Sie welche verwenden. Es ist sehr wichtig, dass das Baby korrekt angelegt ist und richtig saugt. Ein gut angelegtes Baby, das korrekt saugt schluckt weniger Luft beim Trinken und Luft, die nicht verschluckt wird, muss auch nicht wieder nach oben befördert werden. Blähungen sind leider in vielen Fällen durch eine nicht richtige Anlegetechnik und/oder ein falsches Saugen des Babys verursacht (und damit können wir wieder bei obigem Punkt mit den künstlichen Saugern sein). Ein Baby, das länger hingehalten wurde, trinkt in der Regel auch nicht gut an der Brust, so dass wir auch hier wieder bei einem Problem sind, das "hausgemacht" ist. Es ist deshalb auch immer wieder schade, dass Mütter mit solchen Ratschlägen wie dem des Mindestabstands verunsichert und zu neuen Problemen gebracht werden. Ich denke es wäre wirklich gut, wenn Sie sich mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe in Verbindung setzen würden. Sie kann ihnen ganz gezielte Tipps geben und dir vor allem auch zeigen, wie Sie sehen, ob ihr Baby richtig angelegt ist und gut saugt. Wenn Sie mir ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich ihnen gerne die nächste LLL Stillberaterin heraus. Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, doch in der Regel will ein Baby in diesem Alter im Durchschnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Am besten lassen Sie sich von ihrem Kind leiten. Ein gesundes, voll ausgetragenes Kind weiß im Normalfall selbst am besten, wie viel und wann es etwas braucht. LLLiebe Grüße Biggi


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