Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

CALCIUM BEIM LANGZEITSTILLEN

Biggi Welter

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Frage: CALCIUM BEIM LANGZEITSTILLEN

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Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt 27 Monate alt und wird noch ca. 5 Mal in 24 Stunden gestillt. Diesen Status quo hält er jetzt seit 1,5 Jahren. Da wir uns dabei recht wohl fühlen, warte ich einfach ab, bis er mal selber aufhört - bei entsprechender Ablenkung 'vergißt' er mich auch mal den ganzen Tag, erinnert sich aber nacht dafür umso häufiger :o) Nun meine Fragen: Ich habe irgendwo gelesen, daß Kinder in seinem Alter 600 mg Calzium brauchen, aber das erreichen wir nie, denn ich möchte ihm ja auch mal Obst, Gemüse etc. geben und ihn nicht nur voller Joghurt oder anderer Milchprodukte stopfen. Wie sieht das eigentlich mit einer weiteren Schwangerschaft und dem Stillen aus. Mein Frauenarzt sagt, daß ich aufhören muß, wenn ich ein zweites Kind will. Meine Regel hat sich auch erst jetzt wieder eingestellt und wir möchten nun eigentlich auch demnächst ein Kind, aber mein Kleiner wird wohl nicht in den nächsten Wochen aufhören.


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? Liebe Polly, Kuhmilch ist sicher nicht die einzige Kalziumquelle für den Menschen und außerdem ist das Kalzium in der Milch auch keineswegs am besten verfügbar. Wenn dein Kind noch oft gestillt wird, erhält es schon einmal eine ganze Menge gut bioverfügbares Kalzium über deine Milch. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner - die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können - enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden und deshalb für ein Kleinkind noch nicht unbedingt so geeignet sind). Es ist möglich auch in der Stillzeit wieder schwanger zu werden, vor allem dann, wenn das gestillte Kind schon älter ist. Ich kenne unzählige Frauen (mich eingeschlossen), die während des Stillens wieder schwanger geworden sind, wobei der Abstand der Kinder deutlich variiert. Es ist auch möglich die gesamte Schwangerschaft hindurch weiter zu stillen und nach der Geburt beide Kinder zu stillen (Tandemstillen). Neben der Häufigkeit des Stillens spielt die individuelle Körperchemie der Frau eine Rolle, auch zum Beispiel der Anteil an Körperfettgewebe usw. Es gibt Frauen, während vollem Stillen bereits nach zwei Monaten wieder eine Periodenblutung haben (und wieder fruchtbar sind), andere wiederum haben ein Jahr oder länger keine Menstruation. Beides ist normal. Es kommt auchvor, dass eine Frau während der Stillzeit ohne vorherige Regelblutung wieder schwanger wird. Habe ein wenig Geduld mit dir und deinem Körper und denke vielleicht einmal über die Theorie nach, dass das Stillen des älteren Kindes so lange eine gewisse empfängnisverhütende Wirkung hat, so lange das bereits geborene Kind noch nicht bereit für ein neues Geschwisterkind ist. Es klingt für manche Menschen vielleicht weit her geholt, doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass viel Wahres daran ist. Nicht umsonst ist bei den „Naturvölkern", bei denen das Stillen die einzige Methode zur Empfängnisverhütung ist, der Abstand zwischen zwei Kindern meist etwa drei Jahre. Falls Du diese Geduld nicht aufbringen kannst oder magst, dann musst Du überlegen, ob Du allmählich das Abstillen forcieren willst, was allerdings nicht die Garantie mit sich bringen wird, dass Du dann gleich im nächsten Zyklus schwanger sein wirst. LLLiebe Grüße Biggi


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