Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Einschlafen beim Stillen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Einschlafen beim Stillen

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Hallo, ich habe einen zarten Sohn (jetzt 2800 g), der morgen 14 Tage alt war. Er wurde vor 14 Tage per KS entbunden. Eigentlicher ET war der 01.03.08 Wir versuchen zu stillen. Da er anfänglich viel abgenommen hat füttere ich zustätzlich noch pre Milch zu. Leider habe ich noch nicht genug Milch, so dass ich die pre-Milch nicht komplett weglassen kann. Mein Problem ist, dass ich für eine Stillmahlzeit zwischen 1 und 2 Stunden benötige und er höchstens 20 minuten davon trinkt.er schläft immer an der Brust ein. Ich habe es schon mit wickeln vorm und während des stillesn versucht mit kleinen "Gymnastikübungen".. aber ich weiß nicht genau was noch. Es ist für ihn sehr schwer, den "anfang" zu finden, also an der Brust anzudocken. Wenn er 5 ml pre milch trinkt und schon was im Magen hat fällt es ihm leichter und er kann trinken. Meistens schläft er aber nach einigen Minuten ein. Haben sie vielleicht einen Rat, was ich noch tun kann?


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Liebe Joyce22, ich denke, du solltest auf jeden Fall schauen, ob es eine Stillberaterin gibt, die dich vor Ort und persönlich unterstützen kann. Theoretisch ist es durchaus möglich, dass du deine Milchmenge steigerst, dazu ist es wichtig, dass dein Baby NUR an deiner Brust saugt und OFT an deiner Brust saugt und RICHTIG an der Brust saugt. Sollte zusätzliche Milch nötig sein, ist es besser, diese mit einer alternativen Füttermethode zu verabreichen. Wie die funktionieren, kann dir ebenfalls eine Stillberaterin besser zeigen als ich hier schriftlich erklären. Eine Stillberaterin in deiner Nähe kann euch beim Stillen beobachten und dir Empfehlungen geben, was ihr verbessern könnt. Wo du eine Stillberaterin finden kannst siehst Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Wenn es deinem Kleinen schwer fällt, den Mund weit genug zu öffnen, könnte die Football-Haltung für euch praktisch sein. Dabei kannst du nämlich sein Kinn mit dem Daumen weiter nach unten ziehen, bevor du ihn anlegst, du kannst kontrollieren, ob die Lippen tatsächlich nach außen geschürzt sind und ihn auch durch sanfte Massage mit einem ganz weichen Pinsel (z.B. nicht zu dicker Puderpinsel - ohne Puder, versteht sich!) des Gesichtes in Richtung Mund stimulieren. Um ein schläfriges Baby wach zu halten, kannst du folgendes probieren: o Versuche das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achte auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck deines Babys. o Dämpfe das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. o Lockere die Bettdecke oder nimm die Decke weg. o Bei warmen Raumtemperaturen zieh das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. o Sprich mit dem Baby und versuche, Blickkontakt herzustellen. o Halte das Baby aufrecht. o Bewege das Baby sanft auf und ab, während Du es auf deinem Schoß hältst. Dabei hebst Du seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugst es in der Hüfte. Versuche niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation o Reibe oder klopfe den Rücken des Babys oder lass deine Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. o Wechsele die Windeln. o Massiere sanft Hände und Füße des Babys. o Verstärke den Hautkontakt mit deinem Baby. Massiere das Baby oder bade es. o Bewege die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen." o Reibe die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. o Lass deine Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. o Tropfe etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. o Wechsele die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. Das heißt, Du nimmst es von der Brust ab, sobald es langsamer saugt und aufhört zu schlucken und legst es an der anderen Seite an. Diese Technik heißt Wechselstillen. o Wenn Du die Brustseite wechselst, lass das Baby dazwischen aufstoßen oder wickele es, um sein Interesse wach zu halten. o Versuche das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. o Massiere den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Selbstverständlich musst Du nicht alle diese Dinge durchführen, suche dir aus, was Du für erfolgversprechend hältst. Ich hoffe, du findest eine kompetente Beraterin in deiner Nähe und wünsche dir, dass es schnell besser klappt! Lieben Gruß, Kristina Auch das "Super-Wechselstillen" könnte euch helfen. Ich zitiere dazu mal aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der LLL: "»Super-Wechselstillen« soll das Baby zu einem aktiveren Saugen an der Brust anregen. Die Mutter lässt das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses »Wecken und Wechseln« wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase. Innerhalb von ein bis zwei Tagen wird die Mutter feststellen, dass Urin und Stuhlgangmenge ihres Kindes zunehmen und dass es regelmäßiger schluckt. Unter Umständen bemerkt die Mutter auch, dass ihre Milch ausläuft und sich ihre Brüste voller anfühlen. Dies sind Anzeichen für eine erhöhte Milchproduktion."


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