Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

eingefrorene Muttermilch/Stillberatung/wunde Brustwarzen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: eingefrorene Muttermilch/Stillberatung/wunde Brustwarzen

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Hallo Biggi, 1.erstens würde ich gerne wissen wielange man eingefrorene Muttermilch bedenkenlosverfüttern kann? 2. wenn ein Kind ab und an nicht die Brust kriegen kann, und erstsatzweise der Mann füttert. Ist das bei nem Kind im Alter von 4 Monate (allerdings 6 Wochen zu früh gekommen, also eher 2 1/2 MOnate alt)schon ne Schnabeltasse geeignet oder was bietet sich da an ? 3. was hilft am besten bei Wunden, etwas geröteten Brustwarzen? 4. Suche Stillberatung im Raum PLZ 71272 Renningen Hab versucht meine Fragen kurz zu halten :-) Lieber Gruß und vielen Dank im virraus. Andrea


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Liebe Andrea, für das Aufbewahren der Muttermilch gelten (bei gesunden, voll ausgetragenen Kindern) die folgenden Richtlinien: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ? C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ? C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ? C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ? C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ? C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Selbstverständlich kann auch ein so kleines Baby bereits aus einem Becher gefüttert werden, das muss auch kein Trinklernbecher sein, es geht mit einem ganz normalen kleinen Becher (etwa im gleichen Durchmesser wie ein Eierbecher). Sogar Frühgeborene können mit dem Becher gefüttert werden. Ein kleiner Becher oder ein kleines Glas - wie ein Schnapsglas - oder eine biegsame Tasse lassen sich etwas leichter handhaben als Becher, Glas oder Tasse in Erwachsenengröße. Aber prinzipiell lässt sich jeder saubere Becher, jedes Glas oder jede Tasse verwenden. Wenn langsam gefüttert wird, sollte das Baby bei Befolgung der anschließenden Empfehlungen in der Lage sein, die Milch zu trinken. • Vergewissere dich, dass das Baby wach und munter ist. • Wickele das Baby ein, damit es den Becher nicht mit seinen Händen wegschlagen kann. • Schütze die Kleidung der Mutter und des Babys mit einem Tuch vor verschütteter Milch. • Halte das Baby aufrecht. • Fülle den Becher mindestens halb voll. • Bring den Behälter an die Lippen des Babys und halte ihn dabei leicht geneigt, so dass er, wenn das Baby seinen Mund öffnet, leicht auf der Unterlippe ruht und die Milch die Lippen gerade berührt. • Kipp den Becher leicht, so dass ein paar Tropfen Milch auf die Lippen des Babys laufen. • Belasse den Becher in dieser Stellung und lass das Baby in seinem eigenen Rhythmus daran nippen, mit Pausen bei Bedarf, und beende die Fütterung, wenn es fertig ist. Manche Babys trinken ohne Unterbrechung, andere bevorzugen es, dass der Becher zwischen dem Schlucken zurückgeneigt wird. Manche Babys strecken ihre Zunge beim Trinken aus dem Becher aus, andere nicht. Es kann jeder gewöhnliche Becher oder jede Tasse verwendet werden, es sind aber auch spezielle Baby-Becher erhältlich. Baby-Trinkbecher gibt es von Ameda und von Medela. Der Ameda-Becher hat gerade Seitenwände und einen Schnappdeckel. Er fasst etwa 60 ml und hat eine geeichte Maßeinteilung in Milliliter und Unzen. Da er luftdicht verschlossen werden kann, eignet er sich sowohl als Fütterbecher als auch als Aufbewahrungsgefäß, wodurch sich das Verunreinigungsrisiko verringert. Ich gebe dirjetzt noch einige Tipps , wie Du die Heilung von wunden Brustwarzen beschleunigen kannst, vielleicht ist ja etwas dabei, was dir hilft: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du das Baby an die Brust anlegst. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • trage zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter, um die Brustwarzen zu schützen. Du kannst auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinanderschichten und in der Mitte ein Loch reinschneiden, das als Aussparung für die Brustwarze dient. Wende dich bitte an Frau Weitzel Ursula, Tel.: 07151-2053366, sie kann dir sagen, welche Beraterin für dich die Nächste ist. LLLiebe Grüße und ein schönes Wochenende Biggi


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