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Brauche dringend Rat zum Abstillen, Beissen beim Stillen und Soor

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brauche dringend Rat zum Abstillen, Beissen beim Stillen und Soor

KriPauMa

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Hallo Ihr lieben, irgendwie kommt bei uns gerade eins zum anderen und anstelle das es besser wird…wird alles schlimmer. Mein kleiner Sonnenschein wird am 12.08.14 schon 1 Jahr alt. Bis zum 11 Monat habe ich tagsüber noch 2 x gestillt, jeweils vor dem Schlafen gehen, dann Abends wenn sie ins Bett geht, in der Nacht 1 x und am frühen Morgen. Sie ist sehr neugierig und möchte mit ihren 2 Zähnchen schon vieles vom Tisch mitversuchen allerdings ist das, glaube ich noch mehr Spielerei als satt werden, daher mache ich ich ihr immer noch einen Brei zusätzlich dazu. Den isst sie auch meistens voll aus. Die 2 Zähne sind schon eine ganze Weile da haben aber beim Stillen nie groß gestört…bis jetzt! Denn jetzt hat sie angefangen mich beim Trinken zu beissen. Inzwischen ist es leider soweit, dass sie meine Brustwarzen trotz Pflege leicht entzündet haben und sie auch teilweise blutig sind. Da habe ich dann für mich schweren Herzens beschlossen, dass ich das Stillen reduzieren muss. So habe ich bzw. bin ich noch dabei mit Hilfe meines Mannes sie tagsüber ungestillt ins Bett zu legen, was auch immer besser klappt. Dann hatte unser Sonnenschein einen Magen-Darm-Infekt und ich war mal wieder sehr froh, dass sie wenigstens die Brust genommen hat. Seit dem Infekt hat sie eine kleine weisse Stelle im rechten Mundwinkel die neu ist, der Kinderarzt meinte das sei ein Pilz, wenn der sich nicht weiter ausbreite brauch ich mir keine Gedanken machen und so lange ich noch Stille sei das kein Problem. Gleichzeitig hatte Sie aufeinmal einen komischen Ausschlag an der Scheide auch hierzu sagte der Kinderarzt sei Soor und verschrieb mir eine Creme Namens Infecto Soor Zinksalbe dagegen. Ich bin nun etwas am Ende denn meine Brust hat quasi den Tag über Zeit sich zu erholen, damit ich nachts noch Stillen kann. Als ich nun etwas über Soor nachgelesen habe stand drin, dass sich das Kind den Pilz von der Brust holen kann oder die Mami vom Kind holen kann. Es könnte also sein, dass bei mir an der Brust…das sieht nämlich auch etwas komisch aus…nicht wie Wund schon ein Pilz war und sie sich den beim Stillen geholt hat. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe ist das dann ein Kreislauf den ich gar nicht unterbrechen kann, oder?? Ich muss meine Brust nun auch gegen Soor behandeln?? Am liebsten würde ich jetzt komplett Abstillen….es tut einfach nur noch weh, auch tags. Ich wollte meiner Kleinen nur nicht alles auf einmal nehmen, das Stillen tagsüber und nachts. Und Pauline hat eine Lieblingsbrust rechts, sie geht zwar links auch ran aber rechts viel lieber und 1 Seite reicht ihr eigentlich auch aus. Wenn ich jetzt nur noch am Abend und Nachts Stille, ist meine Brust am Abend sowas von Prall und fest wie zu beginn des Stillens. Und dann ist es noch doppelt schwierig sie voll Abzustillen, denn Pauline nimmt keinen Schnuller und verweigert Nachts das Wasserfläschen, hat kein Lieblingskuscheltier… Habe immer gehofft sie stillt sich von selbst ab. ;-( Hoffe ihr habt gute Ideen für mich, denn so kann es definitiv nicht weiter gehen. Lieben Gruss, Kristina


Biggi Welter

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Liebe Kristina, zunächst würde ich den Soor behandeln, denn wenn es DIR besser geht, wirst Du evtl. die Geduld haben, dein Kind langsam abzustillen. Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Wird nur das Kind behandelt und die Mutter nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Auch das Beißen kannst Du deinem Kind abgewöhnen. Es gibt einige Tipps, wie man einem „bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann: - das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. - etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. - das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. - einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereithält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. - mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest. Vielleicht hilft es, wenn du sie an dich heranziehst und dann das Stillen beendest, mit den Worten: Wenn du beißt, ist die Stillzeit aus. Sie beißt auf keinen Fall aus böser Absicht, sondern weil sie probiert, was diese Dinger in ihrem Mund mit dir machen. Eigentlich gehen da fast alle Stillkinder "durch" und es vergeht in der Regel auch ganz schnell wieder... Wenn Du dir allerdings für dich sicher bist, dass Du nicht mehr stillen magst, dann wird das vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Du der Meinung bist, dass das Stillen in der Nacht nun eingeschränkt wird, dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen (zum Teil) übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt, oft sehr sehr hilfreich. Ich hoffe, diese Hinweise helfen dir weiter! LLLiebe Grüße Biggi


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