Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einjährigen zur Flasche hin abstillen?

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Frage: Einjährigen zur Flasche hin abstillen?

Hashomy

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Hallo liebe Biggi, liebe Kristina, ich hatte hier im Forum schon mehrmals Fragen zum Thema "Abstillen" gestellt, die mir auch hilfreich von Euch beantwortet wurden ;-) Dafür zuerst einmal DANKE!!! Nun habe ich mich mittlerweile endgültig dafür entschieden, meinen fast dreizehn Monate alten Sohn abzustillen, da es mir gesundheitlich (ich leide an einer Menge chronischer Erkrankungen, die hauptsächlich mein Stoffwechselsystem betreffen) überhaupt nicht gut geht und wenn ich meine erforderlichen Medikamente wieder nehmen kann, müsste es bald wieder besser und für mich auch wieder einigermaßen erträglich werden. Da mein Mann beruflich sehr ungünstige Arbeitszeiten hat und täglich schon ab zwei Uhr arbeiten muß, kann er die nächtliche Betreuung leider nicht übernehmen und die Zeit, die er nachts schlafen kann, soll ihm unser Kind auch nicht schreiend wach halten. Wenn ich unsren Kleinen nachts beruhigen möchte, wenn er aufwacht und weint, kann sich das stundenlang hinziehen, bis er sich wieder beruhigt und meistens funktioniert das ohne Trinken leider gar nicht. Jetzt habe ich nach Rücksprache mit einer Freundin, die selbst dreifache Mutter und ausgebildete Kinderpflegerin ist, begonnen, unsren Sohn zur Flasche hin abzustillen. Heute war erst die zweite Nacht, aber ich empfinde es so, daß es ihm mittlerweile nichts mehr ausmacht, ob er "Mamas" Milch bekommt oder gewöhnliche Vollmilch (die er doch in seinem Alter mittlerweile trinken darf!??). Er wacht in der Regel nachts noch ein bis zweimal auf, trinkt dann jeweils ca. 30ml, legt sich dann wortlos wieder hin und schläft selig weiter. Da er nicht sehr viel trinkt, denke ich immer noch, daß er eigentlich keinen Durst hat und es ihm doch mehr ums Nuckeln geht. Seinen Schnuller hat er immer an einer Kette und seinem Schlafsack befestigt, bei sich. Wird sich sein Verhalten entwicklungsbedingt irgendwann von selbst ändern, daß er gar nichts mehr braucht nachts oder kann ich ihn irgendwie dabei unterstützen? In seinem Alter müsste er doch eigentlich nachts ohne irgendetwas auskommen und auch länger als vier Stunden am Stück schlafen!? Und wenn wir die Flasche erst einmal beibehalten, kann ich bei Vollmilch bleiben oder sollte ich ihm lieber eine Folgemilch geben und wenn ja, welche? Wie sieht es mit meiner Milchproduktion aus, ich weiß ja, daß diese sich von selbst nach Frage und Angebot regelt, wie lange wird es dauern, bis sich keine mehr bildet? Kann ich das mit natürlichen Mitteln unterstützen (außer durch viel Salbeitee auch eventuell mit Globulis)? Könnt ihr mir da etwas empfehlen?? Ich hatte während "unserer Stillzeit" immer wieder mal sehr schmerzhafte Milchstaus, momentan verspüre ich bisher lediglich einen leichten Druck in der Brust und hoffe, daß dieser nicht stärker wird. Habe bei den Milchstaus Phytolaca-Globulis von meiner Hebamme bekommen, die mir dagegen auch immer sehr gut geholfen haben... Danke für Eure Antwort/en!! Ganz liebe Grüße, Hashomy


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Hashomy, in der Frage, ob ein Baby ab einem gewissen Alter nachts noch etwas zu essen (oder zu trinken) braucht, scheiden sich die Geister ganz gewaltig. Aber auch ältere Kinder haben nachts Hunger. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Du kannst deinem Kind in diesem Alter Vollmilch geben, allerdings beginnt jetzt die wichtige Zeit der Zahnpflege. Nach dem Abstillen wird noch einige Zeit (Wochen bis Monate) Milch gebildet. Solange Du keine Probleme mit einer prallen, schmerzhaft spannenden Brust oder einem Milchstau usw. hast, besteht überhaupt kein Handlungsbedarf. Deine Brust wird ganz allmählich die Milchproduktion vollständig einstellen und noch in der Brust vorhandene Milch wird vom umgebenden Geweberesorbiert werden. (Keine Sorge, die Milch in der Brust wird nicht „schlecht"). Sobald Du jedoch Stauungen oder ein unangenehmes Spannungsgefühl bekommst, kannst Du gerade so viel Milch mit der Hand ausstreichen (oder ganz vorsichtig abpumpen), dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr ausstreichen, sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Bis zur endgültigen Rückbildung der Brust solltest Du in jedem Fall einige Monate einrechnen. Es ist auch empfehlenswert, den Salzkonsum während des Abstillens einzuschränken. Es ist nicht notwendig die Flüssigkeitszufuhr einzuschränken, trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Falls Du dich für naturheilkundliche oder homöopathische Mittel zur Unterstützung des Abstillprozesses interessierst, wende dich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute :-). LLLiebe Grüße, Biggi


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