Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, eigentlich müsste ich gelassener sein, weil unser Sohn genauso war - trotzdem: Unsere Tochter ist jetzt neuneinhalb Monate alt und nimmt kaum Kost außer Muttermilch. Sie lutscht mal an einer Banane und knabbert mal an einem Brötchen - es kann auch mal sein, dass sie begeistert drei Löffel Getreidebrei nimmt (was etwa einmal pro Woche vorkommt). Aber bei Hunger zählt nur die Brust. Sie dreht mir oft den Rücken zu, wenn ich mit einem Löffel komme, und dann will ich sie nicht weiter bedrängen..... Nun werfe ich mir mittlerweile vor, dass ich bei meinen Kindern grundsätzlich was falsch mache mit dem zufüttern (wie gesagt mein mittlerweile Vierjähriger war genauso und war über ein Jahr bis er mal was anderes als Mumi in vernünftigen Mengen zu sich nahm). Was soll ich tun (Das Buch was sie empfehlen kenne und habe ich (es ist sogar ein Foto unseres Sohnes drin, weil wir Bekannte in dem Verlag haben). Dafür liebt sie es Wasser aus dem Becher zu trinken! Kann das in diesem Alter noch dazu führen, dass sie nicht genügend anderes zu sich nimmt? Ach und dann schläft auch sie (so wie mein Sohn damals) nur an der Brust ein und obwohl ich weiß, dass das vorbeigeht, mache ich mir doch Vorwürfe, weil sie mich doch so so sehr braucht! Vielen Danke B
Liebe Bea, selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, um so schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Bitte also zum einen Geduld bewahren, dem Kind fingergerechte Nahrung und gemeinsames Essen am Familientisch und mit anderen Kindern (Nachahmungseffekt) anbieten und einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lassen. Es ist doch nicht schlimm, dass dein Baby dich braucht, es ist doch erst neun Monate alt! Ich habe gestern schon einmal aus dem GEO zitiert. Titelthema ist diesmal "Berührung Tasten, Erfahren, Begreifen: Wie Körperkontakt den Menschen prägt". Dieser Artikel ist sehr interessant mit seinen Aussagen wie "Erste Berührungen sind das ABC künftiger Gefühle". "Von Geburt an haben menschliche Primaten einen Greifreflex nicht anders als die Vettern, deren Mütter ein Fell tragen. Er ist stark genug, das Körpergewicht eines Säuglings zu tragen, als hinge sein Leben davon ab. Trotzdem liegt er im Kinderwagen, auf doppelte Armeslänge von der Mutter entfernt, schläft im eigenen Bett oder sogar im eigenen Zimmer, bestenfalls getröstet von Kuscheltierzoo und Schmusedecke, statt sich an einen warmen, atmenden Körper zu schmiegen und weiche Haut ertasten zu dürfen. In der Meinung, es richtig zu machen, praktizieren moderne junge Eltern, was sie bei anderen Paaren abschauen. Sofort da zu sein, wenn ein Säugling schreibt, ihn zu halten, umherzutragen, ihm, wann immer er danach verlangt, durch Nähe zu versichern, dass er nicht verlassen ist, widerspricht dem, was viele Eltern möglich selber als Kinder lernen mussten: Rücksicht nehmen auf die Interessen anderer, allein zurechtkommen. Solche Ansprüche, besonders des westlichen Lebensstils, kontrastieren mit dem Bild, das Anthropologen wie Meredith Small vom Menschen entwerfen. "Abhängig" sagt sie, sei er von Natur aus. Ausgerichtet auf engen Bindungen, auf das Gefühl der Zugehörigkeit. Und für Säuglinge gelte dies erst recht." Es passt nicht immer in unseren Lebensentwurf und manchmal lässt es sich auch nicht anders machen, aber: Babys sind zunächst einmal so konzipiert, dass sie nicht eine Vielzahl von Betreuungspersonen haben wollen, sondern zuerst eine (extrem) enge Bindung mit einer Person eingehen. Aus dieser sicheren Bindung heraus sind sie dann später wann das ist lässt sich nicht vorhersagen, denn da hat jedes Kind seinen individuellen Zeitplan, wie für andere Entwicklungsschritte auch in der Lage, Beziehungen zu anderen einzugehen. Dein Kind bekommt bzw. hat keine "zu starke" Bindung an dich, sondern es hat die für eine gute Entwicklung wünschenswerte Bindung an dich. Vielleicht schaust Du mal in das Entwicklungsforum von Dr. Post und liest die Texte zum Thema "Emotionales Bewusstsein". Dann verstehst Du vielleicht, dass es gar nicht sinnvoll ist, diese "Fixierung" vorzeitig zu lösen. Ein Kind, das sicher gebunden ist, wird irgendwann von selbst erwartungsvoll und neugierig auf andere zugehen. Du musst dir keine Sorgen machen, dass Du, wenn Du sein Bedürfnis nach deiner Nähe und der Geborgenheit bei dir nun stillst, damit eine jahrelange Abhängigkeit schaffst. Dein Kind ist ohnehin von dir abhängig und dies ganz unabhängig davon, ob es gestillt wird oder nicht. Der Unterschied ist lediglich der, dass es theoretisch leichter ist, ein nicht gestilltes Kind abzugeben, als ein gestilltes Kind, aber von den Grundbedürfnissen und dem ursprünglichen Verhalten ist bei den Kindern kein Unterschied zu erwarten. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Leider wird in unserer Gesellschaft immer wieder propagiert wird, dass es ja alles "ganz easy" ist und selbstverständlich lassen sich Kinder und Beruf und Haushalt und noch zusätzlich ein Ehrenamt und ich weiß nicht was sonst noch kombinieren. Dass diese Belastungen zu Lasten des Kindes und der Frau gehen, das wird meist diskret verschwiegen. Und wenn dann ein Baby eben nicht so mitmacht, wie es in vielen Hochglanzbroschüren beschrieben und von vielen Menschen behauptet wird, dann kommt "Aber das Baby MUSS doch". Das Kind ist das schwächste Glied in der Kette und es gibt leider viel zu wenig Menschen, die daran denken, dass Babys Babys sind und die Bedürfnisse von Müttern und Babys werden nicht anerkannt. LLLiebe Grüße Biggi
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