Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby sehr unruhig an der Brust

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby sehr unruhig an der Brust

Bebi90

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Hallo, mein Sohn ist jetzt 6 Wochen alt und wirs voll gestillt. Seit ein paar Tagen haben wir folgendes Problem: er trinkt sehr hastig und verschluckt sich dabei oft. Ich docke ihn dann von der Brust ab, damit er ein Bäuerchen machen kann und wenn die Milch extrem schnell fließt streiche ich auch erst die Brust etwas aus, bevor ich ihn wieder an die Brust lasse. Meistens trinkt er dann genau gleich hastig weiter. Das Spiel geht solange, bis er anfängt sich von der Brust wegzudrücken und zu schreien, dann schnappt er wieder nach der Brust und trinkt, wobei die Milch eher wieder aus seinem Mund rinnt als dass er schluckt... Dann stößt er sich wieder weg und schreit und wieder nach der Brust schnappt.. Das Spiel geht solange bis er irgendwann erschöpft einschläft... Was mache ich falsch oder was kann ich hier tun? Ich weiss nicht ob er wirklich noch Hunger hat oder nur sein Saugbedürfnis stillen möchte und dann eben unzufrieden ist, weil noch Milch kommt?! Ich weiss hier nicht weiter.. Manchmal halte ich das Spiek ganz gut aus und manchmal braucht es meine ganzen Nerven, sodass ich ihn am Abend einfach in Papas Arme drücke und mich weit weg von ihm mit anderen Dingen im Haushalt beschäftige... Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, fühle mich richtig schlecht, wenn er sich so verhält und dann quasi nur einschläft, weil er erschöpft ist :-(( LG Sabrina


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Liebe Sabrina, beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat deine Kleine nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen bzw. verschluckt sie sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. Es gibt also keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Gerade im Liegen ist es für das Baby oft leichter, wenn der Milchspendereflex sehr stark ist. Ich kann dir gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in deiner Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem wirst Du sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie dein kleines Menschlein. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi


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