Gerta
Hallo liebe Biggi, nach großen Anlaufschwierigkeiten stille ich meine 16 Monate alte Tochter noch. Ich stille sie vor ihrem Mittagsschläfchen, abends zum Einschlafen, und dann hauptsächlich nachts. Wir waren auch schon bei 2 mal nachts angekommen, aber seit den Backenzähnen trinkt sie bis zu 15 mal in der Nacht. Beruhigen kann man sie durch nichts anderes. Bis vor ca. 2 Monaten war auch alles bestens, dann kamen die Eckzähne. Ich führe es auf die Zähne zurück, denn dann fing das Beißen an. Ich habe deine Ratschläge befolgt, meist hat sich das Beißen auch rasch wieder gelegt. Schnuller nimmt sie nicht, Beißringe auch nicht. Schon wirklich alles ausprobiert. Beim aller ersten Mal hat sie bestimmt fünf Tage lang gebissen, manchmal hat sie auch nur einmal gebissen und danach war auch alles wieder in Ordnung. Vor ca. zwei Wochen hat sie mich das erste Mal blutig gebissen. Danach hat es aber wieder problemlos geklappt und sie hat nicht mehr gebissen. Ich habe schon gedacht alles ist wieder gut, jetzt fing das Beißen wieder an. Ich vermute wieder die Zähne dahinter. Hintere Backenzähne, auch wenn es sehr früh ist. Alle anderen Zähne hat sie schon. Die letzten Tage hat sie mich wieder gekniffen bzw. nur leicht gebissen. Meist macht sie das direkt beim Andocken, seltener zum Ende hin. Gestern Früh hat sie dann mit aller Kraft wirklich lange in die Brust gebissen, dass ich nur froh sein kann dass ihre Zähne noch so kurz sind. Nur wie damals beim blutig Beißen war es jetzt auch wieder nach dem Trinken. Sie schaut mich an, ist hellwach und beißt dann. Und wieder die rechte Brust, die nicht soviel Milch hat wie die linke. Ob das Zufall ist? Das „schlaftrunkene Stillen“ klappt meist. Eigentlich möchte ich noch nicht abstillen, weiß nicht recht ob und wie ich weiter stillen soll. Heute Nacht habe ich sie nur einmal gegen 23 Uhr gestillt. Sie ist ca. 5 mal aufgewacht und hat fürchterlich geweint. Ließ sich dann aber mittels Buch lesen und kuscheln irgendwann beruhigen. Ich habe ihr zwar die Brust angeboten, entweder sie hat direkt gebissen oder wollte gar nicht erst. Normalerweise signalisiert sie das durch weites Öffnen des Mundes sobald ich ihr die Brust zeige. Ich frage mich ob sie evtl manchmal gefrustet ist, dass ich ihr die Brust gebe, obwohl sie vielleicht gar nicht wirklich trinken mag und dann zubeißt. Kann es sein, dass sie sich jetzt schon abstillt? Ich habe das Gefühl, dass sie nicht mehr trinken will. Kann aber auch einfach an der angespannten Gesamtsituation liegen. Wahrscheinlich merkt sie meine Anspannung und meine Zweifel. Ich habe große Angst sie anzulegen und bin beim Stillen selbst natürlich auch angespannt. Es kommt auch nicht mehr viel Milch. Daher pumpe ich noch 1-2 mal am Tag ab. So, ich habe eben vor Ihrem Mittagsschläfchen versucht sie anzulegen, sie hat nach zweimal saugen sofort wieder zugebissen. Und das wirklich doll. Aber wirklich signalisiert dass sie trinken möchte hat sie auch nicht. Zu erwähnen wäre noch, dass sie seit ca. einem Monat in einer Spielgruppe (3x wöchentlich) ist, wir haben gerade die Eingewöhnung hinter uns, vielleicht trägt das auch noch dazu bei. Eingewöhnung hat bestens geklappt, obwohl eine der jüngsten war sie am schnellsten eingewöhnt. Zu Hause ist sie ist sehr anhänglich geworden und klammert sehr viel. Gibt es Studien welche Vorteile das Stillen über das erste Lebensjahr hinaus mit sich bringt? Auf welcher Grundlage empfiehlt die WHO ausschließliches Stillen für sechs Monate (hier wird die Einführung der Beikost ja früher empfohlen) und anschließendes Stillen mindestens bis zum zweiten Lebensjahr? Kann es wirklich sein, dass sie sich schon selbst abstillt? Wenn nicht, was kann ich tun um unsere Stillbeziehung wieder einzufädeln? Vielen Dank und viele Grüße
Liebe Gerta, bekommt Dein Baby oft eine Flasche oder den Schnuller? Wenn ja, könnte es tatsächlich sein, dass Dein Baby diese vorzieht und sich abstillt. Es kann aber auch einfach so sein, dass Dein Baby Schmerzen hat. Trotzdem kann und muss es lernen, dass Dir das Beißen weh tut. Sobald Dein Baby zubeißt, reiße es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an Dich heran. Wenn Du es nahe an Dich heranziehst, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für die Brust, wenn das Baby loslässt, als es von der Brust zu reißen. Wenn Du das ganz konsequent machst, wird Dein Baby damit aufhören! Auch nach sechs oder auch zwölf Monaten enthält die Muttermilch noch die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Die Milch wird ab diesem Zeitpunkt keineswegs plötzlich „schlechter" oder „weniger gehaltvoll". Der Kaloriengehalt der reifen Muttermilch liegt bei etwa 68 kcal/100 ml. Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin. Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So teigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen. Die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinausEs steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt ebenfalls eine mindestens einjährige Stillzeit für alle Kinder und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen. Wenn es dir und deinem Kind beim Stillen gut geht, dann gibt es keinen Grund, dass Du jetzt abstillst. Du schadest damit weder dem Kind noch Dir, im Gegenteil es gibt eine ganze Reihe von gut dokumentierten Vorteilen sowohl für Dich als auch Dein Kind, die sich aus einer längeren Stillzeit ergeben. Lieben Gruß Biggi
Gerta
Liebe Biggi, danke für die rasche Antwort. Sie nimmt seitdem sie 5 Monate alt ist keinen Schnuller. Flasche bekommt sie nicht, außer jetzt vielleicht 2 mal, da sie ja gar nicht mehr an die Brust wollte bzw. immer gebissen hat. Um den Milchfluss aufrecht zu erhalten habe abgepumpt und ihr das dann abends gegeben. Ich kann einfach nicht nachvollziehen warum sie immer wieder anfängt zu beißen, auch wenn sie es mal einige Tage nicht mehr gemacht hat. Jetzt beißt sie wirklich nur noch, dass ich denke sie will gar nicht mehr an Brust. Zumal sie mir keine Zeichen gibt trinken oder auch nur nuckeln zu wollen. Viele Grüße
Liebe Gerta, ich kann Dir leider nicht sagen, warum Dein Baby so ablehnend reagiert, evtl. hat es wirklich Zahnungsschmerzen. Versuche mal die Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, da ist etwas dabei, was Dir weiterhilft! Liebe Grüße Biggi
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