ausschließlich Abpumpen- Häufigkeit reduzieren // subakute mastitis / soor

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: ausschließlich Abpumpen- Häufigkeit reduzieren // subakute mastitis / soor

Liebe Biggi, Wende mich, nachdem ich viele deiner ratschläge hier gelesen habe jedoch keine rechte Antwort fand, mit meinen fragen direkt an dich und freue mich auf antwort. Unser kleiner ist 6 wochen alt. Seit Beginn pumpe ich milch ab, da es mit dem stillen leider nicht klappt (physiologisch ist bei ihm alles ok, habe aber sehr große und leider flache brustwarzen, die er zur zeit noch schlecht fassen kann). Von beginn an bereitet mir das abpumpen große schmerzen, es sticht, brennt und ist kaum auszuhalten. Auch zwischen den pumpeinheiten tritt der schmerz auf. Zusätzlich regelmäßig rote flecken, die zwar erwärmt, aber weder heiß noch sonderlich hart sind- somit keine ausreichenden hinweise auf eine mastitis. Haben bereits eine stillberaterin, wie auch 3 gynäkologen konsultiert,... leider herrscht uneinigkeit darüber, was es sei. Die stillberaterin stand/steht uns auch super zur seite und hat ihrerseits wiederum rumgefragt, jedoch ohne eindeutiges Ergebnis. ziemlich sicher ist jedoch ein soor der milchgänge mitbeteiligt (Auch bei dem kleinen im Mund). Nach einiger Überzeugungsarbeit konnte ich ein rezept über fluconazol ergattern, welches ich seit dem 14.04 nehme. Initialdosis 300 und nun fortlaufend 150 täglich. Inzwischen hat sich eine Besserung eingestellt, von “schmerzfreiheit“ bin ich aber leider noch weit entfernt. Die erste frage also zur dauer der Einnahme von fluconazol. verschiedene Quellen geben verschiedenes an, bis hin zu mehreren Behandlungszyklen. Auf meinen gyn kann ich da leider nicht vertrauen, da er mir anfänglich lediglich eine einmalige dosis 150 verschrieb und dachte, dass es damit getan sei. Die längste Zusammenhängende Behandlung von der ich las belief sich auf 21 tage. Was ist da deine Meinung/Erfahrung? In unserem doch wachsenden Unmut über die Situation habe ich noch weiterrecherchiert und bin auf der seite des still-instituts über das krankheitsbild “laktationsmastalgie/ subakute mastitis“ gestoßen.. sagt dir das aus deiner Praxis etwas? Bisher hat das keiner erwähnt, jedoch scheint dies zwar wenig erforscht, aber sehr häufig zu sein und die Symptom Beschreibung passt zu 100%... Entschuldige mich für die Länge der nachricht, aber wir kriechen allmählich wirklich auf dem zahnfleisch... Die nächste frage ist etwas konkreter und betrifft die Häufigkeit des abpumpens. Milch habe ich ein glück genug (anfänglich sogar zu viel), nachdem ich im KH super darauf eingestellt wurde, dass 8-12 mal/tag nötig seien um die laktation anzuregen. Inzwischen habe ich mich auf 9mal eingependelt (ca 0, 4, 7, 9, 11, 15, 17, 19, 21) jeweils 15min. durchschnittlich 1375ml/24h. Er futtert durchschnittlich 1163ml. Da das aber wirklich recht anstrengend und zermürbend (wie auch immer noch schmerzhaft) ist, würde ich gern die Häufigkeit runtersetzen. Kann ich da nach 6wochen bereits mit anfangen oder besser noch etwas damit warten? Wie stelle ich das am besten an ohne eine Reduktion der milchmenge zu riskieren? (Aufgetaute milch verweigert er und so oder so ist diese soor kontaminiert). Hörte von der Richtlinie die gesamt pumpzeit beizubehalten (hier also 135min) und entsprechend seltener aber länger zu pumpen... würdest du dem zustimmen? (Auf lange sicht möchte ich ihn natürlich stillen, aber so lange es miz solchen schmerzen einhergeht, denke ich, dass es für uns beide besser ist, wenn er fröhlich die flasche an der nackten brust bekommt, statt zu erleben, wie seine mama ihn unter tränen stillt...) Ich freue mich auf deine Antwort! Viele, viele liebe grüße und herzlichsten dank vorab. Andrea

von Anwo am 24.04.2021, 22:06



Antwort auf: ausschließlich Abpumpen- Häufigkeit reduzieren // subakute mastitis / soor

Liebe Andrea, ich kann und darf keine medizinischen Ratschläge erteilen und auch nichts zur Dosierung sagen, ich bin kein Arzt. Bei Fragen zur Vereinbarkeit und Dosierung von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Vielleicht kann Dir Dr. Paulus oder Dr. Karle aus dem Nebenforum helfen. Ich habe den Bericht auch gelesen, habe aber keine Erfahrung. Wenn Du möchtest, leite ich Deine Frage weiter an den medizinischen Beirat der La Leiche Liga, vielleicht bekommen wir da weitere Tipps. Im Moment würde ich die Pumpzeiten nur etwas reduzieren und etwas kürzer abpumpen, denn der Bedarf Deines Kindes steigt ja. Auch würde ich Dir raten, mit einer alternativen Fütterungsmethode zuzufüttern, da sich Dein Baby sonst immer mehr an die Flasche gewöhnt. Hat Dir die Kollegin einmal das Brusternährungsset erklärt? Es wäre wirklich wichtig, dass Du Dich an eine kompetente und erfahrene Kollegin vor Ort wenden würdest, die Dir in der nächsten Zeit zur Seite steht, denn da sind wirklich einige Probleme zu bewältigen. Welche Pumpe verwendest Du? Hast Du ein Doppelpumpset? Nimmt Dein Baby die Brust gut? Ich freue mich auf Deine Antwort und versuche, Dir aus der Ferne wenigstens ein bißchen zu helfen. Gute Nacht Biggi

