Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bei Medikamenteneinnahme Abstillen oder Stillpause

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bei Medikamenteneinnahme Abstillen oder Stillpause

MaKoe

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Unsere Tochter ist knapp 11 Monate. Freitag bekam ich ein Medikament verordnet mit der Empfehlung abzustillen. Habe dann erst einmal mit allen Maßnahmen begonnen, Kind bis Samstagmorgen nur ganz selten angelegt, wenig getrunken, Salbei- und Minztee schluckweise über den Tag verteilt. Muss 1x täglich die Brust aus streichen damit es angenehm bleibt. Samstag habe ich mit der Einnahme des Medikamentes begonnen. Unsere Kleine macht das recht gut mit, ist natürlich sehr nähebedürftig und wird mehr getragen. Jetzt frage ich mich ob das Abstillen nötig sein musste oder es auch möglich ist 10 Tage lang durch Abpumpen die Milchproduktion aufrechtzuerhalten? Ungünstig ist natürlich, dass ich schon seit Freitag in die andere Richtung arbeite. Hätte einfach gerne noch weiter gestillt und habe nach dem Arztbesuch am Freitag leider keinen Rat bei Gynäkologin bzw. Hebamme einholen können. Die Frage ist natürlich auch ob Kinder in diesem Alter nach so einer Zeit nochmal an die Brust zurück wollen? Haben sie da Erfahrungen? Wir freuen uns auf eine Rückmeldung!


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Liebe MaKoe, ich würde mir unbedingt eine zweite Arztmeinung einholen und schauen, ob es eine stillverträgliche Alternative gibt. Es kann sonst leider wirklich passieren, dass ein Baby nach zehn Tagen komplett abgestillt ist. Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Nicht jedem Arzt ist bewusst, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf, obwohl es doch möglich ist. Darum kann und sollte sich dein behandelnder Arzt bei der Embryotox in Berlin gezielt beraten lassen!! Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. LLLiebe Grüße Biggi


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