Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost-so richtig ?

Biggi Welter

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Frage: Beikost-so richtig ?

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hallo, meine Tochter wird in drei Tagen 7 Monate. Ich stille sie morgens, dann vormittags. Mittags gibts ein grosses Gläschen Karotten / Kartoffel, manchmal sogar mehr mit etwas Meiskeimöl. Dann stille ich sie aber wieder eine Stunde später, weil sie dann erst zufrieden ist. Abends versuche ich es jetzt mit Reis-Griessbrei, aber davon ist sie nur ein paar Löffel. also stille ich sie zum schlafen nochmal. Insgesamt also viernmal stillen, manchmal ein fünftes in der Nacht. Nun meine Frage, ist dass nicht zuviel Eiweiss ? ich will am Freitag mit Fleischzugabe anfangen, und wollte dann mittags nicht mehr stillen. Abends kann ich ja erst ersetzen, wenn sie eine Portion Brei ist, oder ? Sie hat eine supergute Verdauung, nachdem sie einen Gewichtsstillstand hatte (seit November 6000 gr, und nur 100 gr dazu) nimmt sie jetzt kontinuierlich zu. In einer woche 200 gr.Ich will sie aber auch nicht mästen, deswegen meine Frage, ob das alles so richtig ist, wie ich das mache !!!! Warum geben manche Mütter nach dem Brei noch ein Fläschchen Milch und wieviel dann ? Danke für antworten !!!!! Frida


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? Liebe Frida, Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird entsprechend häufig gestillt, ist andere Milch nicht notwendig. Wird seltener gestillt, braucht das Kind einen Ersatz für die Muttermilch, entweder Milchbrei oder künstliche Säuglingsnahrung. Lassen Sie sich von Ihrem Kind leiten, es weiß schon, was es braucht und wieviel es essen mag. Genau so wird es Ihnen auch zeigen, wann es keine Brust mehr mag. Es geht ja zunächst auch nicht um das Ersetzen einer Stillmahlzeit, wie es leider immer noch in vielen Büchern und Broschüren steht, sondern um die ergänzende Fütterung. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Unter den Getreiden ist Hirse eine sehr gute Eisenquelle. Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei- bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig. Viele Tipps zum Thema Beikost und einige Rezepte zum Selberkochen finden Sie in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung", das Sie bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bestellen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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