Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Er beißt mich!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Er beißt mich!

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Mein Sohn ist jetzt etwas über 3 Monate alt und wird voll gestillt, wir haben so auch keine Probleme, er nimmt toll zu (fast zu toll ;-)), aber seid ein paar Tagen, passiert es immer öfter, dass er mich beißt! Das tut tierisch weh! Was kann ich denn da machen? Wie soll ich reagieren? Woran kann das liegen?


Biggi Welter

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Liebe Biene Zwerg, zerren und beißen kann verschiedene Ursachen haben. Hat Ihr Sohn in der letzten Zeit einen Schnuller oder eine Flasche bekommen? Wenn ja, kann dies dazu geführt haben, dass er nicht mehr weiß, wie er korrekt an der Brust trinken soll. Dieses Verhalten heißt Saugverwirrung und ist leider nicht gerade selten, vor allem nicht bei jungen Säuglingen. Falls Sie künstliche Sauger verwenden, lassen Sie diese bitte weg und lassen Sie Ihren Sohn ausschließlich an der Brust saugen. Kann es sein, dass Ihr Sohn eine Soorinfektion hat? Soor ist für die Kinder im Mund oft unangenehm und das Trinken an der Brust ist ihnen dann ebenfalls unangenehm, so dass sie beißen, auf der Brust herumkauen, immer wieder los lassen usw. Lassen Sie deshalb vorsichtshalber Ihr Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen, nicht dass es eine medizinische Ursache gibt und wir hier nach Lösungsmöglichkeiten suchen, die nicht wirklich helfen können. Ist Ihr Sohn gerade in einer "Entdeckerphase"? Manche Babys sind bereits so früh extrem an ihrer Umwelt interessiert und haben einfach keine Zeit ordentlich an der Brust zu trinken. Sie könnten ja etwas verpassen von dieser interessanten Welt. Hier hilft es, sich zum Stillen in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen, so dass es wenig gibt, was das Kind ablenken könnte. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu "bündeln". Dazu wickeln Sie das Kind gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Baby auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Ganz allgemein kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden und in einem direkten Gespräch mit einer Kollegin, die verschiedenen Möglichkeiten, warum Ihr Kind sich an der Brust so unruhig verhält durchzusprechen. Im direkten Kontakt lässt sich sehr viel einfacher eine Lösung finden. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort! Mein Sohn hat noch nie einen Schnuller bekommen und hat bisher auch noch nicht aus einer Flasche getrunken (ausser einmal, da war er vielleicht 2 Wochen alt). Abends stecke ich ihm manchmal zur Beruhigung meinen kleinen Finger in den Mund, weil er weder an der Brust ruhig liegt, noch sich sonst anders beruhigen läßt! Kann es auch das sein? Woher kann denn so eine Soorinfektion kommen? Er beißt mich auch nicht ständig und auch nicht bei jeder Mahlzeit, aber wenn dann so zum Ende einer Mahlzeit, wenn er eventl. schon satt ist. Mir kommt es auch so vor, wie ein Spiel, er schaut mich dabei direkt an und dann schnapp! Er ist schon sehr wach und bekommt viel mit, nestelt auch ständig an mir herum. Vielen Dank für die Hilfe!


Biggi Welter

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Liebe Biene Zwerg, unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern) und Ihr Kind beisst deshalb. Ich gebe Ihnen jetzt ein paar Tipps, die sich bei bissigen Kindern bewährt haben. Einige davon werden Sie vielleicht schon kennen und einige sind vielleicht in eurer Situation nicht praktikabel, das müssen Sie einfach ausprobieren. das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bieten Sie dem Baby einen Beissring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beissen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Sie das Beissen nicht lustig finden (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Möglicherweise können Sie Ihrem Baby bereits vor dem Anlegen einen gekühlten Beißring anbieten, damit sich sein durch das Zahnen empfindlicher Gaumen beruhigt. Vorsichtshalber sollten Sie auch den Kinderarzt in seinen Mund schauen lassen, um auszuschließen, dass er einen Soor oder eine andere Infektion hat, die ihn juckt oder sonstwie unangenehm im Mund ist, so dass er sich durch das Beissen und Reiben an Ihrer Brust Erleichterung verschaffen will. Falls es Soor ist, müsst ihr beide behandelt werden. Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind: Windelausschlag, cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys, das Baby wendet sich wiederholt von der Brust ab, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat), Blähungen und Quengeln in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen. LLLiebe Grüße Biggi


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