Mitglied inaktiv
Ich bin im dritten Monat, aber schon jetzt fragen mich alle, ob ich denn auch schön brav stillen werde. Da ich aber Diabetikerin bin, weiß ich gar nicht, ob das so gut für das Kind ist. Kennt sich damit jemand aus?
? Liebe Bianca, die Frage „wirst Du auch schön brav stillen" ist selbstverständlich absolut indiskutabel. Es ist einzig die Entscheidung der Frau, ob sie stillt oder nicht und was soll bitte schön „braves Stillen" sein? Doch nun zu Ihrer Frage. Selbstverständlich kann auch eine Diabetikerin stillen. Sie brauchen unter Umständen eine etwas umfassendere Betreuung und müssen lernen, wie sich Insulinbedarf in der Stillzeit verändern kann. Wichtig ist auch, dass Sie wissen, dass Stillen der Entstehung von Diabetes vorbeugen kann, Sie also Ihrem Kind sehr wohl etwas Gutes tun, wenn Sie stillen. Ich liste Ihnen nun einmal einige der Vorteile des Stillen für diabetische Mütter auf: · Stillen kann Stress vermindern. Stress verschlimmert Diabetes. Durch das Stillen im Liegen erhält die Mutter zusätzliche Ruhemöglichkeiten, während sie ihr Baby füttert. Außerdem fördern die beim Stillen freigesetzten Hormone die Entspannung der Mutter. · Untersuchungen weisen darauf hin, dass Stillen das Risiko einer späteren Diabeteserkrankung des Babys herabsetzt (Karjalainen 1992, Metcalfe 1992, Virtanen 1991). Da die Empfänglichkeit für den Diabetes Typ I erblich ist, ist es für ein Baby einer insulinabhängigen Diabetikerin besonders vorteilhaft, gestillt zu werden. · Statistisch gesehen ist ein gestilltes Baby gesünder, so dass viele Arztbesuche wegen Ohrenentzündungen, Verdauungsproblemen und Allergien erspart bleiben. · Durch die beim Stillen freigesetzten Hormone und die bei der Milchbildung zusätzlich verbrauchte Energie kann die von der Mutter benötigte Insulinmenge reduziert werden. · Viele Diabetikerinnen berichten, dass sie sich in der Stillzeit gesünder und besser fühlen. · Stillen fördert das Gefühl der Liebe und Nähe zwischen Mutter und Baby, ein wichtiger Vorteil für den Fall, dass Mutter und Baby nach der Geburt für einige Zeit getrennt werden müssen. · Im allgemeinen führt das Stillen dazu, dass die Diabetes nach der Geburt eines Babys besser zu beherrschen ist, da die natürliche Reaktion des Körpers auf eine Geburt und die für die Milchbildung verantwortlichen Hormone dazu führen, dass physiologische Veränderungen langsamer verlaufen. · Stillen kann der Mutter helfen, sich normal zu fühlen, denn sie ist wie jede andere Mutter dazu in der Lage, ihrem Baby das Beste zu geben. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book, 1997) Da die durch Schwangerschaft und Geburt verursachten Hormonveränderungen sich auch auf Ihren Diabetes auswirken, sollten Sie sich bereits frühzeitig in der Schwangerschaft mit einer Stillberaterin in Verbindung setzen und sich über das Stillen allgemein und die Dinge, auf die eine Diabetikerin achten muss, gründlich zu informieren. (so haben zum Beispiel Babys von Müttern mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für eine verstärkte Neugeborenengelbsucht, frühzeitiges und häufiges Anlegen sind extrem wichtig um einer Hypoglykämie beim Kind vorzubeugen, eine routinemäßige Trennung von Mutter und Kind nach der Geburt - wie sie leider in manchen Kliniken bei Diabetikerinnen üblich ist - ist nicht notwendig) Außerdem kennen Sie dann gleich eine kompetente Ansprechpartnerin, die Ihnen zur Seite stehen kann, sollte es zu Stillproblemen kommen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche Ihnen eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Es ist schon beruhigend zu wissen, daß ich mir dann ja keine Gedanken mehr machen muß, dem Kind sozusagen mit der Muttermilch etwas "Schlechtes" zu bieten. Schließlich darf man ja auch mit Diabetes kein Blut spenden. Es ist nicht besonders schön,die Frage des Stillens mit einem unschlüssigen Jein, oder "weiß ich noch nicht" beantworten zu müssen, denn es sieht dann fast schon so aus, als würde man sich strikt dagegen weigern, es aber nicht zugeben wollen. Zur Zeit lebe ich in Trier PLZ 54290 und wäre sehr an einer Stillberatung interessiert. Vielen Dank für die Informationen, die mir die Schwangerschaft schon um einen erheblichen Teil erleichtern. Denn durch den Diabetes habe ich natürlich große Angst, daß dem Kind etwas passieren könnte.
? Liebe Bianca, sicher ist die Schwangerschaft für eine Frau mit Diabetes nicht ganz so einfach wie für andere Frauen, aber wenn Sie gut überwacht werden und der Diabetes gut eingestellt ist, dann haben Sie doch gute Chancen auf ein gesundes Baby. In Ihrer unmittelbaren Nähe konnte ich keine LLL-Stillberaterin finden, doch da ich mich ausschließlich an den Postleitzahlen orientiere kann es sein, dass es doch jemanden gibt, die näher zu Ihnen wohnt. Fragen Sie bitte bei Frau Jutta Wald Tel.: 06862-938979 nach, sie dürfte sich mit der Geographie in Ihrer Gegend besser auskennen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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