Brustentzündung, Milchpumpe, Stillhüttchen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Brustentzündung, Milchpumpe, Stillhüttchen

Hallo Biggi Seit Samstagnachmittag habe ich eine Brustentzündung an der rechten Brust war sogar Nachts im Krankenhaus weil die Schmerzen unerträglich wurden. Der Arzt untersuchte mich und machte auch noch einen Ultraschall, verschrieb mir ein Antibotikum, welches ich am Montag aus der Apotheke holte. Ich hatte 2 1/2 Tage über 39C Fieber. Meine Hebamme gab mir am Sonntag Homöopatische Kügelchen gegen Fieber, aber die nutzten nichts. Jetzt ist Mittwoch und die Brust ist immer noch rot, verhärtet tut aber nicht mehr so weh. Dazu kommt das beide Brustwarzen seit Wochen wund sind, (trotz Micheinreibung, Beinwellsalbe & Luft) also kaufte ich Stillhüttchen, jetzt will mein Sohn nicht richtig saugen - ohne Stillhüttchen, aber mit funktioniert es auch nicht. Jetzt habe ich versucht abzupumpen mit der elektischen, aber mehr als 50ml hab ich nicht gesachafft. Mein Sohn weint die ganze Zeit, weil er wahrscheinlich hunger hat. Er ist übrigens 33 Tage alt & müsste jetzt über 3.600 gr. wiegen. (Bei Geburt 3.130 gr & 47 cm, war eine Saugglockengeburt)Ich bin so verzweifelt, das das wahrscheinlich die Situation noch schlimmer macht und die Milch erst recht nicht fließen kann. Dabei wollte ich schon immer stillen, bevor ich schon schwanger wurde, weil es das beste ist. Ich Danke Dir jetzt schon für Deinen Rat und natürlich auch mein Sohn Lean!!!!! Liebe Grüße Sabine & Lean

Mitglied inaktiv - 27.02.2002, 09:49



Antwort auf: Brustentzündung, Milchpumpe, Stillhüttchen

? Liebe Sabine, keine Panik, das muss jetzt nicht das Ende eurer Stillzeit sein. Du brauchst jetzt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Idealerweise sollte dir jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Außerdem überträgt sich deine Anspannung auf dein Kind und behindert deinen Milchspendereflex. Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, dann erinnere dich an die Entspannungsübungen. Sie können dir auch jetzt helfen, dich wieder zu entspannen, loszulassen und die Milch fließen zu lassen. Die Milch muss in der erkrankten Brust am Fließen gehalten werden. Das geht am besten dadurch, dass Du dein Kind häufig anlegst. Vor dem Anlegen kann es helfen, wenn Du feuchte Wärme einwirken lässt (z.B. einen feuchten Waschlappen oder eine gefaltete Stoffwindel) auflegen. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Falls Du abpumpst, dann bitte mit einer geeigneten Pumpe und keinesfalls mit so einem Glasteil mit Gummiball. Am besten ist eine vollautomatische elektrische Kolbenpumpe (gibt es in Deutschland von den Firmen Medela und Ameda). Außerdem sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand bekommen, ohne eine ausführliche Beratung durch eine Stillberaterin. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Nach dem Stillen kann das Kühlen der Brust eventuell angenehm sein, allerdings ist das Kühlen mit Vorsicht zu betrachten, wenn eine Behandlung mit einem Antibiotikum begonnen wurde. Stillhütchen werden deine Situation nicht verbessern. Sie mögen zwar scheinbar deine wunden Brustwarzen schützen, doch sie verschlechtern das Entleeren der Brust und so hast Du gleich ein neues Problem. Bei wunden oder offenen Brustwarzen haben sich die folgenden Maßnahmen bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du das Baby an die Brust anlegst. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • trage zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter, um die Brustwarzen zu schützen. Du kannst auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinanderschichten und in der Mitte ein Loch reinschneiden, das als Aussparung für die Brustwarze dient. Vorsichtshalber solltest Du deine Brust auch in Bezug auf eine Soorinfektion anschauen lassen. Wenn deine Brust immer noch gerötet ist und verhärtet, obwohl heute der dritte Tag der antibiotischen Behandlung ist, dann sollte in jedem Fall nochmal der Arzt kontaktiert werden. Ruf bitte wirklich bei deinem Arzt an und scheue dich auch nicht, dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.02.2002



Antwort auf: Brustentzündung, Milchpumpe, Stillhüttchen

hallo sabine schön ruhig bleiben....deine nervösität überträgt sich auch auf lean.! also ich hatte bereits 2 deren brustentzündungen und beides mal habe ich kein antibotikum einnehmen müssen ...mein glück... was mir geholfen hat war das ich meinen kleinen permanent versucht habe zuerst die betroffene brust zuerst zu geben. wenn möglich so das sein kiefer die stelle erreicht die gerötet war damit diese dann durch die saugbewegung besser entleert wurde. dazu habe ich alle 4h weil ich eben auch über 39.2 fieber hatte ein panadol eingenommen (ist auf paracetamol-basis und für eine stillende erlaubt) bei uns in der schweiz gibts diese mit der kombination panadol mit vitamin c in brausentablettenform. wenn mich nicht alles täuscht bei euch auch. dazu jedesmal vor dem stillen die brust kurz mit einem warmfeuchten waschlappen kurz aufgewärmt und vor dem stillen massiert ( achtung könnte leicht noch schmerzen) dann gestillt und zwischen durch (aber nicht immer!) einen quarkwickel aufgelegt. ansonsten habe ich auch noch viel geduscht und dann vorallem die warmwasser-brause so auf die betroffene stelle eingestellt das es mich nicht mehr schmerzt aber so die etwas massieren konnte. vorallem wichtig: immer zuerst diese brust anbitten... lass bitte das stillhütchen weg(! erzeugt nicht den gleichen saugeffekt!) und achte wieder auf die korrekte stillhaltung vom kind damit das wundsein dann bald durch ist (wobei es bei mir in etwa auch so lange ging bis meine brüste nicht mehr auf stillen mit wundsein reagiert haben) während dem stillen wenns geht ein gläschen wasser (am allerbesten stilles, also ohne kohlensäure) trinken... kann sich sehr positive aus den milchfluss auswirken. gönne dir soviel wie möglich ruhe nun! das ist das allerbeste für euch beide...anlegen nach bedarf und zwischen durch liegen. lass die hausarbeit sein..die läuft dir nicht davon!! wichtiger ist nun das ihr die brustentzündung so schnell wie möglich wieder los werdet damit das stillen wieder zur freude wird. uuuiii langer text... aber ich hoffe ich konnte dir so einwenig ruhe und unterstützung vermitteln. drücke euch beiden ganz fest die daumen und hoffe das ihr es bald überstanden habt! liebe grüsse aus der schweiz sariana mit justin

Mitglied inaktiv - 27.02.2002, 13:05



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