Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby schläft hungrig an der Brust ein

Frage: Baby schläft hungrig an der Brust ein

Nale21

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Sehr geehrte Frau Welter, Mein Baby (3 Wochen alt) und ich hatten einen schwierigen Stillstart. Leider musste ich zeitweise abpumpen und auch zwischendurch ein wenig PRE zufüttern müssen. PRE brauchen wir inzwischen keine mehr, da die Milchmenge gerade so ausreicht. Ohne Nachfüttern mit MuMi geht es leider oft noch nicht. Im Moment pumpe ich innerhalb von 10 Minuten mit Doppelmilchpumpe 3 Mal am Tag ab, was insgesamt ca 160ml ergibt und die bekommt sie jeweils komplett im Laufe des Tages. Manchmal ist die Kleine an der Brust zufrieden und trinkt ganz gut, manchmal trinkt sie jedoch ineffizient und schläft dann ein. Sobald ich sie hochnehme zum aufstoßen, wacht sie auf und sucht direkt wieder nach der Brust, trinkt weiter, schläft ein,…. Teilweise macht sie in solchen Phasen an der Brust auch „Quatsch“ (spuckt die Hälfte aus und beißt dann nur noch auf dem Nippel herum, drückt sich von der Brust weg oder dreht den Kopf), wodurch meine Brustwarzen recht wund sind. So geht das teilweise über 2-3 Stunden, Tag oder Nacht. Am Ende bekommt sie meist dann doch noch abgepumpte Milch und trinkt davon 40-80ml (nach Stillmarathon!). Dannach ist sie zufrieden. Ich würde gerne vom Nachfüttern wegkommen, weiß aber nicht, wie. Ist meine Milchmenge einfach noch zu gering? Was könnte der Grund sein? Was kann ich tun? Viele Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Nale21, wenn dein Baby die Flasche problemlos nimmt und die Brust schmerzt beim Stillen oder gar wund wird, dann stimmt meiner Meinung nach etwas nicht mit der Anlegetechnik, denn das Stillen sollte nicht schmerzen! Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Bitte wende dich an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Sie kann das Saugverhalten beurteilen und dir Tipps geben, wie dein Baby effektiver trinken kann. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ganz liebe Grüße, solltest du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da! Biggi


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