Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

div.fragen/beikost+schlaf/schreien an der brust

Frage: div.fragen/beikost+schlaf/schreien an der brust

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hallo biggi, habe mal wieder ein paar fragen, und zwar: also mein sohn ist nun 7 1/2 Monate alt. Seit dem 1.4.03 probieren wir mittags brei zu essen - momentan ißt er ungefähr ca. 70 gramm mit mühen- dann will nicht mehr - in welchem zeitraum soll er den spätestens eine komplette mahlzeit schaffen?? nach der beikost biete ich ihm wasser an und danach die brust zum satttrinken (mir scheint hier trinkt er genausoviel wie sonst auch. 2. auch schreit er an der brust auf die art als ob er sagen möchte - da kommt nichts mehr raus!! trinkt wieder ein paar schlucke und dann wieder schreien usw. bis er dann einschläft an der brust. 3. seit 4 wochen nachts will er nun auch öfters wieder was, nachdem er schon 6 monate friedlich durchgeschlafen hat, bzw. von selbst wieder einschlief falls er wach wurde. (aber nicht jede nacht) reicht ihm die muttermilch nicht mehr oder an was kann es noch liegen (übrigens hat er einen ganz leichten schnupfen seit einigen tagen)?? danke für anregungungen + tipps - bisher hat`s uns immer geholfen. viele grüße martina+robert


Biggi Welter

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? Liebe Martina, es gibt keinen vorgeschriebenden Zeitraum, wann ein Kind eine „komplette" Mahlzeit schaffen müsse. Ja es fängt ja schon damit an, dass man sich fragen muss „Was ist eine komplette Mahlzeit". Nur weil die Menge, die in ein Glas abgefüllt ist, einer bestimmten Grammzahl entspricht, ist dies ja nicht zwingend die für jedes Kind passende und angemessene Menge. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby zunächst nur kleine Mengen isst und es ist sinnvoll in Zusammenhang mit der Beikost zu stillen, da in der Muttermilch Stoffe enthalten sind, die die Verwertung der Beikost verbessern. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Weinen und Unruhe an der Brust kann verschiedene Ursachen haben. Das kann von einer Saugverwirrung bis hin zu durch das Zahnen oder Ohrenschmerzen verursachte Schmerzen beim Stillen reichen. Vorsichtshalber solltest Du dein Kind deshalb von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, um ein medizinisches Problem ausschließen zu lassen. Der Schnupfen kann das Trinken an der Brust auch deutlich erschweren. Eventuell schieben auch die Zähne in den Kiefer des Babys ein, was manchen Kindern mehr Probleme machen kann, als der eigentliche Zahndurchbruch. Hier kann eine sanfte Massage der Zahnleisten etwas helfen. Versuche auch mal verschiedenen Stillpositionen. Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby in diesem Alter anfängt nachts (wieder) häufiger aufzuwachen und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Das heißt nicht, dass dem Kind die Beikost vorenthalten werden sollte, aber dass keine großartigen Erwartungen in Bezug auf das Schlafverhalten mit der Gabe von zusätzlicher Nahrung verbunden werden sollten. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. LLLiebe Grüße Biggi


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