Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschlafstillen klappt nicht mehr!

Frage: Einschlafstillen klappt nicht mehr!

CK18

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Hallo liebes Stillteam, ich bin grade ein wenig ratlos. Bei meinem ersten Kind hat mich das Stillen immer gerettet! Wenn es um's Einschlafen ging, war es einfach: Brust ins Kind und spätestens nach einer halben Stunde wurde geschlafen! Mein zweites Kind, grade erst 19 Tage alt, kann nicht mehr an der Brust zur Ruhe kommen. Seit 7 Tagen schläft er tagsüber nicht mehr an der Brust ein. Er trinkt an der Brust, wird dann unruhig, streckt sich durch und fängt an zu quieken und jammert. Ich nehme ihn dann hoch und warte häufig vergeblich auf das Bäuerchen. Häufig sucht er dann auf der Schulter ganz hektisch nach der Brust. Ich wechsel dann die Brust und er trinkt wieder fleißig, er schlummert dann häufig schon ein, um dann wieder wach zu werden und sich wieder durchzustrecken, zu jammern und ganz unruhig zu werden. Er sucht dann auch immer hektisch die Brust, hackt danach, will sie aber nicht mehr richtig ansaugen. Also er geht dran, saugt einmal an, lässt los, sucht neu, usw. So kann man natürlich nicht einschlafen und wenn ich ihn nicht regelmäßig in die Bauchtrage nehmen würde, dann würde er tagsüber gar nicht schlafen. Sobald er in der Trage ist, schläft er, ebenso auf dem Arm würde er schlafen. Warum kann er nicht im Liegen an der Brust einschlafen? Blähungen können ihn nicht immer davon abhalten, denn er kann vorher gut gepupst oder in die Windel gemacht haben, es ist immer das gleiche Spiel. Reflux? Ich wäre sehr glücklich darüber, wenn das an der Brust im Liegen einschlafen wieder klappen würde, denn dann könnte ich mitschlafen!! Danke!


Biggi Welter

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Liebe CK18, es könnte sein, dass Du einen starken Milchspendereflex hast, mit dem dein Baby noch nicht ganz zurecht kommt. Das aufrechte Tragen ist dann besser für dein Baby und es fühlt sich wohler. Beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat dein Kleiner nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen bzw. verschluckt er sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder und sprich dann auch einmal mit dem Arzt. LLLiebe Grüße Biggi


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