Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, neulich hast Du mir schon mal geholfen (gestresste Alleinerziehende, deren SOhn nicht ist und nachts andauernd wach wird). Danach habe ich mit meinen Fütter-versuchen erst mal eine Pause gemacht. Jetzt habe ich wieder angefangen, und es klappt mehr schlecht als recht. Mein Problem ist, daß ich einfach nicht mehr so oft stillen will und mich ganz "ausgelutscht" fühle. Manchmal habe ich schon fast ein wenig Agressionen auf mein 11 kg - Baby, das blüht und gedeiht (was mich natürlich freut, ich hab´es ja furchtbar lieb), während ich selbst so ausgemergelt bin. Außerdem höre ich immer wieder von Kindern, wo das noch ewig so weiter geht. Nun fange ich aber im Spätsommer wieder an zu arbeiten, dann kann ich tagsüber nicht stillen. Ich habe es auch mit dem Selber-Essen-Lassen probiert, aber fast alles landet unter dem Tisch statt im Mund. Sollte ich vielleicht probieren, Pre-Milch statt Mumi zu geben? Wie beugt man Mangelerscheinungen bei langem und vielem Stillen vor? Ich esse sehr sehr viel und auch einigermaßen ausgewogen. Doch fühle ich mich sehr schlapp. Vielen Dank im voraus Nicola
? Liebe Nicola, wohl jede Frau, die etwas länger stillt, kennt das Gefühl stillmüde zu sein. Bei manchen Frauen führt dies zum Abstillen, andere hingegen überwinden diese „Krise" und stillen dann noch lange mit erneuter Freude weiter. Was dich müde macht und auslaugt ist jedoch nicht das Stillen, sondern die Tatsache, dass Du Mutter bist. Mutter sein ist ein 24 Stunden Job, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr, ohne Urlaubsanspruch. Diese Arbeit ist anstrengend, auch wenn nicht gestillt wird. Im Gegenteil, durch das Stillen bekommt die Frau oft die Gelegenheit, sich auch am Tage einmal hinzulegen oder zumindest sich hinzusetzen, die Füße hoch zu legen und ein paar ruhige Minuten mit dem Kind zu verbringen. Es gibt kein Patentrezept in dieser Situation. Vielleicht ist für dich das vollständige Abstillen eine Lösung, vielleicht das punktuelle Abstillen und möglicherweise ist ein ganz anderer Weg, der keine Einschränkung des Stillens mit einschließt für euch das Richtige. Versuche einmal einen ruhigen Moment zu finden (vielleicht bei einem Spaziergang ohne Kind) und überlege dir, was DIR jetzt wichtig ist und was DEINER Meinung nach jetzt helfen würde, damit Du dich nicht mehr benutzt und genervt fühlst. Deine Gefühle sind wichtig und deshalb solltest Du zuerst einmal deine Gefühle sortieren. Als nächsten Schritt denkst dann darüber nach, was Du ändern möchtest und wie Du dabei vorgehen willst. Gerade als alleinerziehende Mutter solltest Du auch nach einem Weg suchen, Nischen für dich zu finden. Auch wenn es nur ein oder zwei Mal die Woche eine halbe Stunde oder eine Stunde ist, in der Du etwas nur für dich tun kannst, kann das schon aus dem Tief heraushelfen und dein Kind wird diese Zeit in der liebevollen Betreuung einer Freundin, Großmutter, Tante (und selbstverständlich auch in dem männlichen Gegenstück) oder auch eines Babysitters gut verbringen können. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank erstmal. Im Prinzip gebe ich Dir ja recht, und völlig abstillen will ich auch nicht. Mir macht nur Sorgen, was sein wird, wenn ich wieder arbeite. WIe soll er dann versorgt werden, wenn er sich nicht füttern läßt? Weiterhin würde ich gern wissen, ob bei meinem mittlerweile 9 Monate altem Sohn Mangelerscheinungen auftreten können, wenn er nur gestillt wird? Danke, Nicola
Liebe Nicola, bis zum Spätsommer ist noch viiiiiel Zeit, dein Kind ist bis dahin sehr viel weiter und wird wahrscheinlich ganz alleine essen :-). Ich weiß, dass die Zeit für dich jetzt sehr anstrengend ist, aber man kann nichts erzwingen. Es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Die Hauptsorge, die dann in Bezug auf Mangelerscheinungen erwähnt wird, ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL-Konferenz in Washington. „Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Bei der LLL-Europakonferenz in Nottingham im letzten Sommer hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema „Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Lass dich wirklich von deinem Kind leiten und wenn es dir zeigt, dass es etwas anderes außer Muttermilch haben will, dann geh auf dieses Anzeichen ein.. LLLiebe Grüße Biggi
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