von Biggi Welter am 24.04.2021



Antwort auf: ausschließlich Abpumpen- Häufigkeit reduzieren // subakute mastitis / soor

Liebe biggi, Danke für deine schnelle und ausführliche antwort! Ich werde den gyn (oder einen davon) nochmals darauf “hinweisen“ und erneut fragen. Ebenso die Möglichkeit nutzen das nebenforum zu befragen. Es wäre klasse, würdest du die Frage an LLL weiterleiten. Unsere stillberaterin hatte, wie geschrieben, wohl auch rumgefragt. auch Fotos der brüste zur Dokumentation geschossen, nur leider bisher noch ohne erfolg. Dabei würde ich, als laie, ihr auf diesem Gebiet eine menge Kompetenz zusprechen, sie ist ihrerseits stilldozentin und ohne ihren Beistand hätten wir womöglich schon aufgegeben. Dann werde ich erstmal den 9x/tag plan weiterfahren. Erstmal den anderen baustellen zuwenden, statt ggf wegen Reduzierung weiteren stress zu riskieren. Benutze eine medela symphony, doppelpumpset. Brusternährungsset wurde mal angesprochen, ging dann aber wieder unter. Da werde ich mich mal schlau machen. Haben ihn die ersten Wochen ausschließlich mit becher gefüttert, dann per spritze und “daumen“, damit er lernt den mund weiter zu öffnen und um “nicht zur Flasche zu greifen“. Das war zwar sehr umständlich, funktionierte aber soweit. Die stillberaterin war es dann, die uns empfahl doch auf die lansinoh weithalsflaschen umzusteigen. Zugegebenermaßen war das nach der spritzen-methode rein zeitlich eine massive Entlastung. Zusätzlich stärkte es seine kiefermuskulatur. Binnen einer woche konnten wir so seinerseits große Fortschritte beim anlegen erzielen. Die letzten male haben wir es stets mit stillhütchen versucht, da er diese besser zu fassen bekommt. Leider sind die größten erhältlichen (mamivac, 28mm [haben auch den intern Markt abgesucht]) noch etwas klein, dazu klappt es mit dem anlegen nicht wirklich/sehr selten. Mitunter weil ich wider willen beginne Instinktiv zusammen zu zucken, wenn er andockt, um den schmerz zu vermeiden. Das frustriert uns natürlich beide. Anschließend tun die brüste dann beim abpumpen noch mehr weh und der kleine ist bisher vielleicht 2mal satt geworden. Auch Daher war die Idee erstmal eine gewisse schmerzfreiheit zu erreichen. Ibuprofen habe ich bereits “zu lange“ genommen, als wir es noch häufiger versuchten. Zugunsten meiner leber, und auch da es zwar Linderung, aber keine symptomlosigkeit brachte, verzichte ich nun darauf. Wenn du jedoch meinst es sei wichtiger ihn regelmäßig (wie häufig pro tag wäre empfehlenswert?) Anzulegen, dann versuchen wir es weiter. ER möchte die Brust auf jeden fall. Er strengt sich richtig an und findet, auch satt, auf meinem Oberkörper manchmal nicht zur ruhe, weil er anzudocken versucht (so interpretier ich dieses verhalten zumindest). Schätze dass die menge, die er trinkt, zum teil von seinem unbefriedigten saugbedürfnis rührt. An so einem fläschchen wird man dann doch schneller satt, als man sich zufrieden genuckelt hat (Auch sein stuhl spricht für eine hyperallimentation). Probieren zur zeit verschiedene schnuller, wenn es mir auch das herz bricht)... Ich danke dir inständig, wir sind um jeden guten rat froh!

von Anwo am 24.04.2021, 23:56



Antwort auf: ausschließlich Abpumpen- Häufigkeit reduzieren // subakute mastitis / soor

Liebe Andrea, wenn Du Dich gut beraten fühlst, dann mache es so, wie es die Kollegin vor Ort sagt, sie kennt Dich und Dein Baby. Meine Sorge ist halt, dass das Baby immer mehr auf künstliche Sauger wie Flasche, Stillhütchen und Schnuller geprägt wird und es immer schwieriger wird, das Kind an die Brust zu bekommen. Es ist jetzt auch wichtig, dass Du beim Anlegen begleitet wirst, das ganze Hin und Her macht Euch alle kirre und vielleicht ist es ein Weg, das Baby mit Stillhütchen zu stillen, wenn ich sehe, was Du schon alles hinter Dir hast. Es ist wirklich schwierig, aus der Ferne etwas zu sagen, denn ich möchte Dic natürlich nicht noch mehr verunsichern…. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 25.04.2021



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