Mitglied inaktiv
hallo, bestimmt wurde diese Frage schon 100 mal gestellt. Also ich glaube meinem Sohn 4 1/2 Monate reicht die Brust nicht mehr. Deshalb habe ich mit Karottenmus mittags als Beikost angefangen. Davon ißt er höchstens 6 Löffelchen, danach fängt er an zu weinen und trinkt sich dann an der Brust satt. Meine Milch scheint immer noch nicht zu reichen, kann ich zusätzlich Folgemilch geben? Oder soll ich morgens schon mal Obstbrei geben?
? Liebe Marion, warum glauben Sie, dass Ihrem Kind Ihre Milch nicht mehr reicht? Um das Alter von vier Monaten herum denken viele Mütter, dass ihre Milch nicht mehr ausreicht, obwohl das keineswegs tatsächlich der Fall ist. So wird zum Beispiel häufig, das in diesem Alter typischerweise wieder vermehrte nächtliche Aufwachen als Milchmangel verstanden, obwohl es entwicklungsbedingt ist. Schildern Sie mir doch einmal, warum Sie denken, dass Ihr Kind an der Brust nicht satt wird, so dass wir nach Lösungswegen suchen können, denn für Beikost ist es in diesem Alter meist noch zu früh und es wäre doch schön, wenn Sie sich den Aufwand mit künstlicher Säuglingsnahrung sparen könnten. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo - vielen Dank. Ich glaube, dass meine Milch nicht mehr ausreicht, da mein Sohn anstatt alle 3 Stunden jetzt alle 1,5 Stunden Hunger hat. Natürlich kann das auch am Wachstum liegen,aber ich habe mal abgepumpt um zu schauen wieviel Milch ich habe (ca 120 ml beide Seiten). Deshalb habe ich schon mit Beikost angefangen. Zu trinken nimmt er sonst gar nichts zu sich (Mag keine Flasche, Löffel, Tasse etc).
? Liebe Marion, Phasen mit deutlich gehäuftem Stillverlangen treten immer wieder auf und sind nur in extrem seltenen Fällen darauf zurückzuführen, dass die Milchmenge nicht ausreicht, wie das leider viele Menschen dann immer wieder interpretieren. Auch lässt die Menge der Milch, die eine Frau abpumpen kann keine Rückschlüsse darüber zu, wieviel Milch tatsächlich gebildet wird. Abpumpen ist etwas, was gelernt und geübt werden muss und außerdem braucht die Frau eine Pumpe, die zu ihr passt. Doch selbst mit einer effektiven Pumpe und entsprechender Anleitung, gibt es Frauen, die nur wenig oder sogar gar keine Milch aus der Brust entleeren können, ihr Kind aber problemlos voll stillen. Deshalb ist der Abpumptest keine verlässliche Sache, wenn es darum geht festzustellen, wie viel Milch eine Frau hat. Bevor eine Frau beginnt zuzufüttern, weil das Baby mit etwa vier Monaten sein Stillverhalten verändert, sollte wirklich einmal das Baby genau angeschaut werden, ob es sich nicht einfach um eine entwicklungsbedingte Phase handelt, die dazu führt, dass das Kind häufiger stillen will und auch nachts (wieder) vermehrt aufwacht. Dazu ist es sinnvoll, dass Sie die folgenden Punkte anschauen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Dies sind die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby und solange diese Kriterien erfüllt sind, ist davon auszugehen, dass das Kind die Milch, die es braucht auch bekommt. Sollten wider Erwarten diese Punkte nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich am besten an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und besprechen mit ihr, was Sie tun können, um Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihres Kindes anzupassen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Beikost sollte erst dann eingeführt werden, wenn das Kind die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Wenn der Zeitpunkt für die Beikost gekommen ist, sollte das Wort „BEI-Kost" dann auch als das verstanden werden, was es ausdrückt: Ergänzende Kost, die das Baby zusätzlich zur Muttermilch bekommt und die die Muttermilch NICHT ersetzt. Sollte die Muttermilch durch Beikost ersetzt werden - wie das leider immer noch in vielen Büchern und Broschüren steht - würde sie ANSTATT-Kost heißen. Vielleicht schauen Sie einmal, ob Ihr Kind alle Punkte für ein gut gedeihendes Baby erfüllt und wie es aussieht, mit seiner Bereitschaft für die feste Nahrung. Sollten Sie aufgrund der oben genannten Kriterien den Eindruck haben, dass Ihr Baby alleine mit Ihrer Milch nicht mehr satt wird, dann kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung zu setzen und mit ihr im direkten Gespräch, die für Sie und Ihr Baby passende Lösung zu finden. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich weiß daß es bestimmt nervig ist wenn diese Fragen immer wieder gestellt werden. Meine Postleitzahl ist 69242 Mühlhausen-Kraichgau.
Liebe Marion, nein, keine Sorge, es ist nicht nervig, ich freue mich sehr, wenn ich helfen kann. In Mühlhausen direkt gibt es eine Kollegin, wenden Sie sich bitte an Frau FUSS Angelika, Tel.: 07253 26900, sie kann ihnen sicherlich auch helfen. LLLiebe Grüße Biggi
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