Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

Frage: Beikost

annaarthur

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Liebe Biggi, unser Sohn (4 Mo, 1 Wo, nur abgepumpte Muttermilch) sei laut Kinderarzt prächtig am zunehmen und meinte gar, es hätte gereicht, wenn er das Gewicht erst mit 6 Monaten gehabt hätte. Er riet meinem Freund (ich war nicht dabei), wir könnten nun mit Beikost anfangen. Ich finde das viel zu früh. Der Arzt argumentierte, die Muttermilch könnte ihm nun nicht mehr ausreichen.. Ich dachte, dass sei Quatsch.. ?! Mh..was meinst du? Ich hatte eigentlich gedacht, im 7 Monat langsam eine Breimahlzeit einzuführen.. Dann habe ich noch eine Frage. Mich interessiert ganz allgemein (und nein, ich habe es noch lange nicht vor), wie ich vorgehe, wenn ich eines Tages nicht mehr abpumpen möchte - also aufhöre zu "pump-stillen". Pumpe ich einfach immer weniger/kürzer? Brauche ich spezielle Tees, Medikamente etc? Wie lange dauert das im Schnitt? Vielen Dank für Deine immer so lieben Antworten. LG Anna


Biggi Welter

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Liebe Anna, wir folgen den Empfehlungen der WHO, die noch immer für bis zu 6 Monate volles, also ausschließliches Stillen spricht. Ich vermute, dass dein Sohnemann gerade einen Wachstumsschub macht und durch das häufige Stillen deine Milchproduktion steigert. Mit 18 Wochen scheint er mir noch zu jung für Beikost zu sein... Der "Idealzustand" ist, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Die Einführung der Beikost ist dann übrigens keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen! Tipps zur Einführung von Beikost findest du z.B. hier: http://www.stillen.org/docs/ls-3_2010-verunsicherung-der-eltern-panikmache-oder-berechtigte-sorge.pdf Beim Abstillen solltest Du langsam und allmählich vorgehen und auch nicht gleich komplette Pumpzeiten ausfallen lassen, sondern eine Mahlzeit nach der anderen langsam immer weiter verkürzen und verringern. Pumpe anfangs zu den gewöhnlichen Pumpzeiten ab, aber immer etwas kürzer. Irgendwann kannst Du dann eine Pumpsitzung ganz auslassen. Sollte die Brust auch bei dieser langsamen Vorgehensweise zu voll werden und zu spannen beginnen, kannst Du zwischendurch gerade soviel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken solltest Du deine Trinkmenge. Du solltest dich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämst Du massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. LLLiebe Grüße Biggi


annaarthur

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DAAANKE LIEBE BIGGI UND EIN SONNIGES WOCHENENDE!! In welcher Stadt lebst du eigentlich und arbeitest du dort auch als Hebamme? achja und noch etwas interessiert mich.. sollte ich doch noch einmal den wunsch verspüren, einen neuanfang mit dem stillen zu versuchen.. hat man da nach so vielen monaten "pumpen" noch eine chance? oder irritiere und überforder ich den kleinen dadurch nur nachhaltig? ich hatte aufgrund seiner zeit auf der intensiv nur 4 wochen teils gepumpt, teils krampfhafte versuche an der brust gehabt.. lg anna


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Anna, ich wohne in der Nähe von Augsburg und ich bin keine Hebamme, sondern Stillberaterin ;-). Im Prinzip könntest Du es versuchen, dein Kind wieder an der Brust zu stillen, allerdings ist es für ein Baby nicht einfach, weil dein Kind eine ganz andere Trinktechnik an der Brust braucht. Evtl. wäre das Brusternährungsset sinnvoll, wenn Du magst, können wir mal telefonieren und ich erkläre dir das in Ruhe. LLLiebe Grüße, Biggi


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