Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brustentzündung

Frage: Brustentzündung

soulbubble

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Liebe Stillberaterinnen: Mein Baby ist fast 4 Monate alt und ich stille voll. Vor 2 Tagen fing mein rechte Brust an zu schmerzen, sie wurde rot und heiß an der Innenseite und unter der Brust bekam ich einen roten Strich der wie eine Brustader verläuft. Innerhalb von wenigen Stunden fühlte ich mich sterbens krank, mir war furchbar kalt, übel und ich bekam ganz starke Kopfschmerzen, meine Glieder schmerzten und ich fühlte mich wie erschlagen. Ich blieb im Bett und legte mein Baby alle 2 Stunden an, immer auch an die schmerzende Brust. Nahm "bella-donna" und "phytolacca" und machte mir immer nach dem stillen Topfenwickel. Gegen die starken Kopfschmerzen versuchte ich paracetamol, das leider nur bedingt half. Ich fühle mich seit heute nachmittag etwas besser obwohl die Rötung und Schwellung der Brust gleich geblieben ist und auch die Kopfschmerzen immer wieder kommen, aber mein Allgemeinzustand ist etwas besser und das Anlegen an der kranken Brust ist nicht merh ganz so schmerzhaft. Aber dafür beginnt meine linke Brust nun auf einmal an heftig zu stechen, wie Nadelstiche. Unabhängig ob ich stille oder nicht. Sie sticht andauernd, ganz schlimm wenn ich mich bücke - fast so wie beim Milcheinschuß aber ohne die Fülle. Sie fühlt sich auch etwas knotig an am oberen viertel. Was kann das bedeuten? Ein Milchstau oder eine Brustentzündung wandert doch nicht, bzw. steckt doch nicht die 2. brust an, oder? Muß ich zum Arzt? Danke für eure Antwort - liebe Grüße Simone


Biggi Welter

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Liebe Simone, das klingt nach einem dicken Milchstau und deshalb ist die allererste Maßnahme jetzt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe! Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden anlgelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Es kann auch sein, dass Du zusätzlich einen Soorbefall hast, der behandelt werden muss, das Brennen kann darauf hindeuten. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt). BITTE NIEMALS AUF EIGENE FAUST MIT IRGENDWELCHEN MEDIKAMENTEN, AUCH KEINEN HOMÖPATHIKA, HERUMDOKTERN!!! Auch homöopathische Medikamente sind Medikamente und müssen zudem unbedingt von einer Fachkraft anhand eines ausführlichen Anamnesegesprächs für die jeweilige Frau und Situation passend ausgesucht werden. Nur weil Frau A mit Globuli X bei Situation Y gute Erfahrungen gemacht hat, muss das bei Frau B noch lange nicht das richtige Mittel sein. Homöopathie übers Internet ist sehr zweifelhaft. Wenn Du morgen also noch Fieber hast, lass die Brust bitte vom Arzt ansehen! Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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