Liebe Biggi,
ich bin etwas verzweifelt und auch in Sorge. Mein Sohn ist inzwischen 9 1/2 Wochen alt, er kam 6 Wochen vor ET. Ihm geht es jedoch gut.
Nach anfänglichen Stillproblemen haben wir uns inzwischen gut eingependelt. Er bekommt jedoch seit ein paar Wochen ergänzend Pre, nur am späten Abend und ggf in der Nacht. Das hat damit angefangen dass er nachts die Brust verweigert hat oder nach dem trinken an beiden Seiten noch ein Riesen Hunger hatte. Er hat nach den Brüsten als noch 130ml getrunken, erst dann war er zufrieden.
inzwischen probiere ich wieder ihm Abends und nachts die Brust anzubieten. Dss auch in verschiedenen Positionen und auch mal mit Hütchen- erfolglos. Er nimmt sie einfach nicht an. Die Flasche hingegen schon.
Hast du eine Idee wie ich das wieder ändern kann?
Das andere: Seit ein paar Tagen vergisst er beim trinken an der Brust einfach das Atmen. Dockt dann ab, schaut ganz komisch, macht ein komisches Geräusch und schnappt dann nach Luft. Manchmal weint er dann kurz. Dieses Phänomen hatten wir am Anfang nicht, daher irritiert es mich sehr. Hast du eine Idee wieso das plötzlich so ist? Kann ich hier entgegen wirken? PS: die Nase ist frei und an der Flasche passiert es nicht.
ich danke dir schon jetzt für deine Antwort!
ganz liebe Grüße,
Meli
von
Meliii007
am 25.03.2024, 01:18
Antwort auf:
Atemaussetzer beim stillen / abendliche Verweigerung
Liebe Meli,
sprich einmal mit dem Arzt wegen den Aussetzern.
Ansonsten zeigt dein Baby die Zeichen einer klassischen Saugverwirrung.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anderst, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Da hilft es dann auch nicht, viel und oft anzulegen.
Wende dich bitte an eine erfahrene und kompetente Beraterin, evtl. braucht dein Baby ein Saugtraining, um wirklich effizient trinken zu können.
Am besten wendest du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Alles alles Gute für Euch!
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.03.2024