Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Erschöpfung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Erschöpfung

Binebinebine

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Hallo, ich Stille meinen 13 monate alten Sohn und würde gerne etwas zur Nervenstärkung bzw. gegen innere Unruhe nehmen. Können Sie mir hierfür etwas empfehlen, dass auch in der Stillzeit angewendet werden kann? Baldrian beispielsweise! Eine gesunde Lebensweise, Entspannung versuche ich eh umzusetzen, jedoch wäre ein pflanzliches Präparat zur Unterstützung sehr hilfreich!


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Liebe Waldbeere, das Abstillen wird Dir keine Erleichterung bringen, ganz im Gegenteil, denn so musst Dich wenigsten hinsetzen und kannst beim Stillen etwas ausruhen. Wenn Du sehr erschöpft bist, so hat das wohl weniger mit dem Stillen zu tun, sondern damit, dass Du einen der anstrengendsten Berufe der Welt ausübst: Mutter. Das ist ein 24-Stunden Job mit 7-Tage-Woche ohne Urlaubsanspruch. Und diese Jobbeschreibung für eine Stelle auf die sich sonst freiwillig nie jemand bewerben würde, sagt doch wohl schon alles, ganz gleich, ob die Frau stillt oder nicht. Hast Du auch Deine Schilddrüsenwerte abklären lassen? Es kommt vor, dass die Schilddrüse nach einer Schwangerschaft aus dem Gleis geraten ist. Abstillen musst Du sicher nicht, wenn Du nicht hungerst und Dich gesund ernährst. Gönne Dir und Deinen Nerven trotzdem ruhig Kalorienbomben, damit DU fit bleibst. Sahnequark statt Magerquark, einen schönen Eisbecher mit Sahne und lass Dir vielleicht von Deinem Partner kleine Zwischenmahlzeiten fertig machen, die Du mit einer Hand essen kannst. Wenn ein Teller mit Häppchen (Käsewürfel, Obst, Brot, Kräcker ...) fertig im Kühlschrank steht, kannst Du zum Beispiel die Zeit während des Stillens nutzen, um etwas zu essen und zu trinken. Gibt es jemanden in Deinem Umfeld, der sich intensiver um das Kind kümmern kann? Eine Oma, Tante, Deine beste Freundin oder der Papa? • Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige Dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann Dir auch Deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du schläfst oder sonst etwas für Dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit Deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du Dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Ich hoffe, die Antwort hilft Dir weiter. Herzliche Grüße Biggi


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