Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beissen und Trinken

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beissen und Trinken

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HAllo Biggi, meine 8-monatige Tochter schläft durch das Stillen ein, dann rutscht sie allerdings meist irgendwann mal etwas ab, hat Angst, die Brustwarze zu verlieren und beißt mit voller Kraft zu, um sie zu halten. Wenn ich ihr schon vorher, sobald sie eingeschlafen ist, die Brust vorsichtig aus dem Mund nehmen will, schreit sie und beruhigt sich nicht mehr. Das ist also keine Option. Ich will sie so gerne weiter stillen, aber ich habe schon vor jeder Stillmahlzeit ANgst, das macht es uns beiden schwer. Was könnte ich denn nur noch tun? Ich versuche ohnehin oft krampfhaft, sie in der genau gleichen Position zu halten, aber es klappt halt nicht immer bzw. manchmal hat sie trotzdem das Gefühl, die Brust zu verlieren. Dadurch bedingt bekommt sie jetzt tagsüber meist feste Nahrung. Doch leider trinkt sie nichts. Sie kann das Schlucken von Flüssigkeit aus Becher oder auch Schnabelflasche offenbar noch nicht. Welche Alternativen habe ich noch (Babyflasche möchte ich eigentlich nicht probieren)? Sie bekommt täglich / nächtlich insgesamt 2 - 4 Stillmahlzeiten (je nur 1 Brustseite). Reicht ihr das denn an Flüssigkeit und deckt das auch ihren Bedarf an Milch? (Ich möchte nämlich auch gerne Folgemilchen oder auch Kuhmilch vermeiden) Wie ist das mit ihrem Saugbedürfnis, wenn sie nur noch so wenig gestillt wird, sie hat nämlich auch keinen Schnuller, nimmt aber auch kein Tuch, Finger o.ä. Heißt das, daß sie zufrieden ist mit dem wenigen Saugen? Herzlichen Dank und entschuldigung, daß ich so viele Fragen auf einmal gestellt habe und so lang wurde Cornelia


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Liebe Cornelia, Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können aufhören zu saugen und dann beißen. Und das macht deine Tochter. Wenn deine Tochter dich beim Stillen beißt, kannst Du ihr durchaus vermitteln, dass dir das weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit. Ein Baby muss lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muss. Oft lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauf folgt. Beißversuche des Kindes finden meist gegen Ende der Stillmahlzeit statt, denn Babys können nicht gleichzeitig saugen und beißen. Das bedeutet, man muss sein Kind gut beobachten, so kann man beim Beißen/Beißversuch sofort den Finger in den Mundwinkel des Kindes stecken und die Brustwarze herausziehen. Wenn das Kind zu beißen beginnt, den Kopf und den Körper des Babys vorsichtig noch etwas näher zu sich ran ziehen. Wichtig ist auch dem kleinen Baby zu sagen: "Nicht beißen, das tut mir weh!" Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Dein Kind wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und solltest Du den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und dein Baby dennoch nicht mehr trinken mag, dann mach aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut). Wie so ziemlich alles, ist auch das Saugbedürfnis etwas, was individuell unterschiedlich ausgeprägt ist. Wenn ein Kind keinen Schnuller nimmt und nach dem Abstillen aus einem Glas oder Becher trinkt, aber noch ein ausgeprägtes Saugbedürfnis hat, dann wird es sich irgend etwas suchen, um dieses Bedürfnis zu befriedigen (Finger, Lutschtuch, Kissenzipfel ...). Bei einigen Kindern ist das Saugbedürfnis jedoch nicht mehr so stark ausgeprägt und sie können nach oder während dem Abstillen problemlos ohne einen "Saugersatz" auskommen. LLLiebe Grüße, Biggi


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