Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost/Tagesmutter

Frage: Beikost/Tagesmutter

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi! Mein Sohn ist jetzt knapp 8 Monate alt und isst Mittags ein Gläschen Gemüse/Fleisch und abends einen Obst-Getreidebrei (Milchbrei mochte er nicht so sehr). Ansonsten möchte er alle 1-2 Stunden gestillt werden, nachts kommt er ca. 5 mal. In 4 Wochen muss ich wieder arbeiten, vermutlich vormittags. In dieser Zeit kommt er zur Tagesmutter. Ich hatte Dich deswegen schon mal gefragt, weil ich mir unsicher war, ob mein Sohn bei der Tagesmutter wohl ordentlich isst/auf die Brust verzichten kann. Du hast mich daraufhin relativ beruhigt und gemeint, er würde es schon kapieren, dass die Tagesmutter nicht ich sei und er deshalb nicht gestillt werden kann. Da war ich erst mal beruhigt. Jetzt kommt der Termin aber immer näher und ich mache mir doch wieder Sorgen. Über folgende Dinge grüble ich nach: Mein Sohn macht anscheinend doch keinen ( sooo großen) Unterschied zwischen mir und anderen Personen. Bei meiner Schwester, Mutter sogar mal bei meinem Mann dreht er sich auf dem Schoß um und will saugen. Ich dachte er kapiert das? Ich bekomme einfach keine ganze Mahlzeit ersetzt. Mein Sohn möchte immer gestillt werden, am besten noch vor- UND nach dem Gläschen/Brei. Zumindest den Abendbrei isst er dann trotzdem auf. Ich dachte gestillte Kinder wissen, wann sie satt sind? Aber er anscheinend nicht. Vorgestern war sein Bauch dann soo voll, dass er alles wieder rausgebrochen hat. Und auch sonst spuckt er oft, wenn ich ihn weiter stille. Ich habe das Gefühl er ist satt, möchte aber weiter nuckeln. anstatt zu nuckeln trinkt er und dann ist's zu viel. Kann das sein? Sollte ich ihm die Brust etwas seltener geben/ihn ablenken, damit er nicht mehr so oft gestillt werden möchte? Verstehe mich nicht falsch, ich möchte gar nicht abstillen, nur bezüglich der Tagesmutter sollte ich ihn ja zumindest vormittags von mir unabhängig machen. Er ist übrigens wirklich SEHR gut beinander, aber die Kinderärztin war zufrieden. Ich weiß ja, dass es Beikost und nicht Anstatt-Kost heißt, aber sollte er nicht, wenn er vom Obst-Getreidebrei, (den er wirklich sehr gerne isst) satt ist, nicht auf sein Sättigungsgefühl hören? Warum trinkt er dann weiter, bis es ihm wieder oben rauskommt? Und was kann ich machen, damit es die Tagesmutter und mein Sohn nicht so schwer miteinander haben? Mein Sohn ist ohnehin sehr aktiv/lebhaft, mit ihm wird sie genug zu tun haben. Ich möchte so gerne datauf vertrauen, dass alles bis dahin klappt bzw. es von selber klappt, aber wenn mein Sohn im Moment vormittags gestillt werden möchte, und dann der kritische Blick/Kommentare von meiner Mutter und Schwester kommen, mit denen ich fast jeden Tag verbringe - von wegen wie soll das nur bei der Tagesmutter werden, Du musst doch abstillen... dann werde ich doch wieder unsicher. :-( Ich hoffe, dass alles gut geht und Du mir noch etws positives dazu sagen kannst. Vielen Dank und Liebe Grüße, Betti


Biggi Welter

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? Liebe Betti, ich kann verstehen, dass Du dir viele Gedanken machst, vor allem weil deine Umgebung nicht gerade sehr stillfreundlich zu sein scheint. Aber aus der Erfahrung der letzten Jahre mit vielen Beratungssituationen wie deiner bin ich überzeugt: Dein Kind wird es problemlos schaffen, bei der Tagesmutter ohne Brust auszukommen. Lass dich nicht unterkriegen und vor allem rede dir nicht selbst ein Problem ein, das nicht besteht. Auch wenn dein Kind mal bei einer anderen Person sucht, so heißt das noch lange nicht, dass er dann auch tatsächlich dort an der Brust trinken würde. Mal ganz abgesehen davon, dass die Tagesmutter (oder auch eine andere Person) dies in aller Regel ja gar nicht zulassen würden. Selbst wenn Du abstillen würdest, wäre es ja immer noch so, dass dein Kind dann auf dich verzichten muss, während es bei der Tagesmutter ist. Die Trennung reduziert sich doch nicht auf das Stillen oder Nicht-stillen. Das vergessen viele Menschen, die dann mit so „tollen" Kommentaren reagieren wie „Wie soll denn das bei der Tagesmutter gehen, wenn Du noch stillst". Genieße die Zeit, die Du mit deinem Kind zusammen verbringst und lass es, wenn ihr zusammen seid, nach Bedarf an die Brust. Wenn ihr dann nicht zusammen seid, dann ist ohnehin vieles anders und mit einer liebevollen Tagesmutter, die dein Kind allmählich kennen lernt, wird es zurecht kommen. Es gibt Kinder, die tatsächlich manchmal mehr trinken, als der Magen verträgt. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, das Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Doch auch dann gibt es keinen Grund dem Kind die Brust zu verweigern. Ich denke, es würde dir gut tun, wenn Du einmal mit einer Stillberaterin in einem persönlichen Gespräch alle deine Ängste und Sorgen aussprichst und dir so darüber klar wirst, wovor Du wirklich Angst hast. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich deine Sorgen auflösen, wenn Du einmal mit jemandem, die dich nicht wegen des Stillen kritisiert, darüber sprichst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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