Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Er beißt mich

Biggi Welter

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Frage: Er beißt mich

Mitglied inaktiv

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Hallo, erstmal danke, denn du hast mir schon oft geholfen. Jetzt hab ich ein großes Problem. Mein Sohn (6 Monate) hat unten die zwei Zähne und seit ein paar Tagen beißt er manchmal beim Stillen zu. Heut nacht hat er so fest gebissen, das ich an der BW geblutet habe und jetzt ist die Biss-stelle blau. Ich kann nicht mehr entspannt stillen. Das kann doch für die Milch förderung nicht gut sein, oder? Wäre es besser wenn ich abstille? Eigentlich wollte ich langsam zur Beikost hinabstillen, doch wenn ich jetzt abstille muß ich doch noch fertigmilch nehmen. Muß ich da noch HA nehmen oder nicht, er ist allergiegefährdet. Irgendwie will ich noch nicht ganz abstillen, aber ich hab so angst beim stillen. Ist es schlimm wenn mein kleiner jetzt von mir das Blut mitgetrunken hat? Viele Grüße Silvia


Biggi Welter

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Liebe Silvia, wenn Du vor dem ersten Geburtstag vollständig abgestillt haben willst, wird dir kein anderer Weg bleiben, als künstliche Säuglingsnahrung einzuführen. Dabei ist eine Pre Nahrung zu bevorzugen. Allerdings nicht aus Gründen der Allergieprophylaxe, sondern weil Pre Nahrung der Muttermilch insgesamt am ehesten angenähert ist und zum Beispiel nur eine Zuckerart enthält. Pre Nahrung kann das gesamte erste Jahr gegeben werden, ernährungsphysiologisch sind andere Stufen nicht notwendig. Ob in eurer Situation eine HA Nahrung gegeben werden sollte oder nicht, das ist eine Frage, über die sich selbst Experten nicht einig sind und vor allem kann es sein, dass dein Kind diese Nahrung ablehnt, denn sie schmeckt sehr bitter. Mach dir keine Sorgen wegen der Milchmenge, so schnell geht die nicht zurück. Es kommt höchst selten vor, dass die Milch plötzlich "wegbleibt". Solche Situationen gibt es, wenn die Mutter plötzlich einem überaus großen Stress ausgesetzt ist (z.B. weil das Kind einen Unfall hatte oder andere einschneidende Ereignisse vorgefallen sind). Dann kann es dazu kommen, dass die Muter so verkrampft ist, dass der Milchspendereflex ausbleibt. Aber wie schon gesagt, das ist sehr selten, außerdem orübergehend und man kann etwas dagegen tun. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wenn ein Kind Zähne bekommt, dann muss es sich zunächst selbst erst einmal an die "neuen Dinger" in seinem Mund gewöhnen und es muss in manchen Fällen erst lernen, wie es an der Brust trinken kann, ohne dass es diese neuen Zähne in die Brust der Mutter "eingräbt". Zunächst einmal, kannst Du die Stillpositionen häufig wechseln, damit nicht immer die gleichen Stellen belastet werden und deine Brust sich wieder erholen und die wunden Stellen abheilen können. Eventuell kannst Du auch etwas hochgereinigtes Wollfett (gibt es unter den Handelsnamen Lanosin, Lansinoh oder Purelan in der Apotheke) dünn auf deine Brustwarzen auftragen, um die Heilung zu unterstützen. Außerdem kann Du deinem Baby vermitteln, dass seine derzeitige Trinktechnik dir weh tut. Dabei kannst Du so vorgehen, wie bei einem beißenden Baby, bei dem sich die folgenden Strategien bewährt haben: das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen sobald es seine Zähne in deine Brust drückt, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Vor allem der letzte Punkt ist in eurer Situation vermutlich sehr wichtig. Ich werde dir jetzt noch einige Tipps geben, wie Du die Heilung von wunden Brustwarzen beschleunigen kannst, vielleicht ist ja etwas dabei, was dir hilft: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du das Baby an die Brust anlegst. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o trage zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter, um die Brustwarzen zu schützen. Du kannst auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinanderschichten und in der Mitte ein Loch reinschneiden, das als Aussparung für die Brustwarze dient. Das Blut schadet deinem Kind nicht, wenn es welches verschluckt. Ich wünsche euch bald wieder ein problemloses Stillen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Ich würde deswegen nicht abstillen. Dein Sohn muss lernen, seine Zähne beim Trinken nicht zu benutzen. Wenn er dich das nächste mal zwickt oder beißt. Sag bestimmt und fest, aber nicht aufschreien oder so, "nein". Halte deinen Finger am Mund deines Sohnes bereit, damit du zur Not schnell seinen Mund öffnen und deine Brustwarze da rausholen kannst. Eigentlich müsste er schnell lernen, wie er es auch mit Zähnen richtig macht. Ich habe meine Tochter auch noch gestillt, als sie schon alle Zähne hatte und nach ein paar Anfangsproblemen hat das prima geklappt. LG Almut


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich hab jetzt mal Milch abgepumpt ihm sie meinen Sohn mit der Flasche zugeben. Jetzt hab ich aber grad gemerkt, als ich mit pumpen fertig war, das Blut an der Pumpe ist. An der Milch kann ich nichts erkennen. Soll ich die Milch lieber wegschütten, oder kann ich sie ihm trotzdem geben? Hast du irgendweche tipps damit die BW schneller heilt? Ich hab PureLan 100 und Calendula C30 da. Reicht das oder gibts noch etwas, das mir helfen könnte? LG Silvia


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