Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

Frage: Beikost

BaBaWo

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Liebe Frau Welter, liebe Frau Wrede! Ich bin leider momentan mit all den Infos und Ratschlägen, die man rund ums Thema Beikost und Ernährung und Stillen hört, etwas überfordert! Ich selbst bin Vegetarierin und achte auf eine gute Eisen, Omega-Fettsäuren und VitB12-Versorgung (auch schon in der SS). Meinen Sohn (7 Monate) habe ich bis 5,5 Monate voll gestillt und seither bekommt er etwas Beikost. Angefangen mit einem einfachen Gemüsebrei, sind wir mittlerweile bei einer Mahlzeit mittags (Gemüse,Kartoffel,Getreide,manchmal auch Fleisch) und einem Muttermilch-Getreide-Obst-Brei abends. Zwischendurch auch mal etwas Obst. Ich halte mich eigentlich an keine strikten Mengenangaben, mal isst er mehr, mal weniger. Eine Mahlzeit ist so zwischen 100-200g, je nach Tagesverfassung. Danach oder dazwischen stille ich einfach nach Bedarf weiter und wir kommen auf ca. 5-6 Stillmahlzeiten in 24h. Reicht das aus, wenn das Kind dann von sich aus nicht mehr mag? Ich bin selbst überzeugte Vegetarierin, muss aber zugeben, dass ich mich nicht traue, meinen Sohn rein vegetarisch zu ernähren. Da habe ich schon viel zu viele Horrorgeschichten über Mangelzustände etc. gelesen. Was meinen Sie? Lässt sich der Eisenbedarf über eine strikte Ernährung (ausreichend eisenreiche Lebensmittel mit Vitamin C) auch bei einem Baby in der Entwicklung decken? Wenn nein, sind 2-3x Fleisch/Fisch pro Woche genug? Wir haben leider noch ein Problem, mein Kind verträgt (momentan) leider kein Kuhmilcheiweiß. Er bekommt Neurodermitisschübe, wenn ich viel Kuhmilch konsumiere. Daher mache ich auch den Abendbrei mit Muttermilch und passe momentan auch selbst auf! Mein Arzt meint, dass das mit dem Alter besser wird bzw, eine Frage der Menge ist. Ich möchte mein Kind nicht vegan ernähren. Ab wann darf man denn Eier geben? Oder würden Sie evtl. auch eine Vit.B12 Supplementierung in Betracht ziehen? Fragen über Fragen. Danke für Ihre Geduld und Antworten!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe BaBaWo, eine ausgewogene lakto ovo vegetarische Ernährung verursacht weder bei der stillenden Frau noch beim Baby Probleme oder gar Mangelerscheinungen. Fleisch ist nicht zwingend notwendig. Falls du dich also zwar ohne Fleisch und kaum Fisch aber mit Milch(produkten) und Eiern ernährst, musst Du dir wegen der Ernährung keine Sorgen machen. Es gibt sogar einen durchaus positiven Aspekt, die Milch von vegetarisch lebenden Müttern ist in der Regel weniger mit Schadstoffen belastet. Problematisch wäre es, wenn du jegliche Art von tierischem Eiweiß ablehnen würdest, wie es bei veganer oder makrobiotischer Ernährung der Fall ist. Vegetarische Ernährungsformen, die keinerlei tierische Produkte enthalten, können bei Mutter und Baby zu Vitamin B12 Mangel führen, da Vitamin B12 in erster Linie in tierischem Protein vorkommt. Untersuchungen haben auch ergeben, dass vegetarisch lebende Mütter weniger Kalzium und weniger Vitamin D als andere Mütter aufnehmen. Dadurch wurde aber der Kalziumgehalt ihrer Milch nicht beeinflusst (Dagnelie, 1992). Du kannst jedoch den Eisengehalt deiner Milch nicht beeinflussen. Ob ein Baby Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei (ab dem ersten Geburtstag) macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig. Es gibt ein paar recht gute Bücher über die vegetarische Ernährung von Babys, vielleicht magst Du da mal rein schmökern? Auch im Nachbarforum bei Birgit bekommst Du sicherlich gute Tipps. LLLiebe Grüße Biggi


BaBaWo

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Noch eine kurze Ergänzung! Habe mich verschrieben, mein Sohn ist mittlerweile schon 7.5 Monate alt! Die Zeit vergeht so schnell :-)! Wir haben mit der Beikost begonnen, weil er sich schon sehr fürs Essen interessiert hat! Er hat auch sofort super geschluckt und gern gegessen - daher schon der Beginn mit 5.5 Monaten! Möchte noch ergänzen, dass er aber auch durchs Stillen immer super zugenommen hat! Mich verunsichert einfach die Info, dass dem Kind möglichst "schnell" Eisen zugeführt werden sollte, da angeblich bald alle Reserven aufgebraucht sind. Was ist denn dann mit Kindern, die bis 7, 8 Monate die Beikost verweigern?


BaBaWo

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Liebe Biggi, Danke für die Antwort! Was sagst du dazu, dass ich momentan selbst keine Milchprodukte konsumiere und das Kind nur Muttermilch, aber keine Kuhmilch? Darf ich es dann trotzdem vegetarisch ernähren? Weil Eier sind ja dann erst ab dem 1. Lebensjahr eine Option... ist’s solang ich stille dann kein problem? Und dann langsam etwas Milchprodukte einführen und schauen, wie die Haut reagiert?


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe BaBaWo, das solltest Du mit dem Kinderarzt oder einer Ernährungsexpertin besprechen. Schau doch mal ins Nebenforum zu Birgit, die ist wirklich klasse! LLLiebe Grüße Biggi


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