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Hallo Biggi, meine Tochter wird am 21.12. 6 Monate alt. Bisher habe ich sie voll gestillt. Da ich ab 1.2.02 wieder mit Arbeiten beginne (tgl. 5 Std.), muss ich sie ja nun "leider" langsam an Brei und die Flasche gewöhnen, möchte das Stillen aber nicht ganz aufgeben. Kannst du mir vielleicht eine Empfehlung für einen ungefähren "Ernährungsplan" geben? Wie, wann und auf was stelle ich die Kleine um? Was kann sie während meiner Abwesenheit bekommen? Mit welchem Brei beginne ich, wie viel zu Beginn und wie steigern? Ich weiß, viele Fragen, aber sie ist mein erstes Kind und ich bin doch etwas unsicher. Ach ja, da ich eine Stauballergie habe, ist sie auch etwas allergiegefährdet. Für deine Hilfe bedanke ich mich schon jetzt und wünsche dir frohe Weihnachtstage. Doreen und die kleine Vanessa
? Liebe Doreen, Die Wiederaufnahme einer Berufstätigkeit schließt ein Weiterstillen keinesfalls aus und eine Teilzeitarbeit macht es in der Regel sehr viel leichter, Stillen und Arbeiten zu verbinden als eine Vollzeitbeschäftigung, aber selbst mit einer Vollzeitbeschäftigung ist es möglich weiter zu stillen. Wenn Du mit deinem Kind zusammen bist, kannst Du so weiter stillen, wie ihr beide es gerne möchtet. Es kann sogar sein, dass sich das Stillen so einspielen wird, dass Du zum Beispiel nur noch am Morgen und Abend und eventuell in der Nacht stillst, dann hast Du auch kein Problem mit deiner Brust, wenn Du an deiner Arbeitstelle bist. Falls Du tagsüber am Wochenende oder an freien Tagen weiterhin nach Bedarf stillst, kann es sein, dass Du am Arbeitsplatz gelegentlich etwas Milch ausstreichen oder abpumpen musst, um Stauungen zu verhindern. Insgesamt ist es sehr viel weniger schwierig stillen und Berufstätigkeit miteinander zu verbinden, als Du es vielleicht glaubst. Die Ausgabe 2/2000 (März) des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) findest Du in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Still-shop auf dieser Seite) bezogen werden. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Wie rasch Du die Menge steigerst, solltest Du von deinem Kind abhängig machen. Ein Flasche musst Du keineswegs zwingend einführen und auch künstliche Säuglingsnahrung ist kein muss. Ein halbjähriges Kind kann aus dem Becher trinken und der Milchbedarf kann weiter über die Muttermilch gedeckt werden. Es gibt auch nicht „DIE" Reihenfolge, in der zwingend die Stillzeiten ersetzt werden sollen oder gar müssen. Letztlich muss jede Familie selbst herausfinden, was in ihren Alltag am besten passt und auch das Baby sollte beobachtet werden, denn nicht jedes Baby hat die gleichen Vorlieben und Bedürfnisse. Es sollten lediglich nicht gerade zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten ersetzt werden. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr. Es ist günstiger die Einführung eines neuen Nahrungsmittels nicht auf die Abendmahlzeit zu legen, da dann Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und das ist einigermaßen ungünstig. Außerdem bietet ein Brei am Abend KEINE Garantie für ruhigere Nächte, wie es oft behauptet wird. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt „Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort findest Du sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind. Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi
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