Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beißen beim Stillen

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Frage: Beißen beim Stillen

Amal5

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Hallo liebes Beratungsteam, die Frage nach dem Beißen wurde zwar schon mal gestellt, jedoch mit anderem Hintergrund, darum frage ich ebenfalls nach einer Lösung. Meine Kleine, 6 Monate, hat seit einem Monat die ersten beiden Zähne, nun kommen bereits Nr. 3 und 4, so dass der Unterkiefer demnächst über 4 "Waffen" verfügt, mit denen sie mich gestern blutig biss. Mir ist bereits nach der Geburt immer wieder aufgefallen, dass die Kleine recht kräftige Kieferknochen hat und die, ohne jegliche Vorwarnung (z.B. weil ein Störgeräusch beim Stillen aufgetreten wäre) einsetzt. Zahnlos war es noch verschmerzbar, obwohl ich auch da immer mal wieder tief Luft holen musste. Doch nun, da sie Zähne hat, ist es nicht mehr lustig und einmal hätte ich sie im Affekt vor Schmerz und Schreck fast weggeschlagen! Es kam so unvermittelt, weil sie eben noch ganz ruhig und friedlich getrunken hatte, ich war total überrascht. Einmal musste ich ihr sogar den Finger zwischen Brust und Kieferknochen schieben, um den Biss zu lösen, weil sie partout nicht loslassen wollte. Meine Mutter hat deshalb schon scherzhaft vorgeschlagen, ihr lieber eine Hammelkeule zum Kauen zu geben... Ich möchte mein Kind aber auf jeden Fall so lange wie möglich stillen können (auch wenn wir ein- bis zweimal am Tag zusätzlich feste Kost essen, aber nicht täglich und abhängig von ihrer Tagesform). Schon allein deshalb, weil Muttermilch und der enge Kontakt nun einmal das Beste und auch das Einfachste ist. Doch nachdem sie mich blutig biss, wird mir die Sache etwas "ungeheuer". Die dritte Zahnecke ist durch, die 4. sieht man schon deutlich durchschimmern, welchen Schaden fügt sie mir dann erst mit vier dieser scharfen Zähnchen zu? Da sie stets sehr ruhig und entspannt beim Stillen ist, das Zubeißen völlig unvermittelt und ohne jegliche Ablenkung aus dem Hintergrund geschieht, frage ich also, was ich tun könnte, um das zu verhindern oder mich zu schützen. Abstillen kommt schon deshalb nicht in Frage, weil sie jegliche Flaschen verweigert. Milch würde sie bestenfalls in einem fitten Zustand aus einer gewöhnlichen Tasse oder einem Glas trinken. Auch Lern-Trinkaufsätze nimmt sie nicht. Ich vermute, sie hat eine Abneigung gegen Silikon und Latex. Herzlichst, Ihre Amal


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Amal, Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können aufhören zu saugen und dann beißen. Und das macht deine Tochter. Wenn deine Tochter dich beim Stillen beißt, kannst Du ihr durchaus vermitteln, dass dir das weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit. Ein Baby muss lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muss. Oft lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauf folgt. Daher kann ein plötzliches Aufschreien der Mutter dazu führen, dass das Baby entweder so erschrickt, dass es anschließend die Brust verweigert oder aber, dass es das Aufschreien sehr interessant findet und deshalb probiert, ob es diese Reaktion noch einmal hervorrufen kann. Die folgenden Strategien haben sich in dieser Situation als erfolgreich erwiesen: das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Versuche es doch einmal damit. LLLiebe Grüße Biggi


Amal5

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Liebe Biggi, herzlichen Dank für deine Tipps. Ich werde sie beim nächsten Stillen mit Kaueinlage gleich umsetzen. Das mit dem Erklären mache ich ohnehin (reflexartig). Das auf dem Boden ablegen erscheint mir für Imân die im Augenblick effektivste Methode. Wenn ich mir die Situation bildlich vorstelle, vermute ich, dass Imân mit dem Beißen und dem Ablegen als Konsequenz bald den Verlust der Brust (und dem Körperkontakt) in Zusammenhang bringen kann. Für einen Beißring interessiert sie sich nicht, weil sie Latex und Silikon und harte Kunststoffe rigoros ablehnt, aber sie liebt Apfel- und Karottenschnitze zum Nagen. Herzlichen Dank, deine Amal


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