Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost am Morgen, gern auch an alle!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost am Morgen, gern auch an alle!

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Liebe Biggi, ich bin Mutter von einem 4- jährigen Jungen und einem 6 1/2 Monate alten Mädchen. Meinen Sohn habe ich 15 Monate gestillt, natürlich ab 7. Monat mit Beikost. Das hat bei ihm prima funktioniert. Meine Tochter macht mir da etwas Sorgen. Bis zur Mitte des 6. Monat habe ich sie voll gestillt und dann langsam gegen 11.30 Uhr Gemüsebrei und vor einer Woche einen Hirse - Obst Brei gegen 17.30 Uhr eingeführt. Das klappt auch gut. Aber: Sie trinkt an der Brust (wie sie möchte)nur noch in der Nacht. Am Tag weint sie, wenn ich denke daß sie Hunger hat und die Brust bräuchte. Sie dreht sich weg. Meine Fragen: Wieviel "Brustmahlzeiten" braucht sie noch? Wieviel zusätzliche Flüssigkeit braucht sie zusätzlich, wenn sie nur noch nachts trinkt? Was könnte ich ihr zwischen 7.00 Uhr bis zum Gemüsebrei geben? (Nach dem Aufwachen trinkt sie nochmal eine Brust.) Ich bin ziemlich traurig, daß sie am Tag,also wenn sie munter ist, so ablehnend ist, da sie auch allergiegefährdet ist. Wollte eigentlich nicht mit einer Flasche anfangen. Vielen Dank im voraus Alinas Mama


Biggi Welter

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Liebe Alinas Mama, deine Tochter bekommt für ihr Alter schon sehr viel Beikost und diese führt dazu, dass sie abgestillt wird. Wenn Du sie wieder an die Brust bekommen willst, dann müsstest Du zuerst konsequent alle künstlichen Sauger (Flasche und Schnuller) weglassen und sehr viel Zeit in Ruhe damit verbringen, deine Kleine anzulegen. Deine Kleine ist noch viel zu jung für alleinige Beikost, im Moment sollte es nur BEI-kost sein und noch lange nicht eine Mahlzeit ersetzen. Beikost ist Nahrung, die ergänzend zur Muttermilch gegeben wird und nicht als Ersatz, denn sonst würde es ANSTATT Kost heißen. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Außerdem ist es sicher empfehlenswert, dass Du dir die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort suchst. Sie kann im direkten Gespräch mit dir viele Fragen sofort klären und kann sich auch anschauen, wie Du anlegst und wie dein Baby saugt. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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