Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

beikost

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Frage: beikost

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hallo biggi! schon wieder brauche ich deinen rat, der mir bisher immer gut geholfen hat: mein marvin ist mittlerweile 14 wochen alt und wiegt bei einer größe von 63 cm 7.500 g. ich stille ihn immer noch voll. bis jetzt habe ich den eindruck, dass er noch satt wird. ich stille zwar immer noch im 3h-rhythmus, aber daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt u. das ist für mich kein grund an zufüttern zu denken. da ich viel lese, bin ich öfter mal verunsichert. meine 1. frage: sollten sich nach 3 monaten wirklich einigermaßen feste stillzeiten eingependelt haben, und das etwa im 4h-rhythmus? wie gesagt, ich stille aller 2 bis 3 stunden und feste zeiten gibt´s da nicht. meine 2. frage: bis vor kurzem war ich ganz stolz, dass marvin von abends 21 uhr (feste schlafzeit) bis mindestens 4 uhr morgends durchgeschlafen hat. manchmal waren es auch 9 stunden am stück. seit 1 woche kommt er nachts wieder öfters. das erste mal schon 1 oder 2 uhr und dann bis morgens aller 2 stunden. er lässt sich da aber auch nicht anders beruhigen als durch stillen. und das läuft meist so ab, dass er eine seite in kräftigen zügen (wie ein verhungerter) trinkt und dann einschläft. ich habe gelesen, dass dies (wenn die kinder nachts wieder öfter hungrig sind, ein zeichen dafür ist, dass es zeit ist, beikost zu füttern. andererseits wollte ich dies nicht vor der 17. woche tun. ich weiß aber auch, dass man nicht unbedingt nach dem 4. monat anfangen muss, aber ich habe das gefühl, dass ich gar nicht mehr so lange warten kann. was rätst du mir? und kannst du noch ein paar tips zur einführung der beikost und nahrungsumstellung geben? danke! so, das wär´s für´s erste! ps: ich lese viel in deinem forum (wenn ich zeit habe) und finde deine ratschläge und antworten immer große klasse! dabei muss ich aber auch feststellen, was ich für ein "musterkind" habe im vergleich zu den problemen der anderen. danke im voraus für die antwort! bis bald! jeane


Biggi Welter

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? Liebe Jeane, dein Kind ist auch weiterhin ein „Musterkind". Es verhält sich genau so, wie es von einem Baby in diesem Alter zu erwarten ist, das macht es doch zu einem „Musterkind". Einigermaßen feste Stillzeiten sind zwar vielleicht der Traum der Eltern, aber - gleich wie alt das Kind ist - ziemlich unrealistisch und erst recht ein Vier-Stunden-Rhythmus. Das einzig konstante am „Rhythmus" eines Babys ist, dass es keinen Rhythmus hat. Der vielbeschworene Vier-Stunden-Rhythmus ist keineswegs natürlich oder dem Bedarf eines Babys angepasst. Er stammt übrigens aus einer Zeit, in der es noch keine adaptierte Säuglingsnahrung gab. Die in dieser Zeit übliche Flaschennahrung konnte zu einer Überfütterung führen und durfte deshalb nicht wie bei der Brusternährung üblich und notwendig nach Bedarf gegeben werden. Nachdem die Flasche ihren Siegeszug angetreten hatte, wurde dieser Rhythmus dann auch auf das Stillen übertragen und so hält sich heute hartnäckig immer noch der Mythos des Vier-Stunden-Rhythmus. Vor allem, wenn ein Baby bereits längere Schlafphasen hatte, ist der „Rückschritt" nur schwer zu verkraften, doch die Entwicklung eines Babys verläuft nun einmal nicht linear, es gibt immer wieder Aufs und Abs. Entwicklungsbedingt wachen Kinder ab etwa vier bis sechs Monaten (wieder) vermehrt auf. Gründe für dieses nächtliche Aufwachen gibt es vermutlich so viele wie es Kinder gibt: Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Selbst wenn Du jetzt am Abend eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung oder Beikost gibst, dann ist das keine Garantie für ruhigere Nächte. So anstrengend es auch sein kann: es ist nicht unnormal, dass ein so kleines Baby nachts mehrfach - auch im Zweistundenrhythmus - aufwacht und Studien belegen, dass bei einem vier Monate alten Kind eine Nahrungsumstellung keine positiven Einfluss auf das Schlafverhalten hat. Du brauchst dir auch keine Sorgen zu machen, dass Du dein Kind aufgrund des Gewichtes nicht mehr satt bekommen würdest. Der Körper der Frau ist in der Lage sogar Zwillinge voll zu ernähren, da reicht es sicher auch für dein Kind, selbst wenn es etwas kräftiger ist als der Durchschnitt. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. Die neuesten Empfehlungen für die Einführung der Beikost lauten eindeutig, dass keine Beikost vor dem vollendeten sechsten Lebensmonat eingeführt werden soll. Dies gilt übrigens auch für nicht gestillte Kinder. Am besten schaust Du dir ein Kind an und nicht den Kalender. Zeit für Beikost ist es, wenn dein Kind die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Das ist meist mit etwa einem halben Jahr der Fall. In wenigen Fällen früher, in gar nicht so wenigen Fällen später. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko und wie gesagt gibt es keine Garantie, dass dein Kind durch die Beikost länger schlafen wird. Lass dir und deinem Kind wirklich noch Zeit LLLiebe Grüße Biggi


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