Mitglied inaktiv
Hallo an alle ! Meine Tochter ist neun Wochen alt und ich habe in dieser Zeit noch nicht ein einziges Mal ohne Schmerzen gestillt. In der ersten Woche war alles prima. Sie hat direkt 200 Gramm zugenommen. Als ich nach Hause kam und sie etwas Probleme bekam, da meine Brustwarzen klein und meine Brust recht prall und groß war, verabreichte mir meine Hebamme Stillhütchen. Damit habe ich dann drei Wochen unter unsäglichen Schmerzen gestillt, da meine kleinen Brustwarzen in dem Hütchen immer hin und her gezogen wurden. Als die Hebamme dann sah, was da passierte, sagte sie, dass ich es doch ohne probieren sollte und oh Wunder es funktionierte. Meine Tochter nahm jetzt aber nur noch ganz wenig zu und hatte über 6 -12 Stunden trockene Windeln. Wir sind dann in's Krankenhaus gefahren, wo sich heraus stellte, dass ich zu wenig Milch habe. Wir haben dann erstmal zugefüttert, damit mit sie wieder hoch gepäppelt wird und meine Brustwarzen sich erholen können. Jetzt habe ich versucht meine Milchmenge wieder zu erhöhen, in dem ich sie öfter anlege, leider tut das meinen Brustwarzen nicht sehr gut, wenn ich aller 1,5 oder 2 Stunden stille. Hinzu kommt, dass sie nie ausreichend an der Brust trinkt, auch wenn ich sie eine Stunde auf einer Seite versuche zu motivieren. Sie trinkt die ersten Minuten richtig zügig und dann, wenn die Milch dicker wird hört sie auf. Drücke ich etwas Milch heraus kommt sie teilweise richtig rausgeschossen. Ich weiss nicht, warum sie nicht weiter trinkt. Ich lege sie dann auf der anderen Seite an, habe ich das gleiche Spiel noch einmal. Ich schaffe es einfach nicht, obwohl ich schon die Brust während des Trinkens massiere. Ich habe auch schon versucht sie im Sitzen zu stillen, dass heißt, dass sie vor mir sitzt, damit sie nicht einschläft. Sie ist nicht eingeschlafen, hat aber auch nicht mehr getrunken. Im Moment füttere ich noch nach Bedarf zu, damit meine Brustwarzen so drei Stunden Zeit haben sich etwas zu erholen - circa 200 - 300 ml pro Tag. Eine Pilzinfektion kommt wohl auch nicht in Frage, da meine Frauenarzt dies nicht bestätigen konnte. Nachts reicht es ihr aus und sie schläft wieder ein. Was kann ich tun, damit sie wieder ausreichend trinkt und ich endlich ohne Schmerzen an den Brustwarzen stillen kann, dann kann sie auch jede Stunde ran !
Kristina Wrede
Liebe Jecone, es gibt mehrere Dinge, die du tun kannst. 1. um schmerzende Brustwarzen zu vermeiden ist es ganz wichtig, dass deine Kleine korrekt angelegt ist. Dabei hat sie dann nämlich so viel Brust im Mund, dass sie nicht an den Brustwarzen selbst saugt, und diese dann auch nicht so beansprucht werden. Stillhütchen helfen in diesen Fällen (wunde Brustwarzen) übrigens so gut wie nie. Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt. 2. versuche mal, ob du die erste, wässrigere Vormilch abpumpen kannst, bevor du deine Kleine anlegst. so wird sie von Anfang an gleich die fettreichere, nahrhaftere Hintermilch bekommen und somit auch besser zunehmen. (Dies ist nur vor dem allerersten Anlegen nötig, denn beide Brüste produzieren in etwa gleichzeitig Vorder- bzw. Hintermilch, ganz unabhängig davon, ob bereits an jeder von ihnen gesaugt worden ist...) 3. Gleichzeitig kann auch bei dir das Super-Wechselstillen funktionieren. Habe gerade eine andere Antwort dazu geschrieben und gebe dir hier die gleichen Infos: Ich zitiere dazu mal aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der LLL: "»Super-Wechselstillen« soll das Baby zu einem aktiveren Saugen an der Brust anregen. Die Mutter lässt das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses »Wecken und Wechseln« wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase. Innerhalb von ein bis zwei Tagen wird die Mutter feststellen, dass Urin und Stuhlgangmenge ihres Kindes zunehmen und dass es regelmäßiger schluckt. Unter Umständen bemerkt die Mutter auch, dass ihre Milch ausläuft und sich ihre Brüste voller anfühlen. Dies sind Anzeichen für eine erhöhte Milchproduktion." Die folgenden Tipps können Dir helfen, die Heilung zu beschleunigen und die Unannehmlichkeiten, die die wunden Brustwarzen verursachen zu lindern: Du kannst vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen bevor Du das Baby an die Brust anlegst. Beginne das Stillen an der weniger wunden Seite (falls es eine gibt) bis der Milchspendereflex einsetzt und wechsele dann vorsichtig zu der schlimmer betroffenen Seite überwechseln. Beim Seitenwechsel sollte sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Anlegen geachtet werden; nach dem Stillen kannst Du etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet): Du kannst Lansinoh© für stillende Mütter oder Purelan (gibt es in der Apotheke) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten. Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind (Spangler und Hildebrandt 1993); sind deine Brustwarzen so wund, dass Du den Druck durch Kleidung oder den Büstenhalter nicht ertragen kannst und es dir Schmerzen bereitet, wenn Du dein Baby hältst, kannst Du nach dem Stillen Lansinoh auftragen und anschließend Brustwarzenschoner (nicht zu verwechseln mit Stillhütchen!) mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter tragen, um deine Brustwarzen zu schützen. Den gleichen Zweck wie Brustwarzenschoner können Plastikteesiebe erfüllen, bei denen die Griffe entfernt wurden; Brustwarzenschoner sind in der Apotheke oder auch bei La Leche Liga (auch bei uns) erhältlich. Je öfter dein Baby ein Fläschchen bekommt, desto weniger trinkt es an der Brust. Darum ist es wirklich besser, öfter und korrekt anzulegen, als die Stillabstände durch Zufüttern herauszuzögern... Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina ! Vielen Dank für die super schnelle Antwort! Ich hatte deine Ausführung zum Wechselstillen nach abschicken meiner Frage auch gelesen und werde es direkt nachher ausprobieren. Das Abpumpen der Vormilch werde ich auch gleich ausführen. Ich bin nach wie vor motiviert voll zu stillen, denn es ist nicht nur ein schönes Gefühl meine Tochter noch so nah zu haben. Wenn sie sich satt gestrunken hat, was auch ab und zu vorkommt, dann lacht sie mich immer an und macht dann so Glucksgeräusche. Einfach himmlisch ! Ich werde berichten, wie es sich weiter entwickelt ! Nochmals Danke und eine Gute Nacht von Constance !
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