Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschalfstillen, Ablehnung der Brust und Schlafen am Tag

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Einschalfstillen, Ablehnung der Brust und Schlafen am Tag

schneemaus77

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Liebe Stillberaterinnen, ich weiß nicht, ob Ihr mir weiterhelfen können, aber ich bin etwas verunsichert: Unsere Tochter (knapp 7,5 Monate alt (32 Wochen)) war bis vor 3 Tagen ein sehr fröhliches und ausgeglichenes Kind. Sie weinte fast nie und auch Einschlafen war lange kein Thema mehr. Sie machte am Tag meist einmal vormittags und einmal nachmittags ein Schläfchen. Ich habe mich mit Ihr ins Bett gelegt und sie meist gestillt zum Einschlafen - das hat bis Mittwoch auch prima geklappt. Seit Mittwoch ist alles anders. Sie findet am Tag nicht mehr zujm Schlafen. Sie ist hundemüde und sobald ich sie ins Bett lege, weint und schreit sie. Die Brust lehnt sie auch ab zum Kuscheln und Einschlafen außer abends. Ganz generell trinkt sie am Tag weniger von der Brust (sie bekommt Mittags- und Abendbrei und wird ansonsten nach Bedarf gestillt). Schaukele ich sie in der Wippe in den Schlaf oder fahre im Auto oder mit dem Kinderwagen, klappt es mit dem Schlafen am Tag. Außerdem schläft sie seit Mittwoch sehr lange, immer mind. 2 Stunden am Stück, davor waren es max. 0,5 - 1,5 Stunden. Nachts klappt es mit dem Einschlafen ganz gut (Einschlafstillen oder auch alleine einschlafen), allerdings wird sie gegen 04.30 Uhr morgens wach und ist dann sehr unruhig und wirft sich hin- und her. Sie findet dann nur sehr, sehr mühsam wieder in den Schlaf und lehnt auch dann die Brust ab. Woran kann das liegen? Ich muss dazu sagen, dass wir am Mittwoch beim Kinderarzt waren und sie untersucht (U5) und geimpft wurde (3.Mal 6-fach und Pneumokokken) und es dieses Mal ein anderer Arzt bzw. dieses Mal eine Ärztin war. Unsere Tochter hat dieses Mal schon bei der Untersuchung der Ärztin geweint und natürlich beim Impfen. Kann es ggf. daran liegen? Bei den anderen Untersuchungen und Impfungen war das nicht so, allerdings war es da auch ein Arzt, der sie untersucht und geimpft hat. Ich mache mir wirklich Sorgen. Oder liegt es ggf. wieder an einem Wachstumsschub? Herzlichen Dank für Euren Rat. LG Schneemaus


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Liebe Schneemaus, es klingt ganz so, als ob Du mit deinem Baby einen Stillstreik erlebst. Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden. Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikendes Kind vom Arzt angeschaut werden. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren. Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist. Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks. LLLiebe Grüße Biggi


